Am Montagabend und in der Nacht zum Dienstag sind hunderte Flüchtlinge mit Zügen aus Ungarn und Österreich in Deutschland angekommen. Die ungarische Polizei hatte am grössten Budapester Bahnhof aufgehört, Flüchtlinge an der Weiterreise Richtung Westen zu hindern.
Auch in der Schweiz waren am Montag Flüchtlinge in Zügen aus Ungarn angekommen. Die Schweizer Grenzwächter übergaben die Ankömmlinge der Kantonspolizei St.Gallen, wie das Grenzwachtkorps am Montag mitteilte.
Die meisten Ankömmlinge kämen aus «Kriegsländern»: aus Syrien, Afghanistan, Irak und auch Iran, sagte Andreas Brunner, verantwortlich für die Umsetzung des Ausländergesetzes bei der Kantonspolizei St.Gallen, auf Anfrage der SDA. Wer nach Asyl frage, werde ins Empfangs- und Verfahrenszentrum Altstätten gebracht.
Ein weiterer Zug aus Österreich erreichte Buchs am Mittag. Im Zug befanden sich fünf Flüchtlinge: Eine Familie aus Syrien mit zwei Kindern und eine Einzelperson aus Afghanistan, wie unsere Reporterin vor Ort berichtet. Die Flüchtlinge werden nun auf den lokalen Polizeiposten begleitet, wo ihre Personalien aufgenommen werden, bevor sie in das Empfangszentrum nach Altstätten gebracht werden.
Drei Aktivisten waren am Bahnhof Buchs zugegen. Sie erwarteten die Flüchtlinge mit «Refugees are Welcome»-Transparenten.
Migration von Ost nach West in internationalen Zügen gebe es schon seit Jahren, seit Juni 2015 stelle man aber einen starken Anstieg fest, sagte Brunner. Pro Woche kämen derzeit 100 bis 200 Flüchtlinge auf diesem Weg, hauptsächlich in zwei Frühzügen am Morgen.
Am Dienstagmorgen verspätetet sich der Frühzug. Kurz nach 8 Uhr fuhr der erste Zug aus Graz A im Bahnhof Buchs ein. Die Polizei hat darin vier Personen aufgegriffen, drei Männer und einen Knaben. «Sie stammen vermutlich aus Syrien», sagte Polizeisprecher Hanspeter Krüsi auf Anfrage.
Der «Wiener Walzer» aus Budapest war in Salzburg geteilt worden. Um 10 Uhr erreichte die Hälfte des Zuges den Bahnhof Buchs, der erste Halt des Zuges in der Schweiz. Die Kantonspolizei St.Gallen griff sechs Flüchtlinge aus Syrien und Bangladesh auf. (rar/sda)