Schweiz
Luftfahrt

Die Tante Ju der Ju-Air wird nicht mehr abheben können

«Tante Ju» wird wohl kaum mehr abheben

04.07.2022, 14:04
Mehr «Schweiz»

Die «Tante Ju» wird wohl nicht mehr abheben: Die Ju-Air mit Sitz in Dübendorf ZH wollte ein Exemplar des historischen Flugzeugs Ju-52 eigentlich im Frühling 2023 wieder in die Luft bringen. Doch daraus wird voraussichtlich nichts.

HANDOUT - Undated pic of a JU-52 aircraft of the JU-AIR in the air. A JU-52 of the JU-AIR crashed on Saturday afternoon, 04 August 2018 at Piz Segnas above Flims, Switzerland. Swiss police say all 20  ...
Die Ju-Air wird wohl nicht mehr fliegen.Bild: AP/JU-AIR via Keystone

Grund für das Grounding ist eine Umstrukturierung bei der Junkers Flugzeugwerke AG. Dieses Unternehmen sollte das historische Flugzeug HB-HOS aus dem Jahr 1939 in Altenrhein SG wieder flugtauglich machen. Ein Teil der Belegschaft wird nun aber entlassen, wie das Branchenmagazin «Skynews» Ende Juni schrieb.

Der Chef der Flugzeugwerke sagte in dem Artikel, dass er deshalb nicht davon ausgehe, dass die Maschine aus Dübendorf wieder flugtauglich werde. Die HB-HOS wird voraussichtlich dem Verein der Freunde der Schweizerischen Luftwaffe nach Dübendorf zurückgegeben. Zu diesem Verein gehört die Ju-Air.

«Sehr bedauerlich»

«Ich persönlich glaube, die Chance, dass die Ju-Air wieder fliegen wird, ist sehr klein», sagte Christian Gartmann, Sprecher der Ju-Air, am Montag dem «Regionaljournal Zürich-Schaffhausen» von Radio SRF1. «Das wäre sehr bedauerlich.» Viele Aviatikfans und Liebhaber der Militärluftfahrt hätten sich auf die Möglichkeit, mit der Ju-52 zu fliegen, gefreut.

Was mit der Maschine HB-HOS nun passiert, ist offen. Gut möglich, dass sie bald ins Museum in Dübendorf kommt, wo bereits die Maschine HB-HOP ausgestellt ist.

Am Piz Segnas abgestürzt

Die dritte Ju-52 der Ju-Air, HB-HOT, war jene Maschine, die am 4. August 2018 am Piz Segnas abstürzte. 17 Passagiere und drei Besatzungsmitglieder verloren dabei ihr Leben. Grund für das Unglück war die «hochriskante Flugführung» der beiden Piloten.

Dass sich der abgestürzte Nostalgie-Flieger technisch nicht in ordnungsgemässen Zustand befand, wirkte sich gemäss Abschlussbericht der Schweizerischen Sicherheitsuntersuchungsstelle (Sust) nicht auf den Unfall aus.

Der Flugbetrieb des Vereins war knapp zwei Wochen nach dem Unglück wieder aufgenommen worden. Im November 2018 verfügte die Sust dann aber ein Flugverbot. Seither hat keine Ju-52 mehr abgehoben. (sda)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Die Geschichte der «Tante Ju»
1 / 18
Die Geschichte der «Tante Ju»
Am Piz Segnas oberhalb von Flims in Graubünden ist am 4. August 2018 ein mehrplätziges Flugzeug abgestürzt. Beim Flugzeugtyp handelt es sich um eine Junkers Ju-52, ein Oldtimer, der in den 1930er in Deutschland entwickelt und bis Anfang der 1950er Jahre gebaut wurde. (Bild: ju-air.ch)
Auf Facebook teilenAuf X teilen
Die Ju-52 darf wieder fliegen
Video: srf
Das könnte dich auch noch interessieren:
Hast du technische Probleme?
Wir sind nur eine E-Mail entfernt. Schreib uns dein Problem einfach auf support@watson.ch und wir melden uns schnellstmöglich bei dir.
18 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Pafeld
04.07.2022 14:48registriert August 2014
"Dass sich der abgestürzte Nostalgie-Flieger technisch nicht in ordnungsgemässen Zustand befand, wirkte sich gemäss Abschlussbericht der Schweizerischen Sicherheitsuntersuchungsstelle (Sust) nicht auf den Unfall aus."

Das spielt in der Aviatik keine Rolle und das wissen alle Beteiligten als Linienpiloten eigentlich auch. Alle drei Flugzeuge wiesen schwere Mängel auf und ein Unfall wäre nicht nur jederzeit möglich, sondern auch wahrscheinlich gewesen. Wie man bei der Ju-Air den Bericht der SUST einfach so vom Tisch wischen und zum Tagesgeschäft übergehen wollte, ist schlicht ein Skandal.
2914
Melden
Zum Kommentar
18
Corona zieht an – doch an eine Impfung zu kommen, ist gar nicht so einfach
Die Zahl der Infektionen mit Sars-CoV-2 wird wieder ansteigen. Besonders gefährdeten Personen wird deshalb eine Impfung empfohlen. Allerdings wird diese nicht mehr überall angeboten.

Grossanlässe wie Oktoberfeste, Olma und Herbstmessen sind angesagt, da werden die Corona-Infektionen nun wohl wieder zunehmen. Deshalb wird durch das Bundesamt für Gesundheit (BAG) empfohlen, dass sich Personen ab 65 Jahren und alle mit chronischen Krankheiten sowie Schwangere impfen lassen. Mit den neuen, an die JN.1-Variante angepassten Covid-19-Impfstoffen von Moderna und Pfizer, die von Swissmedic zugelassen worden sind.

Zur Story