Unser bewährtes «Bachelor»-Duo Anna Rothenfluh und Simone Meier weilt noch immer in den Ferien. Eigentlich wollten wir unseren Edeljoker Zapella einwechseln. So wie letzte Woche.
Doch auch er verabschiedete sich in den wohlverdienten Urlaub und deshalb muss ich hier in die Tasten greifen.
Dabei wäre die Folge wie gemacht gewesen für Sportchef Zappella: Sie beginnt mit einem Triathlon. Vier Damen kämpfen um eine weisse Rose. Die weisse Rose ist, so lerne ich, die Panzerfaust unter den Blumen. Mit ihr bewaffnet darf die Kandidatin jedes Einzeldate sprengen – was auch immer das bedeutet. Nicht ohne Stolz gebe ich zu, dass ich in Sachen «Bachelor» keine Ahnung von Botanik habe. Aber das muss man auch nicht.
Anyway.
Desiree holt sich locker das blumige Power-Up und Patric erweist sich als Grossmeister des Bikofoms (Beleidigung in Komplimenteform). Er findet, er sei «recht beeindruckt» von den Ladies. Sie hätten das alles «top» gemacht.
Wenn Amor wüsste, mit welcher Sprache hier weibliche Geschöpfe umgarnt werden, er würde sich ins Knie schiessen.
Als Belohnung verteilt Patric danach High-Fives, als wäre er Captain der Harlem Globetrotters. Jeder Küchenpsychologe weiss: Noch nie hat eine Beziehung (und auch kein Porno) mit einem High-Five begonnen. Desiree, Sindy, Tanja und Amy müssen sich den Sieg schon mal abschminken.
In der «Villa» lästern derweil die Zurückgebliebenen. Schnell wird klar: Debora und Ramona sind so etwas wie die Yolo-Variante von Statler und Waldorf. Zusammen mit Yiankarla bilden sie das Trio-Infernale. Auch sie werden mit dem Sieg nichts zu tun haben. Dafür sind sie einfach zu furchterregend.
Schon eher Chancen hat Grace. Elegant holt sie sich bereits ihr zweites Einzeldate. Der Bachelor lässt sich nicht zweimal bitten. Zwischen Kamerateam und Pyros leitet er subtil einen Angriffsversuch ein: «Am liebschte würd ich dir jetzt en Kuss gee.» Spätestens jetzt wäre Amors Kniescheibe zersiebt.
Grace nimmt den Steilpass aber auf. Endlich wird geschmust. Und damit lösen die Macher endlich die Handbremse in dieser Show. Und auch Patric gerät in Wallung:
«Ich habe so etwas Peinliches noch nie in meinem Leben gesehen». Das sage nicht ich, sondern Tanja, als sich vier Kandidatinnen für ein Photoshooting mit Patric in knappe Outfits zwängen. Dem Bachelor gefällt's: «D'Ladies hend sich nomal vonere völlig andere Site zeigt.» Erneut streichelt er gegen den Strich:
Echt beeindruckt bin dafür ich: Patric sieht auf den Fotos dermassen gut aus, dass er sämtlichen Kandidatinnen die Show stiehlt. Ich mag den Jungen. Er strahlt eine innere Ruhe und jegliche Arten von Sicherheit aus. Da verzeiht man ihm auch den einen oder anderen holprigen Dialog.
Heisse Dialoge ist die Stärke anderer. Zum Beispiel von Alessia und Anna. Für den Hauptsponsor der Sendung packen sie Sexspielzeug aus:
Alessia: «Stahsch demfall au uf so Züüg?»
Anna: «En Ente-Vibrator! So geil!»
Alessia: «Ich han zum Bispil au vill so Dessous und Kostüm debi.»
Anna: «Stasch uf so Rollespiili? Verchleidisch di gern als Polizischtin oder Schuelmeitli?»
Alessia: «Ja oder Chrankeschwöschter.»
Anna: «Geil, Mann.»
Kurz danach sucht Selina beim Photoshoot vor den Augen des Mobs ebenfalls Lippenkontakt und Patric belohnt den Übergriff mit einer Rose. Die Emotionen kochen über, Tränen fliessen und Zigaretten werden ausgedrückt. Nicht immer fachgerecht – zum Beispiel auf Steffis Rücken, wie sie selbst moniert. Die Solothurnerin sucht nun mit Sindy, Grace und Amy das Gespräch mit Rapi. Endlich kommt hier Denver-Clan-Stimmung auf.
Derweil gesteht Alessia, dass sie nach einer lebensgefährlichen Schönheitsoperation fünf Wochen im Spital lag. Alles nur wegen Mobbing. Apropos Mobbing: Rapi wird von den Machern als übler Rüpel gezeichnet, die es vor allem auf die junge Sindy abgesehen hat. Geklärt wird nichts, dafür stimmt der Zoom auf die Tränen. Am Ende spricht der Bachelor ein Machtwort und Rapi muss die Villa ausserterminlich verlassen.
Dafür betritt nun die 38-jährige Ersatzkandidatin Sandra die Bühne, was wiederum der 20-jährigen Vanessa zu schaffen macht: «Die isch alt und verbrucht. Aber will sie de ganzi Tag ihri graue Haar überfärbe wird, wird ich ihrä sowieso nöd oft über den Weg laufe.»
Bämm!
Vanessa dreht nun endgültig auf und zitiert vor dem Rosenabend Hakan Yakin:
Yiankarla grätscht Vanessa aber mit einer aggressiven Taktik in die Beine und eröffnet dem Bachelor beim Solodate, dass sie bereits ein Kind hat. Überhaupt kein Problem für Patric, der erneut ein Bikofom aus dem Ärmel schüttelt:
Am Ende werden Anna und Steffi ausgemustert. Statler und Waldorf freut es. Fistbump zur Abwahl. Das kann ja noch heiter werden. Allerdings nicht mehr mit mir. Ab nächster Woche übernimmt wieder unser angestammtes Duo. So ganz ohne Posaunen und Trompeten will ich mich hier aber doch nicht verabschieden. Und deshalb hier meine Prognose:
Es gewinnt die zierliche Rivana. Weshalb? Sie wird von der Regie brav aus der Schusslinie genommen. Im Final setzt sie sich gegen Debora und Grace durch. Und um es in den Worten von Patric zu sagen: Die Sendung war recht beeindruckend.
P.S.: Hach, Waldorf und Statler 😍