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ÖV: Billett-Entwerter werden wohl per Ende 2025 abgeschafft

Billett-Entwerter werden wohl per Ende 2025 abgeschafft

28.02.2024, 18:1028.02.2024, 18:10
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ARCHIV - Ticket machine at Loewenstrasse train station in Zurich Main Station, Switzerland, pictured on July 14, 2014. --- Preisueberwacher bremst geplanten Billett-Aufschlag beim Offentlichen Verkehr ...
Viele kaufen ihre Billets inzwischen über digitale Kanäle, aber noch lange nicht alle.Bild: KEYSTONE

Transportunternehmen müssen per Ende 2025 keine Billett-Entwerter mehr zur Verfügung stellen. Grund dafür ist laut dem Branchenverband Alliance Swisspass der zunehmende Kauf von Billetts über digitale Kanäle.

Alliance Swisspass bestätigte der Nachrichtenagentur Keystone-SDA am Mittwoch entsprechende Informationen des Konsumentenmagazins K-Tipp. Bereits heute gebe es in einigen Verbünden in der Westschweiz keine Entwertungskarten mehr, schrieb Alliance Swisspass. Viele der Entwertungsautomaten hätten ausserdem ihr Lebensende erreicht und müssten ersetzt werden, was zu sehr hohen Investitionen führe.

Entwertungskarten seien bei den Kunden im öffentlichen Verkehr (öV) nach wie vor beliebt, schrieb der K-Tipp am Mittwoch. Im vergangenen Jahr sollen über 6,3 Millionen Stempelkarten verkauft worden sein. Für Alliance Swisspass ist dies gemessen an der Gesamtzahl der Billetts trotzdem wenig.

Die mögliche Abschaffung der Karten bringe viele Eltern in Schwierigkeiten, bemerkte das Konsumentenmagazin. Kinder im Primarschulalter könnten kein digitales Billett kaufen, wenn sie kein Smartphone besitzen würden. Betroffen seien auch arme Menschen, die sich kein Smartphone leisten könnten oder von den Banken keine Kreditkarte erhalten würden, wurde das Hilfswerk Caritas zitiert.

Die öV-Branche prüfe seit längerem Nachfolgelösungen, so Alliance Swisspass. Dabei würden auch die Bedürfnisse der verschiedenen Anspruchsgruppen, wie alleinreisende Kinder oder Menschen ohne Smartphone, miteinbezogen.

Laut dem Branchenverband soll in Zukunft auch das anonyme Reisen weiterhin möglich sein. Der öV in der Schweiz halte die geltenden Datenschutzbestimmungen ein. (sda/lyn)

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39 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Wespenstich
28.02.2024 19:09registriert August 2022
Einfach peinlich was in der Schweiz unter Digitalisierung verstanden wird. Schaut mal nach Japan, da kauft man sich an einem uralten Automaten ein Billet für die selbstfahrende Metro. Da existieren Retro und Futurismus nebeneinander. Bei uns wird alle paar Jahre neue Infrastruktur aufgestellt, mit immer hässlicheren Interfaces, weil die Vetterliwirtschaft wieder irgendeiner Firma ein Aufträgli beschaffen musste. Und jetzt werden kleine Kinder und Greise dazu gezwungen, ein Smartphone zu benutzen - weil man ja weder mit Bargeld noch mit Mehrfahrtenkarten mobil sein kann. Lächerlich!
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Garp
28.02.2024 18:37registriert August 2018
Geht’s eigentlich noch! Wie sollen Kinder dann z.B. noch Tram fahren, die kein eigenes Handy haben oder Demente die sich auf ihnen Bekannten Strecken noch gut Tram fahren und zum Arzt können, aber es nicht mehr schaffen zu lernen wie man ein Handy bedient?
Total diskriminierend.
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Phrosch
28.02.2024 18:51registriert Dezember 2015
Mich ärgert es, dass ich immer wieder gezwungen werden soll (oder werde), noch mehr Datenspuren zu hinterlassen, als ich selbst freiwillig will. Da wird überall meine aktive Zustimmung zur Verwendung meiner Daten gefordert, aber nein sagen und normale Dienstleistungen nutzen wird zunehmend in Frage gestellt.
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