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Coronavirus: Querdenken-Demos in Basel und Leipzig gegen Corona-Regeln

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Weltweit über 50 Millionen Covid-Infektionen +++ Südtirol weitet Massnahmen aus

08.11.2020, 22:15
Mehr «Schweiz»
  • Die neuesten Entwicklungen bei den Corona-Zahlen: Das BAG meldete am Freitag 9409 neue Fälle innert 24 Stunden. Die Positivitätsrate lag bei 24,6 Prozent. 231 Personen wurden hospitalisiert, 70 Menschen starben.
  • Seit letzter Woche gelten die neuen Regeln des Bundesrates. Hier siehst du, welche.
  • Es sind nur noch vier Länder auf der Risikoliste des Bundes.
  • Das sind die verschärften Massnahmen der Kantone.
  • In Basel haben am Samstag rund 500 in Leipzig rund 20'000 Menschen meist ohne Masken gegen Corona-Massnahmen demonstriert
  • Die SwissCovid-App hilft, Infektionsketten zu unterbrechen. Sie hat 1,85 Mio. aktive User.
  • Weltweit haben sich über 48 Millionen Menschen mit dem Coronavirus infiziert. Rund 1,3 Millionen Menschen sind gestorben. Dies meldet die Johns Hopkins Universität.
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22:15
Zahl der weltweiten Corona-Infektionen übersteigt 50 Millionen
Weltweit gibt es nach Angaben der Universität Johns Hopkins inzwischen mehr als 50 Millionen bestätigte Coronavirus-Infektionen. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus liegt seit Beginn der Pandemie bei 1,25 Millionen, wie am Sonntag aus Daten der Universität in Baltimore in den USA hervorging.

Allein am Samstag war die Zahl der gemeldeten Neuinfektionen demnach um gut eine halbe Million angestiegen. Die Pandemie breitet sich, wohl auch infolge des kühleren Wetters, zuletzt vor allem in Ländern der Nordhalbkugel stark aus, darunter in Europa und Nordamerika. In den USA wurden für Samstag knapp 130 000 Neuinfektionen gemeldet.

Die Zahlen der Universität Johns Hopkins werden regelmässiger aktualisiert und liegen daher oft etwas höher als amtliche Daten. Den US-Experten zufolge wurden bis Sonntag weltweit knapp 50,1 Millionen bestätigte Infektionen gemeldet. Der Weltgesundheitsorganisation zufolge waren es 49,6 Millionen Infektionen sowie 1,25 Millionen Todesfälle.

Die meisten bestätigten Infektionen gibt es mit 9,9 Millionen in den USA. In dem Land mit rund 330 Millionen Einwohnern gibt es mit mehr als 237 000 Toten auch die höchste Zahl der Todesopfer. Auf Platz zwei und drei hinsichtlich der meisten bestätigten Infektionen folgten Indien (8,5 Millionen) und Brasilien (5,6 Millionen). Die beiden bevölkerungsreichen Länder haben auch nach den USA die meisten Toten zu beklagen - 162 000 in Brasilien und 126 000 in Indien. (sda/dpa)
22:12
Südtirol weitet Massnahmen im Kampf gegen Corona-Krise aus
Die italienische Provinz Südtirol weitet im Kampf gegen die Pandemie die Anti-Corona-Massnahmen aus. Landeshauptmann Arno Kompatscher kündigte am Sonntag an, dass künftig die Menschen unter anderem ihre Wohnorte nur aus triftigem Grund verlassen dürfen, zudem sollen alle Schulen geschlossen werden. Diese und weitere Regeln gelten derzeit nur für einen Teil der Südtiroler Gemeinden. Wann die Ausweitung in Kraft tritt, war zunächst nicht klar.

Kompatscher sagte der italienischen Nachrichtenagentur Ansa, dass es die sich verschlechternde Corona-Lage in Südtirol nötig mache, die Provinz zu einer sogenannten roten Zone zu erklären. «An diesem Punkt macht es keinen Sinn, zwei verschiedene (Beschränkungs-)Regime zu haben», sagte Kompatscher.

Bisher sind vier Regionen als rote Zonen eingestuft: im Norden die wirtschaftsstarke Lombardei, das Piemont und das Aostatal sowie im Süden Kalabrien. Medien berichteten von Krankenhäusern, die zunehmend an die Belastungsgrenze kommen. In Neapel in Kampanien bildeten sich Schlangen von Autos und Krankenwagen vor den Notfallstationen, die keine Covid-19-Patienten mehr aufnehmen konnten.

Am Sonntag wurden in Italien 32 616 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Insgesamt wurden in dem Mittelmeerland bisher mehr als 935 000 Fälle verzeichnet. Mehr als 41 394 Menschen starben. (sda/dpa)
16:19
Tessin verbietet Treffen von mehr als 5 Personen
Angesicht der steigenden Fallzahlen verschärft der Kanton Tessin die Massnahmen: Ab Montag sind Versammlungen von mehr als fünf Personen verboten. Dies gilt sowohl für öffentliche wie private Anlässe. Zudem werden alle Gruppensport-Aktivitäten untersagt (ausser für Kinder unter 16 Jahren). «Wir sind uns bewusst, dass dies wichtige Einschränkungen sind, aber die Situation ist ernst», sagte der Tessiner Regierungsrat Norman Gobbi am Sonntagnachmittag an einer Medienkonferenz.
Steht in der Kritik: der Vorsteher des Tessiner Justiz- und Polizeidepartements Norman Gobbi.
Bild: sda
16:00: USA melden Corona-Rekord bei Bidens-Wahlsieg
Die USA haben am Tag des Wahlsiegs von Joe Biden einen Rekordwert an täglichen Neuinfektionen mit dem Coronavirus verzeichnet. Am Samstag wurden 126'742 Neuansteckungen registriert, wie aus Daten der Johns-Hopkins-Universität in Baltimore hervorgeht. Der Wert lag damit am dritten Tag in Folge bei mehr als 120 000. Zusätzlich wurden am Samstag laut der Zahlen 1040 Todesfälle in Zusammenhang mit dem Virus registriert.

