Wie schafft man es 2016 als Touristiker weltweit in den Fokus potentieller Gäste? Man lade einen sogenannten «Reiseblogger» oder eine «Reisebloggerin» ein, offeriere ihm oder ihr ein paar nette Gratis-Tage in einem netten Hotel mit netten Annehmlichkeiten und hoffe auf nette Bewertung der- oder desselben und millionenfache Verbreitung durch nette Menschen auf Instagram et cetera, die einfach nur eins wollen: Den nächsten netten Hype.
So erfolgreich erprobt in der Innerschweiz. Genauer: In Ennetbürgen. Dort besuchte eine brasilianische PR-Reisende unlängst die «Villa Honegg», ein 5-Sterne-Hotel mit einem recht netten Infinity Pool und recht netter Sicht auf den Vierwaldstättersee. Ihr Video: Es zeigt die gute Frau, wie sie die Treppen in den Pool heruntersteigt, sich ins warme Wasser gleiten lässt und den Ausblick auf den See ins nette Licht (aber nicht in die beste Belichtung) rückt.
Das Video ging viral und wurde rund um den Globus rege geshared. Nun wird die Hotel-Crew überrollt von einer Welle von Menschen aus der ganzen Welt, die sich für eine oder mehrere Nächte einmieten wollen. Berechtigterweise? Sieh selbst:
Die «Reisebloggerin» war übrigens auf Einladung von Luzern Tourismus zu Gast am Bürgenstock. Gegenüber 20min.ch sagte eine Sprecherin: «Einen solch grossen Erfolg gab's noch nie. Das freut uns natürlich.» Jährlich lade man rund 700 Journalisten und Blogger ein. (tat)