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Leitfaden für Städte und Gemeinden wegen Zunahme von Crack-Konsum

12.03.2025, Hessen, Frankfurt/Main: Eine aus Bulgarien stammende Frau z
Für Schweizer Städte und Gemeinden gibt es nach dem starken Anstieg des Crackkonsums einen Leitfaden. (Symbolbild)Bild: DPA

Crack-Konsum nimmt zu: Städte und Gemeinden erhalten Leitfaden

20.05.2025, 15:0020.05.2025, 15:49
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Schweizer Städte und Gemeinden verfügen neu über einen praktischen Leitfaden für den Umgang mit dem zunehmenden Konsum von Crack. Herausgegeben von der Städteinitiative Sozialpolitik, enthält die Orientierungshilfe vor allem konkrete Beispiele im Umgang mit der Droge.

Seit drei Jahren verzeichnen zahlreiche Schweizer Städte einen sprunghaften Anstieg beim Konsum von Kokainprodukten, insbesondere in Form von Crack oder Freebase. Immer öfter werden solche Drogen auch im öffentlichen Raum und damit deutlich sichtbar konsumiert, wie die Städteinitiative Sozialpolitik in einer Mitteilung warnt.

Niederschwellige Angebote und Beruhigung des öffentlichen Raums

Der am Dienstag veröffentlichte Leitfaden soll Städte und Gemeinden bei der Umsetzung einer wirksamen Drogenpolitik unterstützen, indem er die vier Säulen Prävention, Therapie, Schadensminderung und Repression in Erinnerung ruft. Der Leitfaden umfasst nach eigenen Angaben nicht nur die Grundlagen der Suchtpolitik und bewährte Ansätze der Suchthilfe, sondern auch praktische Beispiele aus den Mitgliedsstädten der Initiative.

Nach einem Rückblick auf die Vier-Säulen-Politik und die aktuelle Kokainproblematik werden in der Publikation drei konkrete Handlungsfelder vorgestellt: die Etablierung einer Behörden übergreifenden Zusammenarbeit, die Einrichtung niederschwelliger Angebote zur Schadensminderung sowie die Beruhigung des öffentlichen Raums mit dem Ziel, die Akzeptanz der Bevölkerung und der politischen Behörden für die geplanten Massnahmen zu fördern.

Städte als Vorreiter

Die Städteinitiative Sozialpolitik betont die Bedeutung einer engen Zusammenarbeit zwischen Bund, Kantonen und Städten. «Drogenprobleme treten seit je am stärksten in den Städten auf. Um ihnen zu begegnen, mussten die Städte innovative Lösungen finden, die oft auch andernorts übernommen wurden», wird Nicolas Galladé, Stadtrat von Winterthur ZH und Präsident der Städteinitiative Sozialpolitik, zitiert. Diese Vielfalt an Konzepten und Massnahmen finde sich in der Orientierungshilfe wieder.

Die Städteinitiative Sozialpolitik vertritt nach eigenen Angaben die sozialpolitischen Interessen von rund 60 Schweizer Städten aus allen Regionen. Sie setzt sich für ein zusammenhängendes System der sozialen Sicherung und eine gute Zusammenarbeit von Städten, Bund und Kantonen ein. Die Städteinitiative Sozialpolitik ist eine Sektion des Schweizerischen Städteverbandes. (sda)

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