Auf einem Bauernhof im thurgauischen Gachnang sind über 60 Kühe gestorben, weil sie vergiftetes Futter gefressen haben. Der Grund soll ein Tierkadaver sein, der beim Mähen ins Futter gelangt war. Aus dem Kadaver entwickelte sich ein tödliches Gift.
Der Thurgauer Kantonstierarzt Paul Witzig sagte am Freitag dem Regionaljournal von Radio SRF, er habe noch nie einen Fall von solcher Dimension erlebt. Kleinere Vergiftungsfälle gebe es immer wieder.
Der «Landbote» und die «Bauernzeitung» berichteten, seit dem 11. April seien auf dem Hof in Gachnang in der Nähe von Frauenfeld 63 Tiere verendet. Damit verlor der Betrieb rund die Hälfte seiner Kühe. Der Landwirt befürchtet, dass noch weitere Tiere sterben.
Es handle sich um einen schweren Fall von Botulismus, sagte der betreuende Tierarzt Walter Fürer dem «Landboten». Die Situation sei dramatisch. Die Symptome der Tiere und ein Fellfetzen im Futter hatten zum Verdacht auf das Gift Botox geführt, den das Tierspital der Universität Zürich in der Folge bestätigte.
Das tödliche Nervengift, das auch aus der Humanmedizin und der Schönheitsmedizin bekannt ist, entstand durch Bakterien bei der Verwesung des Tierkadavers. Der betroffene Landwirt vermutet, dass ein Fuchs, eine Katze oder ein Hase beim Mähen der Wiese in den Silierwagen geraten war. (sda)