Temu öffnet sich für Schweizer Händler – was das für Kunden bedeutet
Seit geraumer Zeit gibt sich der chinesische Onlinemarktplatz Temu Mühe, sein Billig-Image loszuwerden. Ein Puzzleteil dieser Strategie ist, die Plattform für Drittverkäufer zu öffnen. Andere grosse Onlinehändler wie Amazon machen das schon lange; hierzulande verkauft zum Beispiel auch Digitec Galaxus Ware von Dritthändlern.
Nachdem Temu seine Plattform für lokale Verkäufer in europäischen Ländern wie Deutschland, Frankreich und Italien geöffnet hat, ist nun seit Montag die Schweiz an der Reihe. Wie es in einer Mitteilung heisst, sollen Schweizer Unternehmen neu von einem «kosteneffizienten und reichweitenstarken Verkaufskanal» profitieren. Gemäss Temu können sich Schweizer Kundinnen und Kunden «über eine noch grössere Auswahl und schnellere Lieferungen freuen».
Namen von Schweizer Händlern nennt Temu nicht. Wie die «NZZ» berichtet, hatte Temu gehofft, mit Brack zusammenzuarbeiten. Doch die aargauisch-luzernische Handelsgruppe erteilte Temu eine Absage. «Wir haben die Anfrage geprüft und befunden, dass eine Kooperation mit einem Marktplatz-Anbieter ganz generell – und darunter fällt auch Temu – nicht zu unserer aktuellen strategischen Ausrichtung passt», teilt das Unternehmen mit. Man konzentriere sich auf den Verkauf über die eigene Plattform.
Brack hat abgelehnt
Wie die «NZZ» berichtet, hatte Temu gehofft, mit Brack zusammenzuarbeiten. Doch die aargauisch-luzernische Handelsgruppe erteilte Temu eine Absage. «Wir haben die Anfrage geprüft und befunden, dass eine Kooperation mit einem Marktplatz-Anbieter ganz generell – und darunter fällt auch Temu – nicht zu unserer aktuellen strategischen Ausrichtung passt», teilt das Unternehmen mit. Man konzentriere sich auf den Verkauf über die eigene Plattform.
In der Anfangsphase können Schweizer Unternehmen über Temu Produkte an Kunden in der Schweiz verkaufen und versenden. Später sollen sie ihren Service auf weitere Märkte ausdehnen können. Temu erwartet, dass in Zukunft bis zu 80 Prozent der Verkäufe auf der Plattform in Europa von lokalen Verkäufern und Versandzentren getätigt werden.
Kritik von allen Seiten
Seit dem Start in der Schweiz im April 2023 hat sich Temu zu einer der zehn wichtigsten E-Commerce-Plattformen des Landes entwickelt, berichtet der Carpathia-E-Commerce-Report 2025. Laut Carpathia setzte Temu vergangenes Jahr 700 Millionen Franken in der Schweiz um, doppelt so viel wie im Vorjahr.
Diese Expansion sorgt immer wieder für Kritik. Laut dem Handelsverband Swiss Retail Federation sind über 60 Prozent der Schweizer Unternehmen besorgt über das Wachstum solcher Online-Plattformen. Erst letzte Woche haben Klimaschützer des Vereins Klimaschutz Schweiz in Bern gegen die Päckliflut von Temu und anderen Firmen aus Fernost protestiert. In einer Petition fordern fast 12'000 Unterzeichnende, eine gesetzlich verbindliche Transparenzpflicht für Produkte einzuführen – mit Angaben zum Produktionsort, zu den verwendeten Materialien, zur Transportart, zur CO₂-Bilanz über den gesamten Lebenszyklus und zur Reparierbarkeit.
Bis zu 80 Prozent von lokalen Verkäufern
In der Anfangsphase können Schweizer Unternehmen über Temu Produkte an Kunden in der Schweiz verkaufen und versenden. Später sollen sie ihren Service auf weitere Märkte ausdehnen können. Temu erwartet, dass in Zukunft bis zu 80 Prozent der Verkäufe auf der Plattform in Europa von lokalen Verkäufern und Versandzentren getätigt werden.
Seit dem Start in der Schweiz im April 2023 hat sich Temu zu einer der zehn wichtigsten E-Commerce-Plattformen des Landes entwickelt, berichtet der Carpathia E-Commerce Report 2025. (Aargauer Zeitung)
