Schweiz
Migration

SVP-Glarner löscht Fachkräfte-Bild, aber: «Ich bereue nichts!»

SVP-Glarner löscht Fachkräfte-Bild, aber: «Ich bereue nichts!»

Ein Bild sorgt in den sozialen Medien für Unruhe: Mörgeli wird auf Facebook gesperrt und Glarner löscht das Bild. Trotzdem bereut der Aargauer SVP-Fraktionschef seinen Beitrag nicht.
02.09.2015, 10:5502.09.2015, 11:02
Lina Giusto / Aargauer Zeitung
Mehr «Schweiz»
Ein Artikel von
Aargauer Zeitung
Lacht immer noch: Der Aargauer SVP-Fraktionschef Andreas Glarner
Lacht immer noch: Der Aargauer SVP-Fraktionschef Andreas GlarnerBild: SVP KANTON ARGAU

Am Mittwochmorgen fehlt das «Fachkräfte»-Bild auf dem Facebook-Profil vom Aargauer SVP-Fraktionschef Andreas Glarner. Das Bild hatte auf Facebook und Twitter bereits für Unruhen gesorgt – in der Folge wurde dem Zürcher SVP-Nationalrat Christoph Mörgeli seinen Zugang zu Facebook gesperrt (wir berichteten). Obwohl Andreas Glarner das Bild einen Tag vor Christoph Mörgeli aufgeschaltet hat, blieb der Post für ihn ohne Konsequenzen.

«Ich will von Facebook nicht gesperrt werden, deshalb habe ich das Bild wieder gelöscht», sagt Andreas Glarner auf Anfrage.

Facebook sei ein grosser Konzern mit viel Macht. «Ich bereue den Post nicht und würde es wieder machen. Ich lasse mich nicht zensurieren», sagt er deutlich. Glarner benötigt seinen Account auf Facebook rege für seine politische Arbeit.

Unterkriegen lässt sich der SVP-Politiker dennoch nicht: «An geeigneter Stelle werde ich das Bild wieder aufschalten – lassen Sie sich überraschen», sagt Andreas Glarner.

Er ist sicher: «Ich habe viele positive Reaktionen für das Bild erhalten.» Trotzdem: Abgesehen von Christoph Mörgeli kenne er keinen anderen Politiker, der das Bild gepostet habe.

Auf Twitter wurde Glarner für seinen Post von BDP-Präsident Martin Landolt harsch kritisiert:

Dazu sagt Glarner: «Eine Kritik von Martin Landolt ist eine Ehrenmeldung.»

 

Auch der Aargauer BDP-Präsident Bernhard Guhl kritisiert Glarners Facebook-Post:

Auch diese Kritik lässt Andreas Glarner unbeeindruckt: «Das Volk denkt in dieser Sache ganz anders», ist sich der Aargauer SVP-Fraktionschef sicher.

Lediglich zurückhaltend wird er, wenn es um den Hintergrund des geposteten Bildes geht. Das Bild wurde am 8. August 1991 aufgenommen, als tausende Albaner und Albanerinnen im Hafen von Bari in Italien ankamen.

Der italienische Regisseur Daniele Vicari hat über das Ereignis einen Dokumentarfilm namens «La nave dolce» gedreht. Glarner sagt dazu: «Ich wusste, dass das Bild nicht neu ist. Nicht aber, von wo es ist.»

Österreichs Polizei befreit 24 Flüchtlinge aus zugeschweisstem Bus

1 / 7
Österreichs Polizei befreit 24 Flüchtlinge aus zugeschweisstem Bus
Die Polizei in der österreichischen Hauptstadt Wien hat einen mit Flüchtlingen beladenen Kleinlastwagen gestoppt, bei dem die Türen und Fenster zugeschweisst beziehungsweise zugesperrt waren.
quelle: epa/apa / austrian police / austrian police / handout
Auf Facebook teilenAuf X teilen
Jetzt auf

 

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
Hast du technische Probleme?
Wir sind nur eine E-Mail entfernt. Schreib uns dein Problem einfach auf support@watson.ch und wir melden uns schnellstmöglich bei dir.
4 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
4
Schweizer Juweliere arbeiteten für die italienische Mafia – mit Geheimfächern in Autos
Die Bundesanwaltschaft klagt zwei ältere Schweizer an. Sie führten noble Geschäfte. Tatsächlich waren sie für die 'Ndrangheta tätig.

Es sind zwei Geldwäscher wie aus einem James-Bond-Film, weil sie fast jedes Klischee erfüllen. Beide führen in Zürich noble Firmen.

Zur Story