Am Dienstag hat es wie am Abend zuvor vielerorts wie aus Kübeln gegossen. Auch Gewitter gingen nieder – in Kanton Thurgau gab es mindestens 2600 Blitzentladungen, die von Hagel und Windböen begleitet wurden, wie der Wetterdienst Meteonews schrieb.
Auf Rang zwei der Blitzentladungen stand demnach Zürich mit 788 Entladungen, dicht gefolgt vom Kanton St.Gallen mit 717 Blitzen. Wegen eines Blitzeinschlages kam es laut Railinfo im Bahnverkehr zwischen Zürich HB und Affoltern am Albis ZH vorübergehend zu Einschränkungen.
Laut SRF Meteo fielen in Bern innerhalb von 30 Minuten je zwei grosse Giesskannen Wasser pro Quadratmeter. Im Thurgau waren es bis zu 100 mm/Stunde, wie der Meteonews schrieb.
Der höchste Werte erzielte aber Eschenz TG: Dort fielen innerhalb von zehn Minuten 27,5 mm Regen. Viel, aber kein Rekord, wie SRF Meteo schreibt. Der stammt nämlich von vor drei Jahren in Lausanne: 41mm in 10 Minuten.
In #Eschenz im #Thurgau fielen heute Abend innerhalb von 10 min 27.5 mm #Regen. Das ist zwar sehr viel, aber kein absoluter Rekord. In #Lausanne fielen am 11. Juni 2018 41.0 mm in 10 min. #Gewitterregen ^gf pic.twitter.com/tFJE24BZ4Y
— SRF Meteo (@srfmeteo) June 8, 2021
Der Bund hatte zuvor eine Gewitterwarnung der Stufe 3 (erhebliche Gefahr) für das gesamte Deutschschweizer Mittelland bis an den nördlichen Alpenrand in der Inner- und der Ostschweiz ausgegeben.
Starker Regen hatte bereits in der Nacht auf Dienstag und bis in den Vormittag in der Nordostschweiz Strassen und Keller überflutet. Die Pegelstände der Flüsse stiegen. Feuerwehren in den Kantonen Thurgau, Zürich und Glarus mussten Schlamm, Wasser und Geröll beseitigen.
Im Kanton Thurgau gingen zwischen 20 Uhr am Montagabend und 7 Uhr am Dienstag rund 60 Schadenmeldungen ein, davon allein 45 Anrufe zwischen 23.30 Uhr und 1 Uhr, wie die Kantonspolizei mitteilte. Heftige Regenfälle seien vor allem in der Region Wigoltingen und Märstetten zwischen Frauenfeld und Weinfelden niedergegangen. Personen wurden keine verletzt.
Die Feuerwehren standen vor allem im Mittelthurgau im Einsatz, in den meisten Fällen mussten sie Keller auspumpen. Vereinzelt wurden Strassen überflutet und Bäche traten über die Ufer. Die Behörden im Kanton Thurgau hatten bereits am Montagmorgen für die Sitter eine Hochwasser-Warnung heraus gegeben.
Im Kanton Zürich kam es nach Polizeiangaben zu rund 230 Einsätzen der Feuerwehr. Erdrutsche sorgten für Probleme, so zwischen Kemptthal und Illnau-Effretikon sowie bei Wila, wie der Verkehrsdienst TCS auf seiner Webseite mitteilte. Die Kantonsstrasse war daher vorübergehend in beiden Richtungen gesperrt.
Die Kantonspolizei Zürich war bis gegen 9 Uhr am Dienstagvormittag nicht für eine Aktualisierung der Informationen erreichbar. Die Notrufnummern 117 und 112 waren gestört.
Auch im Kanton Glarus gingen teilweise heftige Regenfälle nieder. In Bilten wurden am späten Montagnachmittag ein Dutzend Keller in Wohnhäusern überschwemmt.
Auch die Westschweiz war von heftigen Regenfällen betroffen. Die Passstrasse am Col de la Croix im Kanton Waadt bleibt wegen Erdrutschgefahr bis auf weiteres geschlossen.
Seit Sonntagmorgen sind in der Deutschschweiz beträchtliche Regenmengen niedergegangen. Lokal fielen laut dem privaten Wetterdienst Meteonews bis zu 100 Millimeter Niederschlag.
Vor allem in der Ostschweiz kam laut SRF Meteo-Angaben vom Dienstagmittag mit 40 bis 80 Millimetern Regen viel zusammen. Am meisten Regen gab es vorerst in Urnäsch im Kanton Appenzell Ausserrhoden mit 103 Millimetern innerhalb von 24 Stunden. Das entspricht rund der Hälfte des normalen Niederschlags im Juni. (sda)