Für die meisten von uns gehört das Auftragen eines Deodorants zur täglichen Routine: nach dem Duschen, am Morgen, bevor man das Haus verlässt, oder nach dem Sport.
Doch die Verwendung der gut riechenden Sprays kann auch zu Nebenwirkungen führen: Die zahlreichen Inhalts- und Duftstoffe können Allergien oder juckende Hautausschläge am ganzen Körper auslösen. Je häufiger die Haut mit dem Allergen in Kontakt kommt, desto grösser ist das Risiko, eine Kontaktallergie zu entwickeln.
Wie schädlich ein Deo-Spray ist, haben der «Kassensturz» und «Saldo» getestet. Zusammen haben sie zwölf beliebte Unisex-Deo-Sprays ausprobiert und in einem Labor in Deutschland analysieren lassen. Im Fokus standen die Inhaltsstoffe – ob sie wasserverschmutzend oder schädlich sind. Auch wurde geschaut, ob die 26 Substanzen auf der Verpackung deklariert wurden. Die restlichen Inhaltsstoffe werden meist unter dem Begriff «Parfum» zusammengefasst. Im Test wurde die Anzahl geprüfter Inhaltsstoffe um diese Gruppe erweitert, auf insgesamt 54 Substanzen.
Die getesteten Deos wurden in drei Gruppen eingeteilt: ungenügend, genügend und gut.
Das schlechteste Ergebnis im Test erzielte «Borotalco Original». 15 allergieauslösende Substanzen konnte das Labor in dem Deo nachweisen – dazu noch künstliche Moschusverbindungen, schreibt der «Kassensturz».
Auch die Produkte «Axe Epic Fresh», «Rexona Pure Fresh» und «Lavera Natural Fresh» erhielten den letzten Platz. Bei allen konnten zwischen acht und elf Inhaltsstoffe nachgewiesen werden, die Allergien auslösen könnten. Dazu kommen die erstmals getesteten zusätzlichen Stoffe mit erhöhtem Allergiepotential sowie umweltschädliche Stoffe.
Der Hersteller von Borotalco, Bolton Swiss, wollte zum schlechten Testergebnis keinen Kommentar abgeben, schreibt der «Kassensturz». Die Firma Unilever, Produzent von Axe und Rexona, schreibt, dass die Sicherheit der Konsumierenden zuoberst stehe und sie sich an alle geltenden regulatorischen Höchstwerte halte und auch an die Kennzeichnungspflicht. Lavera verweist darauf, dass es sich bei den gefundenen Stoffen nicht um synthetisch hergestellte Inhaltsstoffe handle.
Fünf Deo-Sprays wurden als «genügend» abgestempelt: «Fresh Natural» von Nivea, das Migros-Deo «I am» und das «Ombia-Spray» von Aldi. Alle enthielten zwischen sechs und acht allergene Duftstoffe sowie Substanzen aus der Gruppe mit erhöhtem Allergiepotenzial.
Die Firma Beiersdorf, Herstellerin der Nivea-Produkte, verharmlose die Folgen für die Umwelt, sagt der «Kassensturz». In Deodorants seien problematische Stoffe nur verdünnt vorhanden, deshalb seien die Auswirkungen geringer als bei einer Substanz in grossen Mengen.
Migros schreibt, dass die Europäische Chemikalienagentur voraussichtlich im Juli 2023 weitere Informationen zu den erweiterten allergenen Stoffen veröffentliche. Es sei wahrscheinlich, dass bestehende Produkte auf dem Markt derzeit allergisierende Stoffe enthielten, die noch nicht deklariert werden müssten. Die Rezeptur des lediglich genügenden «I am Invisible Anti-Transpirant» werde angepasst und komme bei der nächsten Produktion zum Einsatz.
Aldi weist darauf hin, dass die geltenden gesetzlichen Bestimmungen beim Ombia-Produkt eingehalten würden und das Deo-Spray somit verkehrsfähig sei.
Vier allergene Duftstoffe wies das Labor im Deo von Lidl und im «Naturaline»-Deo nach. Auch sie enthielten Substanzen aus der erweiterten Gruppe sowie Stoffe, die die Umwelt schädigen.
Besser schneiden die Eigenmarken von Migros und Denner ab. Die Deo-Sprays «ph Balance», «Isana »und «M-Budget» enthielten nur je zwei allergene Duftstoffe.
Laut den Laboranalysen enthalten alle zwölf Deo-Sprays wasserschädliche Stoffe. Deshalb schnitt keines der Sprays mit «sehr gut» ab, so der «Kassensturz».
Fünf Deo-Sprays im «Kassensturz»-Test waren sogenannte Antitranspirants und enthalten Aluminiumsalze. Auf der Haut verbinden sich die Aluminiumsalze mit der Haut und verschliessen so die Schweissdrüsen. Somit wird das Schwitzen unter den Achseln verhindert.
Aluminium galt lange als möglicherweise krebsfördernd. Michael Arand, Professor für Toxikologe an der Universität Zürich, hat sich in den letzten Jahren immer wieder mit möglichen Gefahren von Aluminium im Körper beschäftigt. Gegenüber dem «Kassensturz» sagt er, dass die Belastung, die durch das Essen entstehe, sehr klein sei.
Über die neusten Studien, welche die Aufnahme von Aluminium über die Haut erforschen, tauscht er sich regelmässig mit anderen Toxikologen aus: «Wir denken, dass Aluminium aus Deos keinen nennenswerten Beitrag zur Krebsentstehung oder zur Entstehung von Demenzen mit sich bringt. Rein theoretisch kann Aluminium das verursachen, aber dabei müssten viel grössere Mengen in den Körper gelangen. Nach heutigem Kenntnisstand kann man das eigentlich ausschliessen.»
Trotzdem warnt er: «Die Aufnahme über die Lunge ist deutlich grösser als die Aufnahme über den Magendarmtrakt und sicherlich viel, viel grösser als die Aufnahme über die Haut. Wenn man ein aluminiumhaltiges Deo versprüht, sollte man darauf achten, dass man davon nicht grosse Mengen einatmet.»
(oee)
Bitte ich bin was das angeht ein ignorant.
Deo trägt man im übrigen auf die gereinigte Haut auf, dass kein Geruch entsteht und nicht über den Schweiss ("nach dem Sport") um den Geruch zu überdecken.
Habe so ziemlich alles durchgetestet und alle "sauberen" Deos ohne Alu waren so richtig für die Tonne...
Falls jemand aber ein Tipp hat, her damit. Nutze nun seit längerem einfach Axe und die Diversen "Aromen". Irgendwann gibt man dann einfach auf.. haha