Aus von M-Budget, 140 neue Filialen und Brotkrieg – jetzt spricht der Migros-Chef
Stellenabbau, Umsatzrückgang und die Preisschlacht: Es war kein einfaches Jahr für den Schweizer Detailhandelsriesen Migros. Nun ist Konzernchef Mario Irminger im «Eco Talk» auf SRF Rede und Antwort gestanden, wohin es mit der Migros in Zukunft gehen soll. Hier ein Überblick:
Wie sich die Migros in Zukunft aufstellen will
Besonders in der Kritik stand die Migros dieses Jahr, weil sie verschiedene Tochtergesellschaften abstiess. Viel Unverständnis gab es für den Verkauf von Hotelplan nach Deutschland. Dazu sagt Irminger in der Sendung:
Die Massnahmen, um die Migros für die Zukunft wieder zurück auf die Erfolgsstrasse zu führen, liessen sich auf drei Bausteine aufteilen. Als ersten Baustein nennt der Migros-Chef Renovationen und Filialen. Er verspricht:
Besonders interessant: Viele dieser neuen Läden dürften eher klein ausfallen. Der Grund dafür ist, dass man kaum noch zu grösseren Ladenflächen komme, so Irminger. Hinzu kommen noch Renovationsarbeiten in etwa 300 Filialen.
Als zweiten Baustein sieht der Konzernchef die «Sortimentsleistung». So wolle die Migros im Bereich der Backwaren, beim Brot und im Convenience-Bereich wieder «konkurrenzfähig» werden. Der dritte Baustein sei das Tiefpreissortiment:
Zur Preisschlacht
Besonders in den Schlagzeilen waren die Schweizer Detailhändler wegen des sogenannten Brotkrieges. Dieser begann damit, dass Aldi ein Brot für unter einen Franken anbot. «Wir sind nachgezogen, zwangsmässig», sagt Irminger. Aber:
Solle Aktivitäten kann die Migros überhaupt nicht unterstützen. Das Urteil ist hart: «Wir finden das falsch.»
Dennoch verteidigt der Migros-Chef die Tiefpreisstrategie. Der Schweizer Nahrungsmittelhandel sei schon immer stark von Promotionen und Rabatten beeinflusst gewesen – viel stärker als das nahe Ausland. Doch wie soll es der Migros gelingen, noch tiefere Preise anzubieten? Dazu sagt Irminger:
Die Migros sei weiter bestrebt, in der Beschaffung günstiger einzukaufen.
Zum Unterschied zwischen Denner und Migros
Wo bleibe da noch der Unterschied zum Discounter? Auch der Migros-Chef gibt zu: «Wenn wir die Marktbeobachtung auf den Must-in-Stock-Artikel machen, werden sie sehen, dass es heute faktisch nur noch einen Preis gibt. Über die Zeit passt sich der gesamte Markt an.» So sei dies auch beim Brot geschehen.
Doch es gebe einen klaren Unterschied: Ein Discounter führt 3'000 bis 4'000 und ein Supermarkt 12'000 bis 30'000 Artikel. «Sie haben also eine ungeheure Sortimentsbreite im Supermarkt und ein extrem fokussiertes Angebot im Discounter», sagt Irminger.
Das Ende von M-Budget
Die Migros wolle also das Tiefbausegment ausbauen und sägt an der erfolgreichen Marke M-Budget. Wie passt das zusammen? «Die Lesbarkeit des Sortiments im Regal muss gut sein. Wir fassen die ganzen indifferenten Eigenmarken zusammen», so der Konzernchef.
Konkret gehe es darum, das Sortiment wieder auf die erfolgreichste Marke zu konzentrieren: Migros.
Zum Mitarbeiterfest
Auch über die grosse 100-Jahr-Feier der Migros wurde viel berichtet. «Die Migros-Sause floppt!», schrieben einige Medien gar. Dem widerspricht Irminger. Für ihn gehörte das Fest zum absoluten Highlight der letzten beiden Jahre:
Über die Konkurrenz
Zum Schluss lässt sich der Migros-Chef gar zu einem seltenen Kommentar über die Konkurrenz hinreissen. Er lobt:
