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Saastal: Schaulustige behindern Arbeiten – 800 Personen evakuiert

Schaulustige behindern Arbeiten – 800 Personen ausgeflogen

Im Saastal VS haben am Samstag Schaulustige und Ausreisewillige die Räumungsarbeiten an der Kantonsstrasse behindert. Entgegen ersten Annahmen sind weitere Sprengarbeiten nötig. 800 Personen flogen bisher über die Luftbrücke aus. Weitere Flüge starten am Montag.
07.09.2024, 22:30
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Das Saastal ist seit Freitagabend wegen eines Erdrutsches von der Aussenwelt abgeschnitten.Bild: keystone

«Es befindet sich mehr Material im Mattwaldbach, als beim ersten Erkundungsflug gesichtet werden konnte», teilte der Führungsstab Saas am Samstagabend mit. Damit werden am Sonntag weitere Sprengungen nötig, bevor die Aufräum- und Reparaturarbeiten an der Kantonsstrasse beginnen können. «Sicherheit geht vor», hiess es im Communiqué weiter.

Verzögerungen wegen SchaulustigenErste Sprengungen erfolgten bereits am Samstag. Dabei kam es zu anfänglichen Verzögerungen durch Schaulustige, Spaziergänger und Ungeduldige, die zu Fuss aus dem abgeschnittenen Saastal abreisen wollten. Für weitere Verzögerungen sorgte den Angaben zufolge starker Wind.

Der damit beauftragten Spezialfirma gelang es schliesslich, mehrere Felsblöcke zu sprengen und zu beseitigen. Die grössten von ihnen waren rund 270 Tonnen schwer und 100 Kubikmeter gross, was etwa einem Gelenkbus entspricht. Die Spezialfirma arbeite mit Hochdruck an der weiteren Räumung, teilte der Führungsstab mit.

Sind diese Räumungs- und Sicherungsarbeiten beendet, beginnt die Wiederherstellung der Strasse. Diese wurde stärker beschädigt, als zunächst angenommen. Der Mattwaldbach müsse in drei provisorische Durchlässe gefasst werden.

Mit einer Öffnung der Verbindungsstrasse rechneten die Behörden weiterhin nicht vor Anfang der kommenden Woche. Der Führungsstab warnte erneut davor, die Schadenstelle zu betreten. Die Lage sei instabil.

800 Menschen ausgeflogen

Am Samstag flogen rund 550 im Tal blockierte Touristen und Einheimische mit Helikoptern der Air Zermatt von Saas Fee nach Stalden aus. Die Evakuierungsflüge waren am Freitag nach einem Erdrutsch vom Donnerstag aufgenommen worden. Durch den Murgang strandeten rund 2200 Touristinnen und Touristen in Saas Fee und Umgebung.

Mit den am Samstag Ausgeflogenen verliessen insgesamt rund 800 Personen das abgeschnittene Saastal per Helikopter. Die Helikopterfirma Air Zermatt bietet den minutenlangen Flug nach Stalden für 140 Franken pro Person an. Sie nimmt die Luftbrücke am Montag von 8 Uhr bis am Mittag wieder in Betrieb. (sda)

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32 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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El Vals del Obrero
06.09.2024 21:51registriert Mai 2016
Ich kann diesen Touristen nicht grundsätzlich etwas vorwerfen. Weitere Übernachtungen und vor allem der Verlust von Ferientagen, weil man nicht zur Arbeit kommen kann, dürfte deutlich teurer als Fr. 140.-- sein. Auch wenn ich es ökologisch schlecht finde, würde ich es notgedrungen wohl auch machen (müssen), zumindest falls ich nicht noch eine weitere Ferienwoche zuhause habe.
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Maurmer
06.09.2024 21:34registriert Juni 2021
Dürfte günstiger kommen als eine weitere Übernachtung, sicher jedoch günstiger als mehrere Übernachtungen, bis die Strasse wieder offen ist!
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DJ77
06.09.2024 23:53registriert August 2015
Als Zermatt vor Jahren nur noch per Luftbrücke erreichbar war, verlangte Air Zermatt 400Fr. um nach Täsch geflogen zu werden, daher, ein "Schnäppchen" ;-)
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