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Wirtschaft

Migros-Chef Mario Irminger nimmt Stellung zum Brotkrieg und zur Zukunft

Mario Irminger, Praesident der Generaldirektion MGB, .spricht waehrend der Bilanzmedienkonferenz der Migros, am Dienstag, 25. Maerz 2025 in Zuerich. (KEYSTONE/Michael Buholzer)
Der Migros-Chef nahm beim «Eco Talk» auf SRF Stellung zu diversen Themen.Bild: keystone

Aus von M-Budget, 140 neue Filialen und Brotkrieg – jetzt spricht der Migros-Chef

02.12.2025, 17:0102.12.2025, 17:01

Stellenabbau, Umsatzrückgang und die Preisschlacht: Es war kein einfaches Jahr für den Schweizer Detailhandelsriesen Migros. Nun ist Konzernchef Mario Irminger im «Eco Talk» auf SRF Rede und Antwort gestanden, wohin es mit der Migros in Zukunft gehen soll. Hier ein Überblick:

Wie sich die Migros in Zukunft aufstellen will

Logos der Migros, von Hotelplan, Klubschule, Denner und Melectronics am Migros Hauptsitz am Limmatplatz, aufgenommen am Freitag, 2. Februar 2024 in Zuerich. Der Detailhandelskonzern sucht neue Besitze ...
Hotelplan wurde von Migros-Urvater Gottlieb Duttweiler gegründet und nun nach Deutschland verkauft.Bild: keystone

Besonders in der Kritik stand die Migros dieses Jahr, weil sie verschiedene Tochtergesellschaften abstiess. Viel Unverständnis gab es für den Verkauf von Hotelplan nach Deutschland. Dazu sagt Irminger in der Sendung:

«Wir wollen vor allem Güter und Leistungen in der Schweiz anbieten.»
Mario Irminger, Migros-Konzernchef

Die Massnahmen, um die Migros für die Zukunft wieder zurück auf die Erfolgsstrasse zu führen, liessen sich auf drei Bausteine aufteilen. Als ersten Baustein nennt der Migros-Chef Renovationen und Filialen. Er verspricht:

«Wir werden in den nächsten Jahren rund 140 neue Filialen eröffnen, damit wir das Hauptbedürfnis nach Nähe erfüllen können.»
Mario Irminger, Migros-Konzernchef

Besonders interessant: Viele dieser neuen Läden dürften eher klein ausfallen. Der Grund dafür ist, dass man kaum noch zu grösseren Ladenflächen komme, so Irminger. Hinzu kommen noch Renovationsarbeiten in etwa 300 Filialen.

Als zweiten Baustein sieht der Konzernchef die «Sortimentsleistung». So wolle die Migros im Bereich der Backwaren, beim Brot und im Convenience-Bereich wieder «konkurrenzfähig» werden. Der dritte Baustein sei das Tiefpreissortiment:

«Wir wollen das Eigenmarkensortiment, womit die Migros gross geworden ist, wieder ausbauen.»
Mario Irminger, Migros-Konzernchef

Zur Preisschlacht

Brotteig wird nach altem Rezept und traditioneller Ruhezeit verarbeitet und anschliessend im Ofen gebacken, in der traditionsreichen Baeckerei Schillig von Christian Schillig in Buerglen im Kanton Uri ...
Brot für unter einem Franken: Wie geht das?Bild: keystone

Besonders in den Schlagzeilen waren die Schweizer Detailhändler wegen des sogenannten Brotkrieges. Dieser begann damit, dass Aldi ein Brot für unter einen Franken anbot. «Wir sind nachgezogen, zwangsmässig», sagt Irminger. Aber:

«Das ist überhaupt keine gute Situation.»
Mario Irminger, Migros-Konzernchef

Solle Aktivitäten kann die Migros überhaupt nicht unterstützen. Das Urteil ist hart: «Wir finden das falsch.»

