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Strandbesucher machen in Spanien Jagd auf Migranten

Video: watson/lucas zollinger

Strandbesucher machen in Spanien Jagd auf Migranten

06.08.2025, 12:5706.08.2025, 15:38
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Am Strand von Castell de Ferro in Spanien haben sich am vergangenen Sonntag, 3. August, wilde Szenen abgespielt. Nachmittags um circa 14 Uhr tauchte plötzlich ein Boot auf, von dem mehrere Migranten ins Wasser sprangen und begannen – teilweise etwas unbeholfen – an Land zu schwimmen.

Am gut besuchten Badestrand hatten bereits unzählige Menschen ihre abenteuerliche Ankunft bemerkt – von mehreren wurde sie sogar gefilmt. Diese Clips gehen mittlerweile auf Social Media viral, denn die Männer wurden an Land alles andere als freundlich begrüsst:

Video: watson/lucas zollinger

In den verschiedenen Videos ist zu sehen, wie manche Strandbesucher versucht haben, die Migranten auf- oder festzuhalten. In einigen Fällen scheint das auch gelungen zu sein. Es schien aber auch Leute am Strand zu haben, die sich für die Migranten einsetzten, denn in einigen Szenen sind hitzige Diskussionen zu sehen.

Mit der Ankunft der Ordnungshüter schien sich die Situation wieder zu beruhigen. Laut der Guardia Civil wurden neun Migranten festgenommen und in ein Aufnahmezentrum im nahegelegenen Motril gebracht.

Castell de Ferro und Motril befinden sich in der spanischen Provinz Granada.

Antonia María Antequera, Bürgermeisterin von Castell de Ferro, bestätigte den Vorfall gegenüber spanischen Medien. Aktuell würden die Ereignisse von der Polizei aufgeklärt. Unklar sei weiterhin, wie viele Migranten tatsächlich an Land gegangen seien.

Soziologin ordnet Jagd auf Migranten ein

Die von gewissen Strandbesuchern ausgeübte Selbstjustiz sorgt in Spanien landesweit für Diskussionen. Die Aktivistin und Soziologin Asmae Ourdi findet das besorgniserregend. Gegenüber dem spanischen Fernsehsender La Sexta sagt sie:

«Diese Verfolgungen sind Ausdruck einer sozialen Kontrolle, die von weissen Bürgern als legitim empfunden wird. Migranten werden dabei als Bedrohung konstruiert.»

Diese zunehmende Fremdenfeindlichkeit werde auch in der Politik geschürt, etwa durch rechtsextreme Narrative: «Wenn Politiker dazu aufrufen, die Ankunft von Ausländern auf spanischem Boden um jeden Preis zu verhindern, handeln viele Menschen im Glauben, im Recht zu sein – ohne Konsequenzen fürchten zu müssen.» (lzo)

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222 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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DREW ORLEANS
06.08.2025 13:43registriert Januar 2019
Zeigt einfach, wie vielerorts in Europa (bspw. DE oder FR), der Politik das Migrationsproblem immer mehr entgleitet. Die eigene Bevölkerung wird unzufriedener und fühlt sich immer mehr dazu verleitet die Probleme selbst zu lösen.

Ob das Selbstjustiz rechtfertigt sehen Menschen verschieden. Das Problem liegt aber in der Politik von links bis rechts und in vielen Ländern.
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Daniel Zuppinger (1)
06.08.2025 13:33registriert Dezember 2024
Selbstjustiz ist natürlich sehr fraglich, doch illegale Einwanderung muss gestoppt werden. Wir haben ein sehr gutes und menschliches System, dass die Einwanderung regelt und Menschen die in ihrer Heimat politisch verfolgt werden Schutz gewährt.
Auch gibt es Prozesse die Einwanderern Möglichkeiten gibt legal hierher zu kommen und auch hier zu Arbeiten.
Wir können natürlich nie Alle die das wünschen berücksichtigen. Somit sollen auch alle Illegal Einreisenden gestoppt werden! Sonst gibt das auf die Dauer leider nur Probleme.
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loboc
06.08.2025 13:28registriert Juli 2022
Die Aussage der Soziologin finde ich verstörend und widerlich. Erstens, weil sie das Offensichtliche mit ihren erfundenen, pseudo-wissenschafftlichen Buzzwords versucht zu vernebeln und ins Gegenteil zu verkehren, zweitens, weil sie mit haltlosen Vorwürfen um sich wirft und sie weder begründet noch beweist.
Da wurde vor aller Augen Recht gebrochen und nun wird versucht die Zivilcourage zu vernichten.
Wartet nur bis die Rechten in Europa diese widerlichen Diskurstaktiken aufgreifen, in den USA ist das ja schon passiert.
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