Schweiz
Konzernverantwortungsinitiative

Keller-Sutter zur Konzernverantwortungs-Initiative

ARCHIVBILD - ZUR FDP-BUNDESRATSKANDIDATIN KARIN KELLER-SUTER STELLEN WIR IHNEN FOLGENDES BILDMATERIAL ZUR VERFUEGUNG - Karin Keller-Sutter, FDP-SG, spricht an der Herbstsession der Eidgenoessischen Ra ...
Moralismus erschwere die Lösungssuche und die Konsensfindung, argumentiert Keller-Sutter.Bild: KEYSTONE

Keller-Sutter zur Konzernverantwortung: «Mich irritiert dieses zunehmend Moralisierende»

Justizministerin Karin Keller-Sutter kritisiert die Rolle der Kirchen bei der Konzernverantwortungsinitiative und dass moralische Aspekte in Politik und Wirtschaft eine immer grössere Rolle spielen.
07.11.2020, 12:04
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Die orange Fahne der Konzernverantwortung habe die Initiative zu einer Gewissensfrage stilisiert, sagte Keller-Sutter im Interview mit der «NZZ» vom Samstag. Auch sie sei für Menschenrechte und Umweltschutz. Darum gehe es aber bei der Abstimmung nicht, sondern um den Weg, wie man diese Ziele erreichen möchte. Man könne also mit gutem Gewissen gegen diese Initiative sein, so die Bundesrätin.

Einteilen in Gut und Böse

«Mich irritiert dieses zunehmend Moralisierende: Moralisch richtig liege immer ich, und alle anderen liegen falsch.» Dieses Einteilen in Gut und Böse habe zugenommen und spalte die Gesellschaft, so Keller-Sutter weiter.

Im gleichen Zusammenhang kritisiert die Justizministerin auch das Engagement der Kirchen für die Initiative. «Ich war immer eine treue Katholikin, aber offensichtlich bin ich jetzt keine gute Christin mehr, wenn ich nicht für die Konzernverantwortungsinitiative bin.» Sie komme sich dadurch ausgegrenzt vor, so Keller-Sutter. Sie finde es falsch, wenn die Kirchen «von der Kanzel herunter» Tagespolitik betreiben. Diese sollten ethische Fragen dort vertreten, wo die Menschen in ihrem Alltag betroffen seien. (aargauerzeitung.ch)

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96 Kommentare
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swisscheese
07.11.2020 12:30registriert September 2018
Moral hat also in der Wirtschaft nichts zu suchen. Hier kann völlig unmoralisch Ausbeutung und Unterdrückung betrieben werden. Wie das übrigens viele "treue Katholiken" früher und auch heute noch praktizieren. Danke für dieses klare Statement, Frau Keller!
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Steibocktschingg
07.11.2020 12:31registriert Januar 2018
Vielleicht irritiert es KKS deswegen, weil ihre Partei vergessen hat, dass zum Liberalismus nicht nur Wirtschaftsfreundlichkeit, sondern, vor allem eigentlich, das Wohlergehen des Einzelnen gehört. Anders gesagt: Es irritiert sie wohl nur, weil die FDP ihren moralischen Kompass leider verloren hat. Zudem ist es so, dass verantwortungsvolles Wirtschaften immer mehr im Trend ist, auch, weil sich gezeigt hat, was für Schäden Wirtschaften ohne Rücksicht auf Mensch und Umwelt anrichten.
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Töfflifahrer
07.11.2020 12:43registriert August 2015
Frau KKS, sie verwirren mich jetzt etwas. Sie reklamieren für sich, dass sie immer eine gute Katholikin waren, aber verurteilen, dass die Kirche für die Verantwortung Schweizer Firmen im Ausland und für Menschenrechte ist. Zudem finden Sie es bedenklich, wenn die Moral plötzlich in die Wirtschaftswelt Einzug finden soll.
Sie sind also gegen vieles für was das Christliche Gedankengut steht. Was bitte ist denn für Sie eine gute Katholikin? Ihrer Ansicht nach ist wirtschaftliche Prosperität mit Moral und Menschenrechten nicht vereinbar?
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