Schweiz
Migration

Erste dreissig von 1500 Flüchtlingen aus EU-Programm reisen aus Italien ein

Erste dreissig von 1500 Flüchtlingen aus EU-Programm reisen aus Italien ein

03.04.2016, 12:5203.04.2016, 13:00
Mehr «Schweiz»

Die erste Gruppe von Flüchtlingen, welche die Schweiz im Rahmen des EU-Umverteilungsprogramms aufnimmt, umfasst dreissig Personen. Diese befinden sich derzeit in Italien. Es sind vor allem Asylsuchende aus Eritrea und Syrien, die über das Mittelmeer geflüchtet sind.

Bei diesen dreissig Personen handle es sich um eine «Pilotgruppe», sagte Martin Reichlin, Sprecher des Staatssekretariats für Migration (SEM), am Sonntag auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda. Er bestätigte damit einen entsprechenden Artikel der «NZZ am Sonntag». Anhand dieser Gruppe sollen hierzulande die Abläufe überprüft und allenfalls angepasst werden.

Asylgesetz

Die Aufnahme erfolgt im Rahmen des europäischen Umverteilungsprogramms, an dem die Schweiz freiwillig teilnimmt. Sie hat sich bereiterklärt, insgesamt 1500 Flüchtlinge aufzunehmen. Diese sollen in den nächsten Wochen aus Italien und Griechenland in die Schweiz kommen.

Wann die «Pilotgruppe» genau eintrifft, steht noch nicht fest. Das könne in einer Woche sein oder aber in vier, sagte Reichlin. Bei den Betroffenen handelt es sich demnach um Asylsuchende, die über das Mittelmeer nach Italien gelangt sind. Die Mehrheit von ihnen komme aus Syrien oder Eritrea.

Gute Chance auf Asyl

Für Asylsuchende aus diesen beiden Herkunftsländern steht die Chance gut, dass ihnen Schutzstatus gewährt wird. Einmal in der Schweiz, müssen sie ein ordentliches Asylverfahren durchlaufen. Für die Verteilung innerhalb der Schweiz wird laut dem SEM-Sprecher derselbe Verteilschlüssel angewandt wie sonst auch.

Der Bundesrat hat grundsätzlich bereits zugestimmt, eine zweite Gruppe von Flüchtlingen aufzunehmen, sofern sich die EU auf einen Verteilschlüssel einigt. Der Zeitplan dafür ist aber noch nicht bekannt. Vor einigen Monaten kursierte die Zahl von 4500 bis 5000 Personen von rund 120'000 Flüchtlingen, die in die EU kommen sollen.

In den fünf Jahren seit Beginn des Bürgerkriegs in Syrien nahm die Schweiz mehr als 16'000 Flüchtlinge auf, die als besonders gefährdet eingestuft wurden. Die Aufnahme verlief über Asylverfahren, Familienzusammenführungen, humanitäre Visa oder Flüchtlingskontingente. (sda)

Migration
DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
Hast du technische Probleme?
Wir sind nur eine E-Mail entfernt. Schreib uns dein Problem einfach auf support@watson.ch und wir melden uns schnellstmöglich bei dir.
3 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
atomschlaf
03.04.2016 13:17registriert Juli 2015
Warum nimmt man die Flüchtlinge einfach so freiwillig auf, statt Gegenleistungen seitens der EU auszuhandeln?
Und warum sollten in einer zweiten Runde gleich 4 Prozent der umzuverteilenden Flüchtlinge aufgenommen werden, wenn der Bevölkerungsanteil der Schweiz nur 1.5 Prozent beträgt?
Warum immer diese devote Haltung und dieser vorauseilende Gehorsam?
00
Melden
Zum Kommentar
avatar
Euklid
03.04.2016 14:58registriert Februar 2016
Hoffentlich sind es wirklich schutzbedürftige Asylbewerber. In Wohlen ist man sich da ja nicht ganz sicher.

http://www.20min.ch/schweiz/news/story/Mit-Steinen-spitalreif-gepruegelt---keiner-hilft-25378824
00
Melden
Zum Kommentar
3
Die Espresso-Königin über steigende Preise und den Schweizer Café Crème
Cristina Scocchia, Geschäftsführerin der italienischen Kaffeefirma Illy aus Triest, verrät, wie sie in der Schweiz zulegen will, wie es sich in einer Familienfirma arbeitet - und erklärt ihren Migros-Deal.

Sie ist eine von weniger als 4 Prozent weiblicher CEOs in Italien: Cristina Scocchia leitet seit 2022 die Traditionsfirma Illy, bekannt für den gemahlenen Kaffee in silbernen Dosen mit rotem Logo. Die Spezialität: der Espresso. Im Telefoninterview spricht die 50-Jährige über ihre Vision für die Zukunft des Familienunternehmens mit Sitz in Triest, die Rolle von Starbucks und Nespresso für die Branche und ihre eigene Kaffeevorliebe, mit der sie überrascht.

Zur Story