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Landwirtschaft

Bauern bringen sich in Stellung für weitere Abstimmungskämpfe

Bauern bringen sich in Stellung für weitere Abstimmungskämpfe

18.11.2021, 10:44
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Bauer Stefan Faessler, bei der Alpabfahrt von der Alp Dunkelberndli, am Samstag, 5.September 2020, in Schwende. Die Familie Faessler verbrachte den Sommer von Mai bis September auf der Alp und zieht n ...
Bild: keystone

Nach den gewonnen Abstimmungen über die Agrarinitiativen haben sich die Delegierten des Schweizerischen Bauernverbands (SBV) für die nächsten Kampagnen in Stellung gebracht. Die Menschen wollten anscheinend auf dem Buckel der Landwirtschaft die Welt retten.

Praktisch alle Bauernfamilien hätten hart gearbeitet, damit die Trinkwasser- und die Pestizidinitiative trotz «viel Gegenwind» am 13. Juni vom Volk abgelehnt wurden, sagte SBV-Präsident Markus Ritter am Donnerstag in seiner Eröffnungsansprache vor den Delegierten. Aber es sei frustrierend, dass ihre bereits gemachten Fortschritte so wenig Würdigung erführen. «Wer nie Lob für das bereits Geleistete bekommt, wird logischerweise demotiviert», sagte Ritter.

Und dieses Gefühl verstärke sich, wenn man an die nächsten Abstimmungen denke; neben der Massentierhaltungsinitiative die Landschaftsinitiative, der Gegenvorschlag dazu, die Biodiversitätsinitiative, die Gletscherinitiative, die Umweltverantwortungsinitiative, allenfalls eine weitere Pestizidinitiative und «nochmals die Kuhhörner».

Die Menschen wollten anscheinend mit der «richtigen Landwirtschaft die Welt retten». Dazu komme, dass die verschiedenen Volksbegehren in sich widersprüchlich seien: So möchte die Massentierhaltungsinitiative nur noch einen Bruchteil des Geflügels pro Betriebs erlauben. Das würde bedeuten, dass Tausende neue Ställe erbaut werden müssten. Die Landschaftsinitiative dagegen wolle neue Gebäude in der Landwirtschaftszone verunmöglichen.

Wirtschaftliche Landwirtschaft

Eine nachhaltig produzierende Landwirtschaft werde in den nächsten Jahren noch wichtiger werden, sagte Ritter. Dazu müssten sich die Bauern in Sachen Produktionstechnik und Umweltauswirkungen den neuen Bedürfnissen anpassen. Und auch die soziale Absicherung der mitarbeitenden Familienmitglieder, speziell der Bäuerinnen, müsse verbessert werden.

Doch Bedingung für all diese Massnahmen sei, dass die Erlöse der Betriebe die Kosten deckten und die Bäuerinnen und Bauern ein «angemessenes Einkommen erzielen» könnten. Nur so interessierten sich auch in Zukunft Junge für den Beruf und die Lernendenzahlen könnten weiter erhöht werden. (sda)

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19 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Floboter
18.11.2021 13:55registriert August 2017
Unsere lieben Bauern...
Wollen weiterhin Ihre Böden ausbluten, keine Rücksicht auf Biodiversität nehmen, Subventionen beziehen und sich nicht impfen lassen. Alles schön auf dem Buckel der Gesellschaft die man ja nicht spalten will.. Zum Glück sind nicht alle so! Das muss man sagen. Aber die Flut an Plakaten gegen das Covid Gesetz, oder allgemein rechte polemik, stört mich schon.
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Tokyo
18.11.2021 14:10registriert Juni 2021
muss eine dramatische Erfahrung für den Herrn Ritter sein, wenn auch die Subventions-Empfänger namens Bauern nicht mehr schalten und walten können wie sie wollen.
Auch die Bauern sollten gemerkt haben, dass ohne Biodiversität, ohne Landschaftsschutz etc, der Bauer keine Zukunft mehr hat.
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Rethinking
18.11.2021 13:16registriert Oktober 2018
Die ewig gestrigen…

Stellt auf BIO um und helft den Planeten wieder zu einem lebenswerten Ort zu machen!
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