Der Schweizer Rentner Heinz Peier (65) flog früher für die Swiss, seit 2012 umrundet er die Welt in einem selbstgebauten Kleinflugzeug. Doch seine aktuelle Reise wurde am Donnerstag abrupt unterbrochen: Bei einem Überführungsflug von Sri Lanka in die Philippinen wurde er von zwei F-16 der indonesischen Luftwaffe abgefangen und zur Landung auf dem Stützpunkt Soewondo auf Sumatra gezwungen.
Auf Bildern ist zu sehen, wie sein Propellerflugzeug vom Typ Swearingen SX 300 von zahlreichen bewaffneten Soldaten umstellt und Peier abgeführt wird. Laut indonesischen Medienberichten war Peier unterwegs nach Malaysia, von wo er nach Bali weiterfliegen wollte. Aufgrund schlechten Wetters über dem Indischen Ozean drehte er Richtung Sumatra ab.
Laut seinem Reiseblog fliegt Peier, der inzwischen in Florida lebt, meistens solo und landet nur zum Auftanken oder für kurze Ausflüge. Manchmal wird er von seinen beiden erwachsenen Töchtern Cecilia und Bianca begleitet. Sein letzter Eintrag stammt vom Dienstag, als er sich noch in Sri Lanka aufhielt.
Laut dem indonesischen Newsportal merdeka.com wird Peier noch immer festgehalten, allerdings nicht mehr auf dem Luftwaffenstützpunkt Soewondo. Sobald alle Formalitäten einschliesslich Überflugrechte geklärt seien und er entsprechende Anweisungen bekommen habe, werde man den Schweizer freilassen, wird ein Vertreter der Luftwaffe zitiert.
Die Schweizer Botschaft in Jakarta erklärt auf Anfrage von watson, dass man mit Peier in Kontakt stehe und mit einer baldigen Bereinigung der Angelegenheit rechne. Auch das EDA in Bern ist informiert.
Peier ist Verzögerungen auf seinen Flugreisen gewohnt. In einem Blog-Eintrag mit dem Titel «Ich sitze in Assuan fest» vom September 2013 berichtet er von Schwierigkeiten, aus Ägypten Überflugrechte für Sudan zu bekommen: «Gestern muss die sudanesische Regierung entweder das Internet abgeschaltet haben, oder Demonstranten setzten das Telekommunikationszentrum in Brand, wie manche behaupten. Ich weiss es nicht ...»
Auf seinem Blog erhält Peier Zuspruch von indonesischen Usern: «Es tut mir leid, was Ihnen passiert ist, aber ich bin mir sicher, dass unser Militär aus Sicherheitsgründen so handeln musste. Ich hoffe, dass die Angelegenheit so schnell wie möglich bereinigt wird und Sie Ihre Reise fortsetzen können.»