Darf Brot weniger als einen Franken kosten?
An dieser Umfrage haben insgesamt 709 Personen teilgenommen

Dennoch verteidigt der Migros-Chef die Tiefpreisstrategie. Der Schweizer Nahrungsmittelhandel sei schon immer stark von Promotionen und Rabatten beeinflusst gewesen – viel stärker als das nahe Ausland. Doch wie soll es der Migros gelingen, noch tiefere Preise anzubieten? Dazu sagt Irminger:

«Die Migros hat grosse Möglichkeiten, effizienter zu werden.»
Mario Irminger, Migros-Konzernchef

Die Migros sei weiter bestrebt, in der Beschaffung günstiger einzukaufen.

Zum Unterschied zwischen Denner und Migros

Die Denner Filiale an der Scheibenstrasse, fotografiert am Mittwoch, 26. April 2023 in Bern. (KEYSTONE/Christian Beutler)
Discounter und Supermärkte: Mario Irminger war Chef von beidem.Bild: KEYSTONE

Wo bleibe da noch der Unterschied zum Discounter? Auch der Migros-Chef gibt zu: «Wenn wir die Marktbeobachtung auf den Must-in-Stock-Artikel machen, werden sie sehen, dass es heute faktisch nur noch einen Preis gibt. Über die Zeit passt sich der gesamte Markt an.» So sei dies auch beim Brot geschehen.

Doch es gebe einen klaren Unterschied: Ein Discounter führt 3'000 bis 4'000 und ein Supermarkt 12'000 bis 30'000 Artikel. «Sie haben also eine ungeheure Sortimentsbreite im Supermarkt und ein extrem fokussiertes Angebot im Discounter», sagt Irminger.

Das Ende von M-Budget

Warenkorb mit Migros-Produkten, M-Budget Produkten und Markenartikeln, aufgenommen am 20. Januar 2005 im Migros Limmatplatz in Zuerich. Migros zaehlt zu den groessten Anbietern in der Schweiz. Das Ver ...
Wurde Kult: Die Marke M-Budget.Bild: KEYSTONE

Die Migros wolle also das Tiefbausegment ausbauen und sägt an der erfolgreichen Marke M-Budget. Wie passt das zusammen? «Die Lesbarkeit des Sortiments im Regal muss gut sein. Wir fassen die ganzen indifferenten Eigenmarken zusammen», so der Konzernchef.

Konkret gehe es darum, das Sortiment wieder auf die erfolgreichste Marke zu konzentrieren: Migros.

Zum Mitarbeiterfest

KEYPIX - Die Jubilaeumsshow der Migros vor rund 20 000 Mittarbeiten der Migros ist im Gange, anlaesslich des zweitaegigen Jubilaeumsfest 100 Jahre Migros unter dem Titel, Merci-das Fest, fuer rund 40  ...
40'000 Menschen nahmen am grossen Jubiläumsfest der Migros in Mollis teil.Bild: keystone

Auch über die grosse 100-Jahr-Feier der Migros wurde viel berichtet. «Die Migros-Sause floppt!», schrieben einige Medien gar. Dem widerspricht Irminger. Für ihn gehörte das Fest zum absoluten Highlight der letzten beiden Jahre:

«Die Freude war immens.»
Mario Irminger, Migros-Konzernchef

Über die Konkurrenz

coop
Der Migros-Chef lobt den Coop.Bild: Keystone

Zum Schluss lässt sich der Migros-Chef gar zu einem seltenen Kommentar über die Konkurrenz hinreissen. Er lobt:

«Der Coop hat sein Geschäft sehr seriös geführt.»
Mario Irminger, Migros-Konzernchef
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Die beliebtesten Kommentare
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International anerkannter Experte für ALLES
02.12.2025 16:54registriert Juli 2021
Fehlende Option bei der Abstimmung: Ich zahle gerne einen fairen Preis für ein gutes Produkt.
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Spitzbuab
02.12.2025 17:07registriert Oktober 2018
Die Migros schafft sich selber ab.
Man sieht was passiert, wenn McKinsey Leute und möchtegern Manager das Ruder übernehmen.
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