Das Zürcher Sechseläuten findet dieses Jahr ohne seinen Höhepunkt statt – der Böögg kann nicht angezündet werden. Dies bestätigte Felix Boller, Präsident des Zentralkomitees der Zünfte Zürichs (ZZZ), kurz vor 18 Uhr gegenüber SRF. Grund dafür sind Windböen von mehr als 80 Kilometern pro Stunde. «Das ist total tragisch», so Boller, hält aber auch fest: «Die Sicherheit geht vor.» Es ist erst das zweite Mal in der langjährigen Geschichte des Sechseläuten, dass der Böögg die Feierlichkeiten überlebt. Einzig 1923 musste die Verbrennung ebenfalls abgesagt werden – damals wegen zu starken Regens.
Dass das Anzünden des Bööggs nicht durchgeführt werden kann, ist für die Organisatoren keine Überraschung. Bereits am Sonntagabend gab es eine Windwarnung, die ein solches Szenario erahnen liess. Auch am Montag seien deshalb mögliche Alternativen besprochen worden, so Boller. «Wir haben geprüft, ob man den Böögg bewässern oder das Feuer weiter oben anzünden könnte», so Boller. «Aber all diese Varianten sind leider untauglich.»
Hauptsorge der Organisatoren waren die Funken, welche durch die Windböen ins Publikum hätten gelangen können. «Diese könnten die Leute im Gesicht oder an den Kleidern treffen und verletzen», sagt Boller. Durch den Funkenflug hätte es somit zu einer Massenpanik kommen können. «Wir konnten den Platz nicht mehr leeren», so Boller.
Dass es nun zu dieser Premiere kommen muss, sei den Organisatoren «sehr, sehr schwer gefallen», sagt Boller. Er versichert aber, dass der Rest des Fests normal ablaufen werde. So reiten die Pferde auch ohne Feuer um den Scheiterhaufen.
Und was passiert nun mit dem Böögg? Dieser wurde am Abend abgebaut und zu einem späteren Zeitpunkt voraussichtlich im Gastkanton Appenzell Ausserrhoden verbrannt. Landammann Yves Noël Balmer sagt gegenüber der NZZ, dies sei mehr oder weniger beschlossene Sache. Wann und wo genau die Verbrennung stattfindet, soll in den nächsten Tagen kommuniziert werden.
Ebenfalls noch nicht klar sind die kurzfristigen Pläne mit dem Böögg. Wie Victor Rosser, Kommunikationsbeauftragter des ZZZ, gegenüber dem «Tagesanzeiger» sagt, werden zwei Optionen geprüft: Entweder wird der Böögg noch am Montag abgebaut oder über Nacht bewacht und am Dienstag demontiert. (dab)
Ist das ein Teil seines Protest oder ein Versehen?
Auf jeden Fall bringen mich solche Details zum Lachen.