Sollte sich nicht Ungeheuerliches ereignen, wird Roger Köppel Ende Jahr in den Nationalrat einziehen. Im Rucksack, neben dem Parteibuch der SVP, über 25 Jahre publizistische Erfahrung. Bei der Sichtung seiner frühesten Beiträge fällt auf: Sogar als der heutige Chefredaktor und Verleger der «Weltwoche» noch über Eishockey und Popmusik schrieb, klang das politisch. In diesem Sinn: Viel Spass in den Niederungen der Politik.
1993
«Die latente Spielfeldbelagerung wandelte sich zur offenen Invasion, als Headschiedsrichter Reto Bertolotti die letzte Finalpartie zwischen Kloten und Freiburg elf Sekunden zu früh abpfiff.»
NZZ-Sportredaktor Roger Köppel (28) über den Titelgewinn des EHC Kloten (NZZ, 25. März 1993)
1994
Quasireligiös verabsolutiert, entfalten Begriffe politische Gestaltungsmacht jenseits simpler Manipulationsmechanismen. Hatten einst Worte wie ‹Erneuerung›, ‹Wandel›, ‹Reform› oder ‹Fortschritt› Schlüsselcharakter, so schieben sich heute Begriffe wie ‹Heimat›, ‹Familie›, ‹Vaterland›, ‹Identität› oder, in unterschiedlichen Schattierungen, ‹Neutralität› in den Vordergrund.»
Uni-Zürich-Student Roger Köppel (29) in seiner Lizentiatsarbeit über Mythen und den Philosophen Carl Schmitt (1. November 1994)
1996
«Aus dem Nebel ragen mehrere Gestalten, in der Mitte steht ein 49-jähriger, fast bartloser Bowie, umspült vom Lärm aus sechzehn Saiten, ungezählten Trommeln und einem Wall an Keyboards.»
«Tagi»-Kulturredaktor Roger Köppel (30) über ein David-Bowie-Konzert in Wien (Tages-Anzeiger, 7. Februar 1996)
Bild: KEYSTONE
2000
«Die Schweizerische Volkspartei (SVP) ist drauf und dran, sich als historische Episode in die politische Zeitgeschichte zu verabschieden. Wir wagen die Behauptung: Die SVP wird uns als die dominierende Kraft der Schweizer Politik in Zukunft nicht mehr beschäftigen müssen.»
«TagiMagi»-Chefredaktor Roger Köppel (35) über das Ende der SVP (Tages-Anzeiger-Magazin, 14. Oktober 2000)
2001
«Wir wollen ein Zeichen setzen gegen das grassierende mediale Vermüllungssyndrom, das uns News, Kurzfutter und Soundbites aus vollen Rohren und Kanälen beschert.»
In diesem Klima aufgeregter Wehmut profilierte sich bis jetzt nur ein Politiker als Stimme des Common Sense und der Vernunft: der weithin belächelte SVP-Präsident Ueli Maurer, der mit sturem Durchblick das Offensichtliche in Worte fasste und zu staatsmännischem Format auflief. Der Absturz der Airline – so Maurer – ist nichts anderes als ein ganz gewöhnlicher Konkurs, und als solcher ist er auch zu behandeln – ohne Panik und vor allem ohne staatliche Einmischung.
«Seit zwei Wochen wütet der ferngesteuerte, von Islamisten inszenierte Karikaturenstreit. Im Westen entbrannte eine unselige Debatte darüber, ob die Verspottung des Propheten ein Mißbrauch der Meinungsfreiheit sei. Linksgrüne Politiker, die sonst kein Problem damit haben, wenn ein amerikanischer Künstler ein Kruzifix in Urin einlegt oder die Jungfrau Maria mit Elefantendung bekleistert wird, entdecken eine neue Leitkultur des Respekts vor religiösen Minderheiten.»
«Welt»-Chefredaktor Roger Köppel in der BBC über die Mohammed-Karikaturen (13. Januar 2007)video: youtube/impacuk
2010
«Vuvuzela-Diplomatie»
Weltwoche-Chefredaktor und -Verleger Roger Köppel (45) über aktive Aussenpolitik Micheline-Clamy-Reyscher Prägung (Sonntalk/Telezüri im Sommer 2010)
bild via telezueri.ch
2015
«Für mich kommt nur die SVP in Frage.»
«Weltwoche»-Chefredaktor und -Verleger Roger Köppel (49) über die Partei seiner Wahl anlässlich seiner Ankündigung, bei den Nationalratswahlen 2015 antreten zu wollen (26.02.2015)
Bild: KEYSTONE
2015
«Das bin unzweifelhaft ich, mit erstaunlich wenig Irrtümern.»
«Weltwoche»-Chefredaktor und -Verleger und Nationalratskandidat in spe Roger Köppel (49) zu watson über seine obenstehenden Zitate (27.02.2015)
Roger Köppel Nationalratskandidat
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Roger Köppel Nationalrat
Weltwoche-Chefredaktor Roger Köppel will in den Nationalrat. Seine Kandidatur für die Zürcher SVP gab er am Donnerstag bekannt.
quelle: x00493 / arnd wiegmann
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Die beliebtesten Kommentare
SagittariusA*
27.02.2015 16:14registriert Februar 2014
Hei Watson
Ich glaube es reicht jetzt.
Keine anderen Themen?
Auch wenn ich politisch überhaupt nicht auf einer Linie mit Herrn Köppel bin und auch der Weltwoche inzwischen nichts mehr abgewinnen kann, so fasziniert mich seine Art und Rhetorik sehr.
Ich glaube es reicht jetzt.
Keine anderen Themen?