Der neu gewählte US-Präsident Biden will schon an diesem Montag einen Expertenrat zur Bekämpfung der Pandemie vorstellen, wie er in seiner Siegesrede am Samstagabend ankündigte. Bisher hatte der amtierende Präsident Donald Trump wiederholt gesagt, die USA würden in der Krise bald über den Berg sein. Lockdowns lehnte er kategorisch ab.

In den USA mit ihren 330 Millionen Einwohnern sind seit Beginn der Pandemie mehr als 9,8 Millionen Infektionen mit dem Coronavirus nachgewiesen worden. Mehr als 237 000 Menschen starben bislang - mehr als in jedem anderen Land der Welt.
Democratic presidential candidate former Vice President Joe Biden removes his face mask to speak at The Queen theater, Thursday, Nov. 5, 2020, in Wilmington, Del. (AP Photo/Carolyn Kaster)
Joe Biden
Bild: keystone
13:34
Corona-Höchstwert im Iran: 459 Tote binnen eines Tages
Customers leave as a shopkeeper works at his shop in a commercial district in Tehran, Iran, Thursday, Nov. 5, 2020. Iranians who have suffered by most severe sanctions posed by the U.S. President Dona ...
Bild: keystone
Die Zahl der Corona-Toten im Iran hat mit 459 Fällen innerhalb eines einzigen Tages einen Höchstwert erreicht. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums vom Sonntag gab es im gleichen Zeitraum mehr als 9200 Neuinfektionen. Damit liege die Gesamtzahl der Corona-Toten aktuell bei 38 291 und die Zahl der Infizierten bei mehr als 682 000, sagte Ministeriumssprecherin Sima Lari im Staatsfernsehen.

Die tatsächlichen Fallzahlen im Iran könnten jedoch mehr als doppelt so hoch sein wie amtlich angegeben. Fachleute verweisen darauf, dass es im Iran, der etwa so viele Einwohner wie Deutschland hat, noch zu wenige Testmöglichkeiten gebe. Derzeit werden täglich 25 000 Tests durchgeführt. Die Testkapazität pro Tag soll auf 40 000 erhöht werden. Experten sind allerdings der Meinung, dass mindestens 200 000 Tests am Tag erforderlich wären, um bei einer Bevölkerung von mehr als 82 Millionen an genaue Fallzahlen zu kommen. (sda/dpa)
13:13
Bund will Qualitätskriterien für Corona-Schnelltests
In Apotheken möglich: Coronavirus-Schnelltest. (Archivbild)
Bild: sda
Mit den Antigen-Schnelltests soll die Testkapazität der Schweiz massiv erhöht werden. Derzeit sind aber lediglich zwei solcher Tests der Firmen Roche und Abbott zugelassen. Nun will der Bund offenbar noch stärker auf die Schnelltests setzen und weitere zulassen.

Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) hat der Schweizerischen Gesellschaft für Mikrobiologie (SSM) den Auftrag erteilt, Qualitätskriterien für Coronavirus-Schnelltests festzulegen und entsprechende Tests einer unabhängigen Prüfung zu unterziehen. Ein Sprecher des BAG bestätigt auf Nachfrage von CH Media einen Bericht der «NZZ am Sonntag».

Laut Adrian Egli, Professor am Universitätsspital Basel und Vorstandsmitglied der SSM, sollen demnächst zusätzliche Schnelltests zugelassen werden. «In den kommenden vier bis acht Wochen sollte eine Reihe von Antigen-Schnelltests verschiedener Hersteller validiert sein», lässt sich Egli im Bericht zitieren. Das BAG hat auf Nachfrage keine näheren Angaben zum Zeithorizont gemacht.

Weiter sagte der Medizin-Professor: «Wir werden in wenigen Wochen deutlich mehr Menschen mit Antigen-Tests untersuchen.» Mit den zunehmenden Erkenntnissen eröffne dies allenfalls die Möglichkeit, auch präventiv eine Infektion abzuklären. (CH Media)
11:28
Nach «Querdenken»-Demonstration: Lage in Leipzig-Connewitz am Sonntag beruhigt
People stand at burning barricades during riots in the Connewitz district, Saturday, Nov. 7, 2020, in Leipzig, Germany. Several thousand people took part in a rally against the coronavirus measures ad ...
Bild: keystone
Nach erneuten Attacken auf die Polizei im Leipzig-Connewitz am Samstagabend ist es in der Nacht zum Sonntag in dem Stadtteil ruhig geblieben. Während in der Innenstadt noch die «Querdenker»-Demo lief, hatten Randalierer den Polizeiposten in Connewitz mit Steinen beworfen. Scheiben wurden beschädigt. Sie waren erst vor kurzem getauscht worden, nachdem sie bereits in den Krawallnächten Anfang September beschädigt worden. Später wurden auf mehreren Strassen in Connewitz Barrikaden angezündet.

Die Polizei rückte mit einem Grossaufgebot an. Wasserwerfer aus Niedersachsen fuhren auf. Damit wurden zum einen die Brände gelöscht. Zum anderen drohte die Polizei in Durchsagen den Einsatz der Wasserwerfer an, sollten sich die Menschen auf den Strassen nicht friedlich verhalten. Aus den Fahrzeugen heraus wurden zudem Videoaufnahmen gemacht. Ein Hubschrauber kreiste über dem Viertel. Polizeisprecher Olaf Hoppe sagte am Sonntag, es seien Polizisten durch Steinwürfe verletzt worden. Dienstunfähig sei nach bisherigen Erkenntnissen aber keiner der Beamten.

