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Hanf-Bauern erfinden Raubüberfall auf eigene CBD-Farm – verurteilt

Hanf-Bauern erfinden Raubüberfall auf eigene CBD-Farm – jetzt hagelt's Freiheitsstrafen

24.10.2023, 12:0024.10.2023, 14:40
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ARCHIVBILD ZUR MK DES BUNDSRATES UEBER MEDIZINALKANNABIS UND STUDIEN ZUM FREIZEITKONSUM VON KANNABIS, AM MITTWOCH, 4. JULI 2018 - A BioCan AG employee works in the greenhouse cultivating THC-poor cann ...
Eine CBD-Anlage in der Schweiz (Symbolbild). Bild: KEYSTONE

Drei in einen fingierten Raubüberfall auf eine Firma involvierte Männer sind mit ihren Beschwerden vor Bundesgericht abgeblitzt. Sie beabsichtigten, einen Versicherungsbetrug mit einer Schadenssumme von 12,6 Millionen Franken zu begehen. Die Firma produzierte Hanf, aus dem Cannabidiol (CBD) gewonnen wird.

Der Geschäftsführer der Firma muss 9 Monate von der teilbedingten Freiheitsstrafe von 28 Monaten absitzen. Auf die Beschwerde des Mannes ist das Bundesgericht im am Dienstag veröffentlichten Urteil nicht eingetreten.

Er begründete seine Rügen am Entscheid des Obergerichts des Kantons Bern von Juni 2022 nicht. Die Vorinstanz verurteilte ihn wegen versuchten Betrugs, Irreführung der Rechtspflege und einer Verkehrsregelverletzung.

Für die beiden als fiktive Räuber aufgetretenen Beschwerdeführer bleibt es bei Freiheitsstrafen von 25 beziehungsweise 26 Monaten. Letzterer muss die Schweiz nach Verbüssung der Strafe für fünf Jahre verlassen. Der Italiener wurde in der Schweiz geboren, verbrachte aber die prägenden Kindheits- und Jungendjahre in seinem Ursprungsland, wie das Bundesgericht festhält.

Hunderte Hanfpflanzen zerstört

Der Mitinhaber der Firma wurde ebenfalls zu einer Freiheitsstrafe verurteilt, die bereits rechtskräftig ist. Er heckte mit Zustimmung des Geschäftsführers den Plan mit dem Raubüberfall zwecks Versicherungsbetrugs aus und mimte das Opfer.

Der Italiener und der zweite Beschwerdeführer «überfielen» die Firma 2018 mit einer Spielzeugpistole und fesselten den Mitinhaber mit Klebeband an ein Tischbein. Die «Räuber» zerstörten fast 400 CBD-Pflanzen. Als Belohnung für ihre Tatbeteiligung nahmen sie bereitgestellten CBD-Hanf, der als Rohstoff dient, im Wert von 169'000 Franken mit. (Urteile 6B_664/2023, 6B_665/2023 und 6B_699/2023 vom 5.10.2023) (sda)

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2 Kommentare
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re-spectre
24.10.2023 13:57registriert Dezember 2019
Ja für das schnelle Geld opfert man schon mal seine Ehre. Doppeltes Pech wenns dann doch nicht klappt. Jetzt können sie in gesichertem Umfeld schlafen und in Ruhe neue Betrügereien aushecken. Oder vielleicht reflektiert der eine oder andere vielleicht doch ernsthaft und bereitet sich auf ein bescheidenes aber dafür freies Leben danach vor. Viel Vergnügen!
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