Weil es hilft, wenn man wichtige Sachen mehrmals wiederholt, hier gleich noch einmal: Macht diese Wanderungen nur, wenn ihr schon Wander-Erfahrung in den Bergen habt, trittsicher und schwindelfrei seid. Ansonsten einfach die folgenden Bilder geniessen.
Wir starten in Morcles und wandern über das Chalet des Têtes hoch nach Rionda, wo wir links abbiegen. Bald sind wir mitten im Fels unterhalb der Pointe des Martinets.
Die Aussicht ist grandios, aber einige Male ist man zu Beginn schon nah am Abgrund. Danach wird der Weg wieder einfacher und man wandert über ein Wiesenband über dem Fels, bevor die SAC-Hütte La Tourche erreicht wird.
Dort lohnt sich eine kurze Erfrischung, bevor es dann gilt, die rund 1000 Höhenmeter wieder nach Morcles abzusteigen.
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Womöglich ist der Lisengrat eine der bekanntesten schwindelerregenden Wanderungen der Schweiz. Erreichbar ist er auf jeden Fall einfach: Mit der Gondel hoch auf den Säntis. Dann geht es rund eine Stunde auf dem eindrücklichen und ausgesetzten, aber gut gesicherten Weg zum Rotsteinpass. Natürlich: Aufpassen muss man trotzdem.
Wem das dann noch nicht reicht, der kann vom Rotsteinpass auf 500 Metern rund 200 Höhenmeter den Fels hoch Richtung Altmannsattel. Auch hier gilt: Gut ausgebaut – aber Vorsicht. Wer noch immer nicht genug hat, der kann noch die rund 80 Höhenmeter weglos auf den Altmann hinauf kraxeln. Aber bitte: Ich habe da schon üble «Kraxelversuche» gesehen. Mach das nur, wenn du weisst, was du tust.
Egal wo man ist, man kann immer umkehren und wieder auf den Säntis. Wer allerdings bis zum Altmannsattel kommt, kann sich auch überlegen, über die Zwinglipasshütte nach Gamplüt zu laufen und von dort mit der Gondel nach Wildhaus zu fahren. Technisch ist dieses Stück nicht mehr schwierig.
PS: Ja, bis auf das Stück vom Altmannsattel auf den Gipfel ist man «nur» auf weiss-rot-weissen Bergwegen unterwegs, auch wenn es teilweise schwieriger aussieht.
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Gleich geht's weiter mit den Wander-Tipps, vorher ein kurzer Werbe-Hinweis:
Und nun zurück zur Story ...
Wer hätte das gedacht? Man muss gar nicht weit in die Berge, um Nervenkitzel auf einem Grat erleben zu können. Schon auf rund 850 Metern über Meer kann einem hier etwas «gschmuuch» werden.
Wir wandern von Baden los und müssen erst einige Treppenstufen bezwingen, bevor wir auf die Lägern kommen. Dann wird es aber plötzlich «alpin». Man wandert oben auf einem schmalen Grat, runterfallen will man hier nicht. Danach wird's gemütlich, bis man das Endziel Regensberg erreicht, wo sich die Besteigung des alten Schlossturms lohnt.
Geübte Wanderer lächeln wohl über den Abschnitt, aber wer mal herausfinden will, ob man sich auch eine andere Wanderung aus diesem Artikel zutraut, der ist hier bestens aufgehoben. Weil wenn einen doch der Mut verlässt, ist man schnell wieder zurück in der Zivilisation.
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Die Suonen Niwärch und Görperi gehören wohl zu den eindrücklichsten im Wallis. Obwohl man höhenmetermässig nicht viel absolvieren muss, passiert man auf den rund drei Stunden von Ausserberg nach Eggerberg (oder umgekehrt) einige heikle Stellen.
Wen der Mut verlässt: Die Niwärch-Suone auf Ausserberg-Seite kann durch einen langen Stollen komplett umgangen werden (Taschenlampe mitnehmen) und die ausgesetztesten 20 Meter der Görperi-Suone können ebenfalls mit einem Tunnel umgangen werden.
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Der Gratweg dem Brienzersee entlang ist theoretisch vom Brünigpass bis zum Harder Kulm machbar. Allerdings wären dies 31 Kilometer und etwa 3000 positive Höhenmeter. Da ist man mindestens zwei Tage unterwegs. Es gibt aber auch diverse Abschnitte, die zurückgelegt werden können. Für «Einsteiger» empfiehlt sich der Weg vom Brünig zum Brienzer Rothorn (oder umgekehrt).
Wir wollen etwas mehr herausgefordert werden, fahren mit dem Zügli aufs Brienzer Rothorn und wandern westwärts. Vorbei am Briefehörnli und Balmi zum Tannhorn, wo der Knackpunkt ansteht. Hier ist der Grat extrem schmal und auf beiden Seiten geht's tief hinunter: Kraxeln ist angesagt – nichts für schwache Nerven!
Auf unserer Wanderung biegen wir kurz nach dem Allgäuwhoren links ab und kehren nach Brienz zurück. Doch wie gesagt: Es gibt diverse Zustiege und wer will, kann bis zum Harder Kulm. Allerdings ist dies vom Brienzer Rothorn aus nicht nur lang, sondern auch ermüdend, da man jederzeit auf seine Schritte achten muss. Empfehlen würde ich dies nicht.
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Nach den beiden Wanderungen mit langen «schwindelerregenden» Passagen schrauben wir die Schwierigkeit wieder etwas runter. Es geht vom Schloss Sargans aus auf den Gonzen. Der Weg ist meist einfach, aber teilweise geht es auch hier auf der rechten Seite runter. Und die Schlüsselstelle ist diese Doppelleiter:
Auch wenn sie von unten nach oben einfacher zu bewältigen ist, braucht der eine oder andere hier sicherlich etwas Nerven. Danach ist der Weg auf den Gipfel einfach. Oben beim Kreuz sollten nur Schwindelfreie an den Abgrund heran, von wo aus man praktisch senkrecht nach Sargans blicken kann.
