«Es befindet sich mehr Material im Mattwaldbach, als beim ersten Erkundungsflug gesichtet werden konnte», teilte der Führungsstab Saas am Samstagabend mit. Damit werden am Sonntag weitere Sprengungen nötig, bevor die Aufräum- und Reparaturarbeiten an der Kantonsstrasse beginnen können. «Sicherheit geht vor», hiess es im Communiqué weiter.
Verzögerungen wegen SchaulustigenErste Sprengungen erfolgten bereits am Samstag. Dabei kam es zu anfänglichen Verzögerungen durch Schaulustige, Spaziergänger und Ungeduldige, die zu Fuss aus dem abgeschnittenen Saastal abreisen wollten. Für weitere Verzögerungen sorgte den Angaben zufolge starker Wind.
Der damit beauftragten Spezialfirma gelang es schliesslich, mehrere Felsblöcke zu sprengen und zu beseitigen. Die grössten von ihnen waren rund 270 Tonnen schwer und 100 Kubikmeter gross, was etwa einem Gelenkbus entspricht. Die Spezialfirma arbeite mit Hochdruck an der weiteren Räumung, teilte der Führungsstab mit.
Sind diese Räumungs- und Sicherungsarbeiten beendet, beginnt die Wiederherstellung der Strasse. Diese wurde stärker beschädigt, als zunächst angenommen. Der Mattwaldbach müsse in drei provisorische Durchlässe gefasst werden.
Mit einer Öffnung der Verbindungsstrasse rechneten die Behörden weiterhin nicht vor Anfang der kommenden Woche. Der Führungsstab warnte erneut davor, die Schadenstelle zu betreten. Die Lage sei instabil.
Am Samstag flogen rund 550 im Tal blockierte Touristen und Einheimische mit Helikoptern der Air Zermatt von Saas Fee nach Stalden aus. Die Evakuierungsflüge waren am Freitag nach einem Erdrutsch vom Donnerstag aufgenommen worden. Durch den Murgang strandeten rund 2200 Touristinnen und Touristen in Saas Fee und Umgebung.
Mit den am Samstag Ausgeflogenen verliessen insgesamt rund 800 Personen das abgeschnittene Saastal per Helikopter. Die Helikopterfirma Air Zermatt bietet den minutenlangen Flug nach Stalden für 140 Franken pro Person an. Sie nimmt die Luftbrücke am Montag von 8 Uhr bis am Mittag wieder in Betrieb. (sda)