Nach drei Schockjahren mit angekündigten Prämienanstiegen von durchschnittlich 6,6 Prozent, 8,7 Prozent und 6 Prozent dürfte jetzt wieder etwas Normalität einkehren. Davon jedenfalls geht der Vergleichsdienst Comparis aus, der eine erste Prognose für den Prämienherbst 2025 wagt.
Eines ist schon mal sicher: Die Krankenkassenprämien werden auch per 2026 wieder steigen – stärker als die Inflation, stärker als die Löhne und stärker als das Wirtschaftswachstum. Konkret rechnet Felix Schneuwly, Gesundheitsexperte bei Comparis, für 2026 mit einem durchschnittlichen Anstieg der Grundversicherungsprämien um 4 Prozent.
Den vergleichsweise moderaten Prämienanstieg begründet Schneuwly mit den Reserven. Nach den «politisch verordneten Reservekürzungen» hätten die Kassen nun wieder genug Polster aufgebaut, zeigt sich der Comparis-Mann überzeugt.
«Hoffentlich geht die von den politischen Entscheidungsträgern verursachte Prämienvolatilität zu Ende», sagt Schneuwly weiter mit Seitenhieb gegen den früheren Gesundheitsminister Alain Berset, der die Kassen in den Coronajahren zu moderaten Prämienerhöhungen durch Reserveabbau animiert hatte.
Die Kassen, betont Schneuwly, sollten ihre Reserven so einsetzen können, «dass nicht jede Kostenschwankung systematisch zu einer Prämienschwankung führt». Geht es nach Comparis, beginnt nun das «Ende der Prämienschocks». Die «Rückkehr zur Kostenwahrheit» stehe bevor.
Bei seinen Prognosen stützt sich der Vergleichsdienst auf das Wachstum der Gesundheitskosten. Diese seien 2024 um 4,4 Prozent gewachsen, wie Berechnungen der Konjunkturforschungsstelle KOF der ETH Zürich und von Comparis zeigten. In diesem Jahr seien sie um 3,7 Prozent gestiegen und würden im nächsten Jahr um 3,4 Prozent zunehmen.
Die – wenn auch auf hohem Niveau – tendenziell abnehmenden Zahlen will Schneuwly nicht als Entwarnung verstehen. Das Kostenproblem im Gesundheitswesen sei nicht behoben.
Das Wachstum des Kostenanteils, der für die Krankenversicherungsprämien ausschlaggebend sei, «beschleunigt sich immer weiter», warnt er mit Verweis auf den Leistungskatalog in der Grundversicherung, der «vom Bundesamt für Gesundheit und vom Innendepartement ständig erweitert» werde.
Zudem seien die Folgen der Inflation noch nicht ganz eingepreist. Die Teuerung habe im Gesundheitssystem «immer einen verzögerten Effekt auf die Tarife und Preise für medizinische Güter und Dienstleistungen», sagt Schneuwly. Als weiterer Kostentreiber dürfte sich laut dem Comparis-Experten die Umsetzung der Pflegeinitiative entwickeln.
Das Gros der Spitäler hat in den vergangenen Jahren grosse Verluste geschrieben. «Sie werden die Tarife für Grundversicherungsleistungen erhöhen müssen», sagt Schneuwly.
Denn der finanzielle Druck auf die Spitäler steige – aus mehreren Gründen: Die Kantone seien nicht mehr bereit, die Defizite zu decken, der Fachkräftemangel zwinge zur Einschränkung des Angebots, und die Vorgaben der Finanzmarktaufsicht (Finma) an die Krankenkassen, die Vergütungen aus der Zusatzversicherung für Privat- und Halbprivatpatienten zu senken, würden die Einnahmen für Belegärzte und Spitäler drosseln.
Die finanzielle Schieflage könnte jedoch auch «zur längst fälligen Strukturbereinigung» führen in der Schweizer Spitallandschaft, glaubt Schneuwly. Ob dies dann eine kostensenkende Wirkung habe, sei hingegen fraglich. (aargauerzeitung.ch)
Nehmt mein ............. Geld und ......... es euch in den ............. . Danke dass die KK.Prämien mir jedes Jahr mehr Geld rauben als ich Lohnerhöhung bekomme. Ich habe die ........ so dermassen voll. Und die Politiker/innen in Bern sind alle nur um ihre Agenda besorgt als um unser Wohl.
Aber ja. Vergrössert den Leistungskatalog doch schön weiter mit überteuerten „Behandlungen“. Hätte noch ein paar Ideen die man reinnehmen könnte: Globuli, Ricola, Früchte aus der Migros/Coop etc. und Telefondienste von Wahrsagern.