Die Polizei sieht laut Hoppe einen Zusammenhang zwischen der Randale in Connewitz und der «Querdenken»-Demonstration im Leipziger Stadtzentrum. Die Vorfälle hätten sich teilweise zeitgleich ereignet. Am Freitag war die Polizei in dem Stadtteil bereits angegriffen worden, nachdem eine mutmassliche Linksextremistin verhaftet worden war. Auch da flogen Steine. (sda/dpa)
10:45
Weitere Corona-Lockerungen in Israel - Strassengeschäfte geöffnet
epa08729066 Israeli soldiers in the central national control room Headquarters of the Home Front Command dealing with the coronavirus COVID-19 in the city of Ramla near Tel Aviv, 08 October 2020. The  ...
Bild: keystone
Israel hat die Corona-Beschränkungen in dem Land weiter gelockert. Strassengeschäfte durften am Sonntag wieder geöffnet werden - zum ersten Mal seit der Verhängung eines zweiten Lockdowns Mitte September. In diesen kleinen Läden, die von der Strasse aus zugänglich sind, dürfen sich nach einer Entscheidung des sogenannten Corona-Kabinetts allerdings nicht mehr als vier Kunden gleichzeitig aufhalten. Geschäfte in Einkaufszentren müssen weiter geschlossen bleiben.

Die Pandemie verlief in Israel zunächst glimpflich, auch wegen eines strikten Kurses der Regierung. Nach Lockerungen und einer massiven Zunahme der Fallzahlen im Laufe des Sommers galt seit dem 18. September ein zweiter landesweiter Lockdown. Die Zahl der täglichen Neuinfektionen konnte von mehr als 9000 am 30. September auf wenige Hundert gedrückt werden. Die Regierung genehmigt Lockerungen nur sehr allmählich, um einen Neuanstieg zu vermeiden.

Am Sonntag meldete das israelische Gesundheitsministerium 207 neue Corona-Fälle. In Deutschland, das etwa neunmal so viele Einwohner wie Israel hat, meldeten die Gesundheitsämter am Sonntag 16 017 neue Corona-Infektionen binnen 24 Stunden.

Seit Beginn der Corona-Krise haben sich in Israel mit seinen rund neun Millionen Einwohnern nach offiziellen Angaben mindestens 319 022 Menschen nachweislich mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert. 2664 Menschen starben bisher in Verbindung mit einer Corona-Infektion. (sda/dpa)
10:12
Politiker raten vor grossen Weihnachtsfeiern ab
Die Hoffnung auf normale Weihnachten zerschlägt sich bereits jetzt Anfang November. Gesundheitsminister Alain Berset rechnet nicht damit, dass die Corona-Massnahmen über die Festtage wesentlich gelockert werden können.

Grosse Familienfeste sagt er faktisch ab: «Ich würde im Moment nur mit zehn Leuten eine Weihnachtsfeier planen.» Bereits heute dürfen sich maximal zehn Personen im privaten Rahmen treffen.

«Erst wenn es uns gelingt, die Fälle deutlich zu senken, werden wir gewisse Massnahmen langsam und schrittweise lockern», sagt der Walliser Regierungspräsident Christophe Darbellay. Dabei dürfe man sich keine Illusionen machen. «Weihnachten wird dieses Jahr etwas anders.» Auch der Berner Gesundheitsdirektor Pierre Alain Schnegg findet, dass man heuer «auf grosse Familienfeste eher verzichten muss».

In der wissenschaftlichen Taskforce des Bundes geht man davon aus, dass ein Grundstock an Corona-Regeln sogar durchgehend bis im Frühjahr gelten wird. «Selbst wenn die Ansteckungszahlen sinken sollten, müssen wir dafür sorgen, dass die Situation nicht erneut aus dem Ruder läuft», sagt Präsident Martin Ackermann. Vor allem Feste in Innenräumen mit vielen Leuten und ohne Schutzmassnahmen sind aus seiner Sicht «ein grosser Risikofaktor». Vielmehr solle man Weihnachten heuer draussen feiern. Etwa mit einer Waldweihnacht.
6:52
Corona-Taskforce wehrt sich gegen Alarmismus-Vorwurf
Die Coronavirus-Taskforce des Bundes hat sich in der «SonntagsZeitung» gegen die Vorwürfe eines übertriebenen Alarmismus bei der Coronavirus-Situation gewehrt. Die Wissenschaftler hatten in den vergangenen Wochen mehrmals mit drastischen Prognosen vor einer Überlastung der Spitäler gewarnt – sie waren aber weitestgehend nicht eingetroffen.

Derzeit sind laut der Zeitung von den 1400 Betten auf der Intensivstationen noch mehrere hundert Betten frei. Taskforce-Mitglied Stefan Bonhoeffer, Professor für Umweltsysteme an der ETH, erklärte nun gegenüber dem Blatt, weshalb etwa die Vorhersagen der vergangenen Woche nicht eingetroffen seien. Erstens basierten die Prognosen der Taskforce vom 23. Oktober auf der Annahme, dass die nicht-notfallmässigen Eingriffe nicht verschoben würden.

Zudem habe sich die Verdoppelungszeit bei den Erkrankungen von 7 auf 8,6 Tage verlangsamt. Damit sei der Zeitpunkt, an dem es in den Spitälern knapp werde, weiter nach hinten gerückt. Und Bonhoeffer nehme für die Taskforce obendrein in Anspruch, dass sie mit den Warnungen dazu beigetragen habe, dass sich die Situation etwas entspannt habe.
0:20
Mehr als 40'000 Corona-Tote in Frankreich
epa08798524 Hospital medical staff load a patient with the Covid-19 disease into a plane for evacuation at the Avignon's airport, France, 04 November 2020. France is in the midst of a second wave ...
Bild: keystone
In Frankreich sind mittlerweile mehr als 40'000 Menschen infolge der Coronavirus-Pandemie gestorben. Mindestens 40'169 Menschen seien seit Beginn der Epidemie in Frankreich ums Leben gekommen, teilten die französischen Gesundheitsbehörden am Samstagabend mit. In den vergangenen 24 Stunden seien in den Krankenhäusern mehr als 300 Corona-Tote gezählt worden.

