Schweiz
Natur

Scheint die Sonne, sterben mehr Wanderer: Letztes Jahr waren es 58 – und 20'000 haben sich verletzt

Aussichten wie diese, hier vom Wangs-Pizol auf das St.Galler und Churer Rheintal, locken jedes Jahr Tausende in die Schweizer Berge.
Aussichten wie diese, hier vom Wangs-Pizol auf das St.Galler und Churer Rheintal, locken jedes Jahr Tausende in die Schweizer Berge.Bild: KEYSTONE

Scheint die Sonne, sterben mehr Wanderer: Letztes Jahr waren es 58 – und 20'000 haben sich verletzt

Wandern boomt. Auch bei den Jungen. Dies führt zu mehr Unfällen. Beinahe 20'000 Menschen verletzen sich dabei jährlich. Allerdings starben letztes Jahr weniger in den Schweizer Bergen. 
04.08.2015, 11:3904.08.2015, 13:33
Felix Burch
Folge mir
Mehr «Schweiz»

Das Wandern ist des Schweizers Lust. 2,7 Millionen der Bevölkerung schnüren sich regelmässig die Wanderschuhe. Das entspricht 44 Prozent. Seit 2008 steigt die Beliebtheit, vor allem bei den Jungen. Gemäss der Studie «Wandern in der Schweiz» sind es bei den 15- bis 29-Jährigen acht Prozent mehr, die seither wandern in ihrer Freizeit. 

Wo sich viele Menschen tummeln, gibt es Unfälle. Dies ist beim Wandern nicht anders. Im Durchschnitt verletzen sich in der Schweiz dabei jährlich 19'610* Menschen. Im Jahr 2000 waren es noch 16'350.

Die Zahl der Toten hingegen hat im letzten Jahr abgenommen. Laut der neusten BfU-Statistik, die heute herausgekommen ist, waren es 58. Zum Vergleich die Wander-Toten der letzten Jahre: 

  • Jahr 2013:   74 Tote
  • Jahr 2012:   60 Tote
  • Jahr 2011: 112 Tote

Dafür gibt es eine Erklärung. Rolf Moning, Mediensprecher der BfU, sagt: «Die Zahl der Toten korreliert fast immer mit dem Wetter, und letztes Jahr war dieses schlecht. Deshalb wanderten weniger Leute.» 

Wie können Unfälle vermieden werden? Wo lauert die grösste Gefahr? 

Einwirkungen von aussen, wie bei der tödlichen Kuhattacke vom letzten Freitag in Laax, sind selten. Die grösste Gefahr beim Wandern ist der Mensch selber. Moning: «Die Hauptursache für Bergwanderunfälle ist ganz klar ein Sturz; ein Stolpern oder ein Misstritt.»

Pausen sind wichtig beim Wandern.
Pausen sind wichtig beim Wandern.Bild: KEYSTONE

Viele Unfälle liessen sich verhindern, wenn einige, wenige Punkte eingehalten würden. Deshalb hat der Verband Schweizer Wanderwege eine Kampagne gestartet. Darauf ist zu achten: 

  • Planung: Route, Zeitplan sowie Ausweichsmöglichkeiten planen, zudem das Wetter berücksichtigen und die Ausrüstung anpassen. Wer alleine wandert, muss Dritte informieren.
  • Einschätzung: Überforderung steigert das Unfallrisiko. Die eigenen Fähigkeiten realistisch einschätzen.
  • Ausrüstung: Feste Schuhe mit Profil, Sonnen- und Regenschutz, warme Kleider, eine Karte sowie eine Taschenapotheke und das Handy gehören zur Grundausrüstung jedes Wanderers 
  • Kontrolle: Müdigkeit schränkt die Trittsicherheit stark ein. Deshalb immer genügend essen, trinken und rasten. Die markierten Wege nicht verlassen.
Sicher wandern. So geht es.YouTube/bfu, bpa, upi

Insgesamt verletzen sich in der Schweiz pro Jahr eine Million Menschen in ihrer Freizeit, mehr als 2200 sterben.

*Durchschnitt der Jahre 2008–2012. Die genaue Zahl für das Jahr 2014 fehlt noch.

Wozu verreisen? Den schönsten Sommer gibt es in der Schweiz

1 / 133
Wozu verreisen? Den schönsten Sommer gibt es in der Schweiz
#beautiful #fun #suiça #zurich
Bild: instagram.
Auf Facebook teilenAuf X teilen
No Components found for watson.appWerbebox.
DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
2 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
2
Leichenfunde in Merenschwand und Frankfurt: Möglicher Zusammenhang
Eine Frau aus Muri ist seit knapp zwei Wochen vermisst worden. In der Zwischenzeit ist ihre Leiche in Deutschland gefunden worden. Am Donnerstag teilt die Staatsanwaltschaft mit, dass auch ihr Ehemann tot sei. Ein Zusammenhang der Ereignisse wird geprüft.

In Muri hat eine 44-jährige Frau seit dem 12. April als vermisst gegolten. Die Angehörigen sorgten sich seither sehr um die Frau und meldeten sich auch bei der «Aargauer Zeitung». Tags darauf wurde bekannt, dass ihr Auto beim Grenzübertritt nach Deutschland gesehen worden sei. Offenbar wollte die Frau zwei Söhne, die in der Nähe von Mannheim lebten, besuchen.

Zur Story