Damit danach nicht alle Höhenmeter zu Fuss wieder vernichtet werden müssen, wandern wir nach Soppa, wo die alte Militärseilbahn Palfries uns ebenfalls ziemlich atemberaubend wieder ins Tal bringt.
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Wir bleiben bei Leitern, wechseln aber von der Ostschweiz ins Entlebuch. Auf dem Weg zum Schiebengütsch, dem westlichsten Gipfel der Schrattenfluh, können wir in der Chlus – statt auf dem offiziellen Wanderweg – den Spuren links folgen. Dieser Weg wird zwar nicht mehr unterhalten, ist aber noch immer gut sicht- und begehbar.
Es geht extrem steil hinauf, teilweise nehmen wir die Hände zur Hilfe, bis wir zur alten Bunkeranlage knapp unter dem Gipfel kommen. Hier kommt die Schlüsselstelle. Erst gilt es, diese Treppe zu meistern:
... und dann diese:
Vor allem bei der oberen Leiter sind die Stufen ungewöhnlich weit auseinander. Aber grundsätzlich von unten nach oben kein Problem. Bevor man die Leitern hochklettert, lohnt sich die Besichtigung der alten Militäranlage.
Oberhalb der zweiten Treppe sind es dann noch rund zehn Minuten auf den Gipfel – der uns mit einem grandiosen Panorama belohnt.
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Der nächste Weg ist derjenige mit der kleinsten Schwindel-Gefahr. Weil eigentlich ist er gut ausgebaut, breit und man muss nirgends wirklich in die Tiefe blicken. Es geht halt einfach steil «obsi». Aber dieses Bild des Aufstiegs war zu gut, um es euch vorzuenthalten:
Es ist der Weg von Leukerbad auf den Gemmipass. Man steigt dafür auf etwas über vier Kilometern rund 900 Höhenmeter auf. Die Wand ist schon von Leukerbad her gesehen einfach grandios, darin hochzuwandern einmalig.
Oben angekommen gilt es, die Aussicht zu geniessen. Wer will, kann auch weiter wandern bis Kandersteg, technisch schwierig ist jener Weg nicht und er geht sanft abwärts.
Oder für Geniesser: Mit der Gondel zurück nach Leukerbad, den steilen Weg aus der Vogelperspektive nochmals geniessen und in der Therme den Tag ausklingen lassen.
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Wer hin und wieder auf Instagram surft, dürfte ein ähnliches Bild wie dieses hier oben auch schon angetroffen haben: Es ist der Oeschinensee. Fotografiert auf dem Panoramarundweg. Wer diesen bei der Bergstation der Seilbahn beginnt, absolviert die Strecke zum Oberbärgli, Unterbärgli und dem See nach zurück in gut drei Stunden. Wirklich anspruchsvoll sind die acht Kilometer nicht. Aber es geht halt doch ziemlich weit runter bis zum See.
Und ja, Hartgesottene kommen am Oeschinensee auch auf ihre Kosten: Die Fründenschnur raubt nicht nur wegen der Aussicht auf den rund 200 Meter weiter unten liegenden See den Atem. Allerdings ist der Weg – trotz Fixseilen an den wirklich ausgesetzten Stellen – nur was für absolut trittsichere und schwindelfreie Wanderer. Eine Sicherung ist zudem sicher nicht falsch. Überlege gut, ob du dir diesen Weg wirklich zutraust.
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Weiter geht es im Wägital. Wir wandern von Oberhof auf den Zindlenspitz. Oben angekommen geht es auf einem weiss-blau-weissen Bergweg weiter über den Grat zum Rossälplispitz. Die Aussicht auf den Obersee rechts – fantastisch. Aber man sollte auf den Weg achten, weil es ist vor allem rechts extrem steil.
Wer bis zum Rossälplispitz geht, kann die Wanderung danach über die Hohläschenmatt fortsetzen. Man kann aber auch umkehren oder schon vor dem Gipfel auf dem Grat links wieder ins Wägital hinunter.
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Zum Abschluss begeben wir uns noch ins unmittelbare Ausland: nach Liechtenstein (und bisschen Österreich). Das Ziel sind die Drei Schwestern.
Das Postauto bringt uns zur Gaflei. Bald befinden wir uns im Fürstensteig. Besonders ausgesetzt ist es nicht, aber der eine oder andere braucht womöglich hier schon etwas Mut.
Über den Gafleisattel und – wer den kleinen Umweg machen will – den Gafleispitz kommen wir über den Kuegrat zum Garsellikopf, der Grenze zwischen Liechtenstein und Österreich. Diese Gipfel eignen sich übrigens alle auch für eine kurze Pause.
Jetzt geht es mehr oder weniger der Grenze entlang zu den Drei Schwestern. Hier gibt es noch die eine oder andere heikle Stelle, wenn man nicht schwindelfrei ist: Zum einen die Leiter (vor allem ganz oben, bis man drauf ist) und zum anderen ein grosser Schritt auf den zweiten der drei Gipfel. Dieses Stück kann man allerdings auch auslassen und direkt zur Leiter gehen.
Kurz nach Beginn des Abstiegs kommt noch untenstehender Fotospot, dann geht's weiter bis Planken, wo man wieder auf den Bus kann.
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Ich würde gerne noch einen anfügen:
Aufstieg zur Mischabelhütte oberhalb von Saas Fee. Fels und leitern inkl Traumsicht über mehrere hundert Höhenmeter.