Frankreichs Parlament stimmte endgültig der Verlängerung des Gesundheitsnotstands im Zuge der Coronakrise zu. Die Abgeordneten der Nationalversammlung votierten mehrheitlich für eine Verlängerung bis zum 16. Februar. Die Opposition will den Gesetzesentwurf allerdings dem Verfassungsrat zur Prüfung vorlegen. Der Gesundheitsnotstand schafft den gesetzlichen Rahmen, um Einschränkungen per Verordnung durchzusetzen.
17:02
Hunderte protestieren in Basel ohne Masken gegen Corona-Massnahmen
Teilnehmer an der Kundgebung fuer die Verhaeltnismaessigkeit der Corona-Massnahmen auf dem Messeplatz in Basel am 7. November, 2020. (KEYSTONE/Georgios Kefalas)
Bild: keystone
Mehrere Hundert Menschen haben am Samstag in Basel gegen die Coronavirus-Massnahmen der Behörden demonstriert. Unsere Gesellschaft verkomme zu einer Gesundheitsdiktatur, hiess es unter anderem an der friedlichen Kundgebung auf dem Messeplatz.

In diversen Voten wurden die von den Behörden gegen die Ausbreitung des Coronavirus verordneten Massnahmen angeprangert. Insbesondere die Maskentragpflicht wurde immer wieder scharf kritisiert. Obwohl diese die einzige Auflage des Bundesrats für politische Kundgebungen ist, trug die Mehrheit der rund 500 Protestierenden keinen Mundschutz.

Dabei hatten die Veranstalter um 13 Uhr zu Beginn der bewilligten Kundgebung auf die Maskentragpflicht aufmerksam gemacht und dies eine Stunde später bekräftigt. Nachdem auch die Einsatzleiterin der Basler Polizei auf die Maskenpflicht hingewiesen hatte, traten nach 15 Uhr die Einsatzkräfte auf den Plan und nahmen Personenkontrollen vor.

Die Einsatzleiterin hatte zuvor bekanntgegeben, dass, wer ohne ärztliches Zeugnis keine Maske trage, an die Staatsanwaltschaft verzeigt werde. Und das werde dann teuer. Vereinzelt verliessen Kundgebungsteilnehmende darauf den Messeplatz.

Insgesamt verlief die Kundgebung friedlich. Immer wieder wurden die Behörden aber scharf kritisiert. Der Bundesrat beispielsweise wurde mit den Taliban verglichen, weil er dem Volk alles verbiete. Der Rechtsstaat werde mit Füssen getreten, hiess es auch. Und eine meinte, die ganze «Maskengeschichte» sei ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit.
Ein Teilnehmer mit einem Plakat an der Kundgebung fuer die Verhaeltnismaessigkeit der Corona-Massnahmen in Basel am 7. November, 2020. (KEYSTONE/Georgios Kefalas)
Bild: keystone
(oli/sda)
15:58
«Querdenken»-Demo in Leipzig nach vielen Corona-Verstössen aufgelöst
In Leipzig versammeln sich am Samstagmittag nach Angaben der Polizei 20'000 Menschen aus ganz Deutschland zu einer «Querdenken»-Demonstration und protestieren gegen Corona-Massnahmen. Nach zahlreichen Verstössen gegen die Versammlungsauflagen hat die Stadt Leipzig die «Querdenken»-Demo gegen die Corona-Politik aufgelöst. Das teilte die Stadt auf Twitter mit.
epa08804444 Protesters gather during a demonstration against coronavirus restrictions in Leipzig, Germany, 07 November 2020. Effective from 02 November, Germany is on nationwide restrictions to preven ...
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Die Veranstalter riefen die laut Polizei rund 20'000 Teilnehmer auf dem Augustusplatz in der Innenstadt auf, dem zu folgen. «Wir werden jetzt die Bühne verlassen, die Versammlung ist aufgelöst», sagten die Organisatoren am Nachmittag. «Verhaltet euch bitte friedlich.»

Bei der Demonstration hatten zuvor die allermeisten Teilnehmer gegen die Corona-Regeln verstossen. So hatte kaum jemand eine Mund-Nasen-Bedeckung getragen oder den Mindestabstand von 1,50 Meter eingehalten. Daraufhin hatte die Polizei die Versammlungsfläche am Mittag deutlich vergrössert. Nur 16'000 Teilnehmer waren zugelassen, Mund-Nasen-Bedeckungen werden nur vereinzelt getragen, der vorgeschriebene Mindestabstand wird meist nicht eingehalten. Polizeisprecher Olaf Hoppe spricht am Nachmittag von einer sehr dynamischen Lage. Gegenproteste finden in Sicht- und Hörweite der Kundgebung statt. Die Stimmung ist zunächst friedlich, aber angespannt.

Die Lager stehen sich bei strahlendem Sonnenschein in der sächsischen Metropole gegenüber. Als Teilnehmer der «Querdenken»-Demonstration die Gegenproteste auf dem Weg zur Kundgebung passieren, wird es laut. Die Polizei stellt sich zwischen die Parteien. Die Leipziger Polizei wird von der sächsischen Bereitschaftspolizei, von Einsatzkräften aus acht Bundesländern sowie der Bundespolizei und dem Landeskriminalamt unterstützt.

Insgesamt sei die Demonstration gegen die Corona-Politik der Bundesregierung friedlich verlaufen, sagt Hoppe von der Leipziger Polizei. Am Rande sei es zu kleineren Zusammenstössen gekommen. Eine Schätzung zur Teilnehmerzahl des Gegenprotests gibt er nicht ab.

