In Bern hat am Montagmorgen der traditionsreiche Zibelemärit begonnen. Zehntausende Besucherinnen und Besucher werden zum jährlichen Volksfest in der Bundesstadt erwartet.
Schon kurz nach 4 Uhr begannen sich die Gassen der Altstadt zu beleben. Erste Schaulustige strömten in die Gassen der oberen Altstadt, schlenderten über den Bundesplatz und freuten sich an den kunstvoll geflochtenen Zwiebelzöpfen. Manch ein Besucher genehmigte sich bereits einen wärmenden Glühwein. Rasch begannen sich die Gassen zu füllen.
Im Lauf des Morgens werden über 100 Reisecars und mehrere Extrazüge in Bern erwartet. Spätestens am Nachmittag, bei der berühmt-berüchtigten Konfettischlacht, wird es jeweils eng in der Innenstadt. Für den Dichtestress verwenden die Einheimischen den gemütlichen Ausdruck «Gstungg».
Der Zibelemärit ist schon lange mehr als ein Gemüsemarkt, an dem Tonnen von Zwiebeln, Knoblauch, Rüebli, Lauch und Schwarzwurzeln angeboten werden. Schaulustige finden auch zahlreiche Jahrmarkt-Stände und Freilufttheken. Über allem schwebt der Duft von Chnoblibrot und Zwiebelkuchen.
Die Polizei sicherte die Zufahrtsachsen auch dieses Jahr mit Betonpollern ab. Auch wurden Notausgänge signalisiert, damit die Menschenmassen in brenzligen Situationen schneller aus den Gassen wegkommen. In der Innenstadt markierte die Polizei schon am frühen Morgen Präsenz mit Fusspatrouillen.
Der Zibelemärit geht auf das 19. Jahrhundert zurück. Bauersfrauen aus dem Seeland tauchten mit Zwiebeln auf der Martinimesse in Bern auf. Seit 2011 fungiert der Zibelemärit auf der Liste der lebendigen Traditionen der Schweiz - zusammen mit Anlässen wie der Basler Fasnacht, dem Engadiner Chalandamarz und dem Zürcher Sechseläuten. (sda)