In der Schweiz sind im vergangenen Jahr 39'523 Asylgesuche eingereicht worden, wie das Staatssekretariat für Migration (SEM) am Donnerstag meldete. Das sind rund 10'000 Gesuche mehr als erwartet worden waren und knapp 15'800 mehr als im Vorjahr.
Grund der Entwicklung sind die Konflikte in Syrien und im Irak sowie in Afrika. In ganz Europa baten rund 1,4 Millionen Menschen um Asyl, doppelt so viele wie 2014. Die Schweiz ist laut SEM für Menschen, die über die Balkanroute nach Europa kommen, kein primäres Zielland. Hingegen kommen Flüchtlinge über das Mittelmeer in die Schweiz.
Im Vergleich zu Europa sei der Anstieg der Zahl der Asylgesuche in der Schweiz moderat, hielt das SEM fest. In der Schweiz wurden 3 Prozent aller in Europa eingereichten Asylgesuche gestellt. Im Vorjahr waren es noch 3,8 Prozent gewesen. 2014 hatte das SEM noch 23'765 Asylgesuche registriert. Das waren 15'758 weniger als 2015.
Wichtigstes Herkunftsland der Asylsuchenden in der Schweiz ist Eritrea. 9966 Personen aus dem ostafrikanischen Land reichten 2015 ein Asylgesuch ein, 3043 mehr als 2014. Zweitwichtigstes Herkunftsland ist Afghanistan mit 7831 Gesuchen. Danach folgen Syrien (4745 Gesuche) und Irak (2388 Gesuche). Dass die Zahl der Asylgesuche von Menschen aus diesen Ländern gestiegen ist, hat einen Zusammenhang mit der verstärkten Nutzung der Balkanroute. An fünfter Stelle steht Sri Lanka mit 1878 Gesuchen.
2015 haben mehr Ausländer die Schweiz verlassen, und es sind auch weniger Ausländer eingewandert. Die Netto-Zuwanderung liegt bei 71'495 Personen, wie das Staatssekretariat für Migration am Donnerstag mitteilte. Ende 2015 lebten knapp 2 Millionen Ausländer im Land.
Die Netto-Zahl von 71'495 Zuwanderern liegt 9,4 Prozent unter dem Wert von 2014. Insgesamt zogen 150'459 Ausländerinnen und Ausländer in die Schweiz, 1,1 Prozent weniger als im Vorjahr. Um 6,1 Prozent gestiegen ist die Zahl der Auswanderer: 73'444 Ausländerinnen und Ausländer drehten im vergangenen Jahr der Schweiz den Rücken.
Wichtigster Grund für Ausländer, in die Schweiz zu ziehen, ist die Arbeit. 47 Prozent aller Eingewanderten traten eine Arbeitsstelle an. Danach folgte der Familiennachzug mit 31 Prozent. Eingerechnet sind hier auch von Schweizerinnen und Schweizern ins Land geholte Familienmitglieder.
Die Mehrheit der in der Schweiz lebenden Ausländer stammt aus den 17 so genannten alten EU-Ländern und den EFTA-Staaten. Von den knapp 2 Millionen in der Schweiz lebenden Ausländern stammten 1'363'736 aus den EU-Ländern und 630'180 aus Drittstaaten.
Die grösste ausländische Diaspora in der Schweiz bilden die Italienerinnen und Italiener - 313'725 ausländische Einwohner hatten einen italienischen Pass. Fast gleich gross ist die Gemeinschaft der Deutschen mit 301'548 Staatsangehörigen in der Schweiz.
Ein weiteres wichtiges Herkunftsland ist Portugal - 268'067 Portugiesinnen und Portugiesen lebten Ende 2015 in der Schweiz. Am stärksten gewachsen ist die Diaspora der Franzosen, nämlich um 6241 auf 123'050 Personen. Einen Zuwachs von je gut 5000 Personen gab es auch bei den Italienern und Portugiesen.
Eingebürgert wurden 2015 40'588 Personen, 23 Prozent mehr als im Vorjahr. Von den knapp 6000 Personen, die im Dezember eingebürgert wurden, stammten die meisten aus Portugal, Italien und Deutschland. Als erstes Nicht-EU-Land steht an der vierten Stelle der Liste Kosovo. Einbürgerungen zählen laut SEM nicht zur Auswanderung. (sda)
(sda)
Und interessant. Etwa 5% aller Kosovaren sind demnach im letzten Jahr zugewandert.
Und die wirtschaftlich geforderte Zuwanderung macht scheinbar nur 4,1% aus. Kontingentierte Erwerbstätigkeit: 6140.
6140 Fachkräfte braucht also die Wirtschaft! 6140!