Ganz unterschiedliche Menschen an Demo
A participant carries a sign reading 'For you! Truth, Justice, Liberty and peace' in the demonstration of the Stuttgart initiative "Lateral Thinking" is standing on Augustusplatz w ...
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Wegen des grossen Zulaufs wurde die Versammlungsfläche der «Querdenken»-Kundgebung am Mittag deutlich erweitert. Menschen sitzen auf Picknickdecken und Klappstühlen auf der Strasse. Einige singen oder meditieren, während Tausende zur Demonstration strömen. Unter ihnen sind Familien mit Säuglingen, Schüler, Studenten. Auch mutmassliche Rechtsextremisten mischen sich unter die Massen. Etwa der rechtsextreme Aktivist Nikolai Nerling, bekannt als Videoblogger «Der Volkslehrer». Nerling unterrichtete bis 2018 an einer Grundschule in Berlin-Gesundbrunnen. Da er nebenbei über seinen YouTube-Kanal Verschwörungstheorien sowie antisemitisches, rassistisches und völkisches Denken verbreitete, wurde er zunächst vom Schuldienst suspendiert und später ganz entlassen. Der Kundgebung vorausgegangen war ein juristisches Tauziehen. Das sächsische Oberverwaltungsgericht hat eine Kundgebung mit 16'000 Teilnehmern erlaubt. Die Stadt Leipzig hatte der «Querdenken»-Bewegung aus Infektionsschutzgründen eigentlich einen Platz an der Neuen Messe zuweisen wollen, ausserhalb des Zentrums. Das Verwaltungsgericht Leipzig hatte dies bestätigt, das OVG entschied anders.

«Es ist schwer erklärbar, dass sich derzeit nur zwei Hausstände treffen dürfen, aber 16'000 Menschen auf einem Platz demonstrieren dürfen», sagt Leipzigs Stadtsprecher Matthias Hasberg am Vormittag auf Anfrage. Halte man die vorgeschrieben Abstände von 1,5 Meter ein, komme man auf maximal 5000 Menschen für den Augustusplatz. Eine Begründung der Entscheidung will das Oberverwaltungsgericht nach Angaben der Stadt in den kommenden Tagen nachreichen.

«Wer die Corona-Regeln auf Demos und anderswo ignoriert, ist mitverantwortlich dafür, dass sich Intensivstationen füllen und Kultur und Gastronomie geschlossen bleiben», kritisiert Sachsens Vizeministerpräsident Wolfram Günther (Grüne).
07.11.2020, Sachsen, Leipzig: Eine Teilnehmerin der Demonstration gegen die Kundgebung der Initiative ·Querdenken· hält auf dem Augustusplatz ein Papp-Schild mit dem Satz: "Du kannst schon keine  ...
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Unter anderem das Bündnis Leipzig nimmt Platz hatte zu Gegenprotesten aufgerufen. Irena Rudolph-Kokot vom Bündnis kritisiert die Entscheidung des OVG bei einer Kundgebung des Gegenprotests als «offizielle Zulassung eines Superspreader-Events mit Ansage». Es sei eine Zumutung für die Stadt und die Bürger, dass ohne Einhaltung von Abstand auf viel zu kleinem Raum demonstriert werde. Damit werde die Coronaschutzverordnung ausgehebelt. Die Menschen kämen sich «verarscht» vor. (oli/sda/dpa)
15:52
Österreichs Corona-Zahlen steigen rasant - viele in Klinikbehandlung
Die Zahl der Neuinfektionen mit dem Corona-Virus steigt in Österreich weiter rasant an. Am Samstag meldete das Innenministerium in Wien 8241 neue Fälle binnen 24 Stunden. Zudem seien mehr als 3000 Patienten mit dem Virus in einem Krankenhaus in Behandlung - so viele wie nie zuvor während der Pandemie. 432 Infizierte benötigten Pflege auf einer Intensivstation. Die Zahl der Verstorbenen stieg um 37 Personen auf bereits 1377 an.

Zum Vergleich: In Deutschland, das etwa zehnmal so viele Einwohner hat wie Österreich, erfasste das Robert Koch-Institut (RKI) am Samstag 23 399 neue Fälle binnen 24 Stunden - ebenfalls ein Rekord.

Um eine Überlastung der Krankenhäuser zu verhindern, herrscht in Österreich seit Dienstag für zumindest vier Wochen ein teilweiser Lockdown. Die Gastronomie und fast das gesamte Kultur- und Freizeitangebot wurden geschlossen. Zwischen 20 Uhr und 6 Uhr darf die Wohnung nur noch aus gutem Grund verlassen werden. Der Handel und auch die meisten Schulen blieben bislang aber offen.

Österreichs Gesundheitsminister Rudolf Anschober deutete am Samstag mögliche weitere Verschärfungen an. Sollten mehr als 850 Intensivbetten mit Corona-Patienten belegt sein, seien neue Massnahmen zur Eindämmung des Virus nicht ausgeschlossen.
epa08796766 A man walks his dog on an empty shopping street during the night-time curfew of the the Austrian lockdown on the evening after multiple shootings in the first district of Vienna, Austria,  ...
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(sda/dpa)
15:40
Polizei zählt 20'000 Teilnehmer bei Querdenken-Demo in Leipzig
epa08804659 Protesters gather during a demonstration against coronavirus restrictions at the in Leipzig, Germany, 07 November 2020. Effective from 02 November, Germany is on nationwide restrictions to ...
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Zur «Querdenken»-Demonstration in die Leipziger Innenstadt sind deutlich mehr Menschen gekommen als angemeldet. Die Polizei gehe von 20'000 Teilnehmern aus, sagte Polizeisprecher Olaf Hoppe am Samstagnachmittag. «Das ist ein weiterer Auflagenverstoss.» Nur 16'000 Teilnehmer waren für die Demonstration gegen die Corona-Einschränkungen angemeldet gewesen.

