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Nestlé setzte bei Henniez nicht erlaubte Reinigungsverfahren

Nestlé setzte auch bei Henniez in der Schweiz nicht erlaubte Reinigungsverfahren ein

01.02.2024, 12:15
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Nach den Enthüllungen in Frankreich hat Nestlé gestanden, auch für das Mineralwasser Henniez in der Schweiz nicht zugelassene Filterungsverfahren eingesetzt zu haben. Diese nicht genehmigten Schutzmassnahmen in seiner Waadtländer Fabrik seien Ende 2022 eingestellt worden, versichert der multinationale Konzern.

Henniez
Auch das Mineralwasser für Henniez wurde nicht rechtgemässig gefiltert. Bild: https://www.henniez.ch/

«Als Mineralwasserhersteller muss Nestlé Waters seine Geschäftstätigkeit, seine Praktiken und seine Standorte ständig an die Veränderungen der Umwelt um seine Quellen herum anpassen. Diese Anpassungsbemühungen, die stets das Ziel hatten, die Lebensmittelsicherheit zu gewährleisten, haben das Unternehmen dazu veranlasst, Schutzmassnahmen einzuführen, die nicht dem gesetzlichen Rahmen für Mineralwasser in der Schweiz entsprechen», sagte eine Sprecherin von Nestlé Waters am Donnerstag der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Sie bestätigte damit eine Meldung der Zeitung «Le Temps».

Unter der Kontrolle der kantonalen und eidgenössischen Behörden habe Nestlé Waters Schweiz die Aktivkohlefilter in seiner Fabrik in Henniez VD per Ende 2022 entfernt. Weiter seien in der Fabrik in Henniez nie ultraviolette Systeme verwendet worden.

Das Unternehmen hatte am Montag mitgeteilt, dass es die französischen Behörden im Jahr 2021 darüber informiert habe, dass es bei einigen seiner Mineralwasserprodukte verbotene Behandlungen mit Ultraviolettlicht und Aktivkohlefiltern durchgeführt habe.

Die betroffenen Marken, Perrier, Vittel, Hépar und Contrex, entsprächen nun «vollständig dem in Frankreich geltenden Rechtsrahmen», erklärte die Weltmarktführerin für Mineralwasser gegenüber der Nachrichtenagentur AFP. In den vergangenen drei Jahren habe Nestlé auf verbotene Behandlungen verzichtet.

Die aus einer EU-Richtlinie hervorgegangenen Vorschriften verbieten die Desinfektion von Mineralwasser, das von Natur aus von hoher mikrobiologischer Qualität sein muss, im Gegensatz zu Leitungswasser, das desinfiziert wird, bevor es trinkbar ist. Die Auslegung dieser Vorschriften schliesst UV-Behandlungen und Aktivkohlefilter aus. (saw/sda)

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18 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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toemsterli
01.02.2024 13:56registriert Juni 2022
Man kann es kaum glauben wenn man nicht selbst dabei war. Nestlé hält sich nicht an geltendes Recht. Wahnsinn!! 🤣
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Rockhound
01.02.2024 13:55registriert September 2023
Wir kaufen kein Wasser in Flaschen. Wer das in der Schweiz macht, der ist blöd - ausser, wenn die Gemeinde vor dem Hahnenwasser warnt, weil es verschmutzt ist. Passiert ab und an, oft bei Hochwasser.
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Demetria
01.02.2024 13:16registriert März 2020
Und wo genau ist das Problem mit Aktivkohlefilter und UV Bestrahlung des Wassers? So hab ich mein Aquarienwasser ja auch immer gereinigt. Da seh ich jetzt nicht ganz den Punkt warum das schädlich für die Gesundheit sein sollte.

So ein Steripens und Aktivkohlefilter sind eh ne feine Sache. Da hab ich auch schon mal was in die Tropen geschickt, für den Fall, dass es auf den Philippinen wieder mal einen Taifun gibt. Klar sind Keramikfilter auch toll, aber halt unendlich teuer, das liegt auf Sozialhilfe halt ned drin.

Also, wo ist denn hier der Skandal? Hat ja keine Nebenwirkungen.
2016
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