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Knatsch bei den Krankenkassen: KPT verlässt Branchen-Verband

Knatsch bei den Krankenkassen: KPT verlässt Branchen-Verband

10.11.2023, 12:4110.11.2023, 15:44
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A machine dispenses pharmaceutical capsules into blister packs, pictured on February 1, 2010 at the manufacturing and logistics facility of pharmaceutical company Acino Holding AG in Aesch in the cant ...
Pharmazeutische Kapseln werden abgefüllt, Acino AG in Aesch.Bild: KEYSTONE

Der Berner Krankenversicherer KPT tritt aus dem Krankenversicherer-Verband Curafutura aus. KPT begründet den Entscheid, der Ende dieses Jahres wirksam werden soll, mit «inhaltlichen und strukturellen Gründen». Curafutura bedauert den Entscheid.

In den letzten Jahren habe sich jedoch zunehmend gezeigt, dass eine Verbandsmitgliedschaft in den aktuellen Strukturen für die KPT nicht mehr zielführend sei, teilte die KPT am Freitag mit. Auf Anfrage von Keystone-SDA hiess es dazu, in den vergangenen Monaten hätten sich die unterschiedlichen, gesundheitspolitischen Ausrichtungen immer mehr akzentuiert.

Zudem würden die andauernden Grabenkämpfe zwischen den zwei Krankenkassenverbänden – Curafutura und Santésuisse – der Glaubwürdigkeit der Branche enorm schaden. Jüngstes Beispiel sei die «Einheitliche Finanzierung ambulant und stationär» (EFAS). Man sehe wenig Dynamik in Richtung einer Verbesserung der Situation und trete deshalb aus. Ein Wechsel zum Krankenkassenverband Santésuisse sei kein Thema. Die KPT bleibe Mitglied des Schweizerischen Versicherungsverbandes.

Partnerschaftlicher Dialog gewünscht

Die 1890 in Form einer Genossenschaft von Eisenbahnern als Berufskrankenkasse gegründete KPT verweist in ihrer Mitteilung auf «dringend notwendige Reformen im Gesundheitswesen». In dieser Situation «wäre es zentral, dass die Branche in wichtigen gesundheitspolitischen Themen ihre Reihen schliesst». Man wünsche sich wieder mehr partnerschaftlichen Dialog – im Sinne der Branche und der Versicherten.

Die genossenschaftlich organisierte KPT halte weiterhin an den grundlegenden Pfeilern des schweizerischen Gesundheitssystems fest und unterstreiche insbesondere die Bedeutung einer funktionierenden Tarifpartnerschaft, hiess es in der Mitteilung weiter.

Curafutura bedauert Entscheid

Curafutura nimmt den KPT-Austritt mit Bedauern zur Kenntnis, wie es in einer Mitteilung hiess. Der Verband wolle weiterhin mit 40 Prozent der Versicherten Reformen antreiben. Curafutura nennt darunter EFAS sowie den neuen Einzelleistungstarif Tardoc, der nun von allen Tarifpartnern unterstützt werde.

Die KPT zählt nach eigenen Angaben knapp 600'000 Versicherte und erzielte 2020 mit über 600 Mitarbeitenden Prämieneinnahmen von 1,7 Milliarden Franken. Die KPT trat Curafutura 2013 bei. (sda)

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15 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Anluma23
10.11.2023 13:20registriert September 2018
Was ich mich nach diesem Text frage: Hat das auf mich als Versicherten einen Einfluss?
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Rantanplan75
10.11.2023 15:03registriert Januar 2021
Einheitskasse - dann ist fertig mit dieser Prämienverschwendung.
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