Schon vorher hatte die Polizei zahlreiche Verstösse festgestellt, so trug kaum jemand eine Mund-Nasen-Bedeckung, auch die Abstandsregeln wurden missachtet. Die Polizei nehme die Verstösse auf, so der Sprecher. Insgesamt sei die Kundgebung zunächst friedlich verlaufen, nur am Rande habe es vereinzelt Zusammenstösse der «Querdenken»-Teilnehmer mit Gegendemonstranten gegeben. (sda/dpa)
13:09
Indiens Hauptstadt verzeichnet mehr als 7100 neue Corona-Fälle
Neben einem Rekordanstieg an Corona-Fällen müssen sich Bewohner der indischen Hauptstadt Neu Delhi auch Sorgen über die hohe Luftverschmutzung machen. Die Behörden in der Millionenmetropole meldeten am Samstag mit 7178 bestätigten Neuinfektionen den höchsten Anstieg seit Beginn der Pandemie und warnten, die Luftverschmutzung könnte die Lage noch verschlimmern. Die Region um Neu Delhi verzeichnet bereits mehr als 423'000 Corona-Fälle, mehr als 6800 Menschen starben.
epa08804147 An Indian man passes by a mural on a wall to spread awareness about wearing a protective face mask to avoid spread of novel coronavirus in New Delhi, India, 07 November 2020. According to  ...
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Am Samstag waren die Hauptstadt und ihre Vororte in einen dichten Dunstschleier gehüllt. Die Behörden bezeichneten die Luftqualität an mehreren Messstationen als «ernst», der schlechtesten von sechs Warnstufen. Verschlimmert wird die Lage durch das Verbrennen von Ernteresten auf Feldern. Das tun Bauern jeden Spätherbst, um ihre Felder günstig für die neue Aussaat freizubekommen - obwohl das schon längst verboten ist. Experten warnen, dies könne sich negativ auf den Verlauf von coronabedingten Atemwegserkrankungen auswirken. In dem Land mit rund 1,3 Milliarden Einwohnern gibt es bereits mehr als 8,4 Millionen bekannte Corona-Fälle, rund 125'000 Menschen starben. (sda/dpa)
12:50
Slowakischer Regierungschef will regelmässige Corona-Massentests
Der slowakische Regierungschef Igor Matovic möchte Corona-Massentests regelmässig durchführen. Das wäre eine Alternative zu einem strengen Lockdown, zitierte ihn die liberale Tageszeitung «Dennik N» am Samstag: «Wenn wir uns die Frage stellen, ob es besser ist, die ganze Slowakei in einem landesweiten Lockdown zuzusperren, sodass Millionen Menschen ohne Arbeit und die Geschäfte geschlossen sind (...), oder ob wir alle einmal pro Woche zu so einem Test gehen, dort vielleicht eine Stunde zubringen (...), dann glaube ich, dass sich 99,9 Prozent der berufstätigen Menschen für den Weg des landesweiten Testens entscheiden.»
epa08750091 Slovakia's Prime Minister Igor Matovic attends the European Union leaders face-to-face summit in Brussels, Belgium, 16 October 2020. EPA/JOHANNA GERON / POOL
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Seit Samstagmorgen setzt die Slowakei einen beispiellosen Massentest eines Grossteils der Bevölkerung fort. Innerhalb von zwei Tagen sollen sich zum zweiten Mal alle über zehn Jahre alten Bewohner von rund zwei Dritteln des Landes einem Antigen-Schnelltest unterziehen. Ausgenommen sind jene Bezirke, die in einer ersten Runde vor einer Woche besonders wenige Infektionen aufwiesen. Damals liessen sich mehr als 3,6 Millionen Menschen testen. Mehr als 38 000 positiv Getestete, die sonst unentdeckt die Infektion weiterverbreitet hätten, seien in Quarantäne geschickt worden, erklärte Matovic danach.

Die Teilnahme an den Tests ist formell freiwillig. Ab Montag fallen aber alle, die kein negatives Testergebnis vorweisen können, unter eine rigorose Ausgangssperre. Nicht einmal der Weg zur Arbeit ist ihnen erlaubt. Die Slowakei wurde von der ersten Corona-Welle im Frühling kaum betroffen, seit September steigt die Zahl der Covid-19-Erkrankungen aber so stark an, dass Experten vor einer Überforderung des unterfinanzierten slowakischen Gesundheitssystems warnten. (sda/dpa)
12:43
Iran meldet wieder Höchstwert an Corona-Neuinfektionen
Die Zahl der registrierten Corona-Neuinfektionen im Iran hat mit fast 9500 Fällen binnen eines Tages einen neuen Höchstwert erreicht. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums vom Samstag gab es im gleichen Zeitraum 423 Corona-Tote. Damit liegt die Gesamtzahl der Infizierten im Land aktuell bei mehr als 670'000, die der Corona-Toten bei fast 38'000, wie Ministeriumssprecherin Sima Lari im Staatsfernsehen sagte.

Nach Einschätzung von Gesundheitsexperten dürften die tatsächlichen Fallzahlen im Itan jedoch mehr als doppelt so hoch sein wie amtlich angegeben. Fachleute verweisen darauf, dass es im Iran, der etwa so viele Einwohner wie Deutschland hat, noch zu wenige Testmöglichkeiten gebe. Derzeit werden täglich 25'000 Tests durchgeführt. Die Testkapazität pro Tag soll aber auf 40'000 erhöht werden. Experten sind jedoch der Meinung, dass mindestens 200'000 Tests am Tag erforderlich wären, um an genaue Fallzahlen zu kommen.

Um einen weiteren drastischen Anstieg der Fallzahlen zu verhindern, hatte der Corona-Krisenstab in mehr als 40 Städten einen vorläufigen Lockdown eingeführt. Aus ökonomischen Erwägungen ist ein Lockdown in der Hauptstadt und Wirtschaftsmetropole Teheran mit ihren 13 Millionen Einwohnern weiterhin kein Thema. Allerdings müssen nächste Woche auch in Teheran ausser Apotheken und Supermärkten alle Läden um 18.00 Uhr (Ortszeit) geschlossen werden. Bislang durften sie bis 22.00 Uhr, manche sogar bis Mitternacht öffnen. (sda/dpa)
epa08803965 A man reads a copy of Iranian daily newspaper Sobhe Nou with a cartoon depicting US president Donald J Trump and a headline reading 'Go to hell gambler', in front of a newsstand  ...
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11:57
Polen registriert knapp 28'000 Neuinfektionen
In Polen hat sich die Zahl der täglichen Neuinfektionen mit dem Coronavirus erstmals der Marke von 28'000 genähert. Innerhalb von 24 Stunden kamen 27'875 neue Fälle hinzu, die meisten davon (4290) in Schlesien, wie das polnische Gesundheitsministerium am Samstag mitteilte. Im gleichen Zeitraum starben 349 Menschen in Zusammenhang mit dem Virus.

Der bisherige Rekordwert war mit 27'143 Fällen erst am Donnerstag erreicht worden. Seit dem Beginn der Pandemie gab es in Polen 7636 Todesfälle in Verbindung mit einer Corona-Infektion. Das Land hat rund 38 Millionen Einwohner. Deutschland hat Polen als Risikogebiet eingestuft.

Angesichts der drastisch steigenden Zahl von Neuinfektionen gelten seit Samstag in Polen weitere Einschränkungen des öffentlichen Lebens. Kinos, Theater und Museen sind erneut geschlossen – ebenso wie Geschäfte in Einkaufszentren, mit Ausnahme von Lebensmittelläden und Apotheken. Alle Schulen stellen auf Fernunterricht um. Die Auflagen sollen bis zum 29. November gelten. (sda/dpa)
11:27
Mehr Konkurse in der Nordwestschweiz und Zürich
Im Kanton Zürich und in der Nordwestschweiz – Aargau, Basel-Stadt und Basel-Land – hat die Zahl der Konkurse im Oktober den normalen Bereich überschritten. Es gab mehr Konkurse, als im Vergleich zu früheren Jahren maximal zu erwarten gewesen wäre. Stark angestiegen sind die Firmenkonkurse in den Branchen Transport und Kommunikation.

Die negativen Folgen der ersten Corona-Welle scheinen noch nicht verdaut zu sein, heisst es im Firmenkonkurs-Monitoring der Konjunkturforschungsstelle (KOF) der ETH Zürich und des Wirtschaftsinformationsdienstes Bisnode D&B, das am Samstag veröffentlicht wurde. Die aktuelle Corona-Welle ziehe die Konjunktur zudem wieder nach unten, so die Autoren.

Im Vergleich zum Vormonat hätten im Kanton Zürich die Konkurse im Oktober mit 91 Prozent massiv zugenommen, hiess es bei der KOF auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Im Vergleich zum Oktober des Vorjahres habe der Anstieg 7 Prozent betragen. In der Nordwestschweiz nahmen die Konkurse gegenüber September dieses Jahres um 43 Prozent zu. Im Vergleich zum Oktober 2019 seien es rund 33 Prozent mehr Konkurse gewesen.

Schweizweit zeichnet sich anderes Bild

In den anderen Regionen sowie in der gesamten Schweiz lagen die Konkurszahlen dagegen weiterhin nahe am Trend der letzten Jahre oder sogar in der unteren Hälfte des Normalbereichs, wie es weiter heisst. Die Analyse zeige, dass im Frühjahr und Sommer deutlich weniger Firmen Konkurs angemeldet hätten, als aufgrund vergangener saisonaler Muster zu erwarten gewesen wäre.

Die Autoren haben zu den regionalen Unterschieden keine «vollständige Erklärung», wie es auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA hiess. Ein Grund dürfte sicherlich sein, dass die betroffenen Branchen in Städten wie Zürich und Basel stärker vertreten seien als in ländlicher geprägten Regionen, hiess es.

Weniger Konkurse als bei anderen Krisen

In der Schweiz seien seit Beginn der Corona-Krise insgesamt deutlich weniger Firmen in Konkurs gegangen, als während früherer Krisen, heisst es weiter. Die KOF sieht den Grund dafür in den mittlerweile ausgelaufenen Stützungsmassnahmen des Bundes.

Stützend würden weiterhin die kantonalen Härtefallhilfen wirken, an denen sich der Bund ab Dezember beteiligen werde. Auch Kurzarbeit könne für die geringe Zahl der Konkurse eine Rolle gespielt haben, denn Firmen hätten ihre Lohnkosten damit schnell reduzieren können.

Taxiunternehmen und Coiffeure betroffen

Eine sektorale Analyse zeige einen starken Anstieg der Konkurse in der Branche «Transport und Kommunikation». Demnach sind vor allem Unternehmen im Bereich Verkehr und Logistik, wie zum Beispiel Taxiunternehmen betroffen.

Auch bei den «Sonstigen Dienstleistungen» stiegen die Konkurse laut KOF stark an, wobei insbesondere Coiffeur- und Kosmetikstudios sowie Gebäudereinigungs- und Instandhaltungsfirmen ihre Geschäfte aufgeben mussten. Im Bereich Gastgewerbe und Unterhaltung lägen die Konkurse dagegen weiterhin auf dem Wert des langfristigen Trends. (sda)
11:11
Nach Protesten: Italiens Regierung billigt neue Corona-Hilfen
Nach Protesten gegen die verschärften Corona-Vorschriften in Italien hat die Regierung neue Hilfsmassnahmen für betroffene Unternehmen und Arbeitnehmer angekündigt. In der Nacht zum Samstag verabschiedete das Kabinett ein Hilfspaket, das nach einer Mitteilung unter anderem Steuererleichterungen, Kredite, Zahlungsaufschübe und Zuschüsse vorsieht. Genaue Angaben zur Summe gab es darin zunächst nicht. Der Nachrichtenagentur Ansa zufolge hat das Paket einen Umfang von rund 2,5 Milliarden Euro. Ende Oktober hatte die Regierung bereits Hilfsmassnahmen in Höhe von 5,4 Milliarden Euro bewilligt.

Für vier italienische Regionen gilt seit Freitag ein Teil-Lockdown, der allerdings weniger streng ist als im Frühjahr. Zu den Roten Zonen gehören im Norden die wirtschaftsstarke Lombardei mit zehn Millionen Menschen, das Piemont und das Aostatal sowie im Süden Kalabrien. Landesweit wurden weitere Beschränkungen eingeführt, darunter eine nächtliche Ausgangssperre. Für den Weg zur Arbeit oder zum Arzt sind Ausnahmen erlaubt. Im ganzen Land sind die Museen zu. Höhere Schulen und Universitäten müssen auf Online-Unterricht umstellen.

Die neuen Verschärfungen, die zunächst bis zum 3. Dezember gelten, hatten in den vergangenen Tagen heftige Proteste ausgelöst. In vielen Städten traten Taxifahrer in einen mehrstündigen Streik, um unter anderem gegen die nächtliche Ausgangssperre im ganzen Land zu protestieren. Sie haben durch den Einbruch des Tourismus seit der ersten Corona-Welle vom Frühjahr bereits grosse Einbussen erlitten.

Am Freitag meldeten die Gesundheitsbehörden erneut einen Rekordwert der Corona-Fallzahlen. Demnach wurden binnen 24 Stunden mehr als 37'800 Neuinfektionen gezählt und 446 Tote. Damit stieg die Gesamtzahl der registrierten Corona-Fälle in dem Land mit rund 60 Millionen Einwohnern auf knapp 862'700. Mehr als 40'500 Menschen starben bislang mit dem Erreger Sars-CoV-2. (sda/dpa)
epa08804026 Clothing vendors at a street market protest against the recent coronavirus restrictions for businesses by showcasing toilet paper at the Crocetta market amid the ongoing coronavirus pandem ...
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Sars-Cov-2, Covid-19, Coronavirus – die wichtigsten Begriffe
Coronaviren sind eine Virusfamilie, die bei verschiedenen Wirbeltieren wie Säugetieren, Vögeln und Fischen sehr unterschiedliche Erkrankungen verursachen.

Sars-Cov-2 ist ein neues Coronavirus, das im Januar 2020 in der chinesischen Stadt Wuhan identifiziert wurde. Zu Beginn trug es auch die Namen 2019-nCoV, neuartiges Coronavirus 2019 sowie Wuhan-Coronavirus.

Covid-19 ist die Atemwegserkrankung, die durch eine Infektion mit Sars-Cov-2 verursacht werden kann. Die Zahl 19 bezieht sich auf den Dezember 2019, in dem die Krankheit erstmals diagnostiziert wurde.

Die wichtigsten Fakten zum Coronavirus: Symptome, Übertragung, Schutz.

Coronavirus: Was du wissen musst

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Coronavirus: Was du wissen musst
Das neue Coronavirus Sars-CoV-2 geht um die Welt. Was du darüber wissen musst.
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So kam das Coronavirus in die Schweiz – eine Chronologie
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Das Coronavirus in der Schweiz – eine Chronologie
31. Dezember 2019: Erste Meldungen über eine mysteriöse Lungenkrankheit, die in der zentralchinesischen Metropole Wuhan ausgebrochen ist, werden publiziert. 27 Erkrankte sind identifiziert.
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Coronavirus: So trägst du die Schutzmaske richtig
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418 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Forecast1
04.11.2020 17:10registriert September 2020
Ueli Maurer spricht Klartext: «Wir stehen in der schwierigsten finanziellen Situation seit 50 Jahren. Da reicht es nicht, eine Kerze anzuzünden und zu beten. Es braucht harte Massnahmen.»

🤔 mmmh, wie wärs denn mit keine Kampfjets kaufen? Zack, 6 Mrd. gespart!
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Shaha
04.11.2020 12:13registriert Juli 2015
Also ich glaub ich verlagere mein Home Office besser mal ins Ausland... wohin ist schon fast egal, kann nur besser werden...
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Miri79
04.11.2020 02:44registriert März 2020
Teilw. verfügen die Kantone, dass ein Pflegeheim coronapositive Patienten aufnehmen muss. Auch Heime, welche aktuell oder bisher keine Coronafälle hatten. Das Risiko, dass Bewohner & Personal angesteckt werden ist immens. Von den infizierten Bewohnern sind in der 1. Welle 1/3 verstorben. Spitäler nehmen Notfälle aus den Heimen nicht mehr auf. Das Personal in den Heimen hat vergleichsweise wenig Fachpersonal (auch kantonale Vorgaben) und ist massiv überfordert. Die professionelle Begleitung Sterbender(mit covid) ist zeitintensiv und komplex, dies kann vielerorts nicht mehr gewährleistet werden
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Helferin von belgischem Drogenboss in Zürich wegen Geldwäscherei verurteilt

Das Bezirksgericht Zürich hat am Donnerstag eine 36-jährige Schweizerin wegen Geldwäscherei verurteilt. Die Treuhänderin aus der Ostschweiz ist Teil des Netzwerks, das dem belgischen Drogenboss Flor Bressers ein Leben in der Schweiz ermöglichte.

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