Ein Höhentief, das von Frankreich über Norditalien ostwärts zog, hat der Schweiz in den vergangenen 48 Stunden stellenweise grosse Regenmengen beschert. Das Ereignis klang in der zweiten Nachthälfte auf den heutigen Freitag, 22. August 2025, ab.
Auffällig war bei den starken Regenfällen die extreme Ungleichverteilung: Denn wie MeteoNews berichtet, fielen in einzelnen Regionen über 100 Liter Niederschlag pro Quadratmeter, während andere Gebiete – etwa Teile des Wallis und am unteren Genfersee – mit weniger als 10 Litern Niederschlag nahezu verschont blieben.
Der Spitzenwert lag in 48 Stunden bei 158 Millimetern Niederschlag in Salen-Reutenen, Homburg TG. Auch in den Kantonen Schwyz, Zürich, Jura und St. Gallen wurden an Messstation teils über 100 Millimeter Niederschlag gemessen. Das waren die Niederschlagsreichsten Orte:
In diesen Regen-Hotspots kam es teils zu überfluteten Strassen, vollgelaufenen Kellern und lokal auch zu Erdrutschen. So vermeldete die Kantonspolizei Thurgau über 50 eingegangene Schadensmeldungen aufgrund der Unwetter am Donnerstag. Die Feuerwehr im Thurgau musste ebenfalls mehrmals ausrücken und dabei vor allem Keller auspumpen. Verletzt wurde gemäss Kantonspolizei Thurgau aber niemand.
Auch die Kantonspolizei Baselland vermeldete, dass alleine am Donnerstagabend über 100 Notrufe im Zusammenhang mit den Unwettern eingegangen seien. Besonders stark betroffen war die Gemeinde Birsfelden, aus der 53 der Notrufe eingingen, wie es in der Mitteilung heisst. Es sei aber niemand zu Schaden gekommen.
Auch im nahen Ausland – in Voralberg in Österreich – musste die Feuerwehr in der Nacht auf Freitag zahlreich ausrücken. Laut Rettungs- und Feuerwehrleitstelle (RFL) absolvierte die Feuerwehr bis Freitagmittag 405 Einsätze. Der Bodenseepegel stieg innerhalb eines Tages zudem um neun Zentimeter auf 375 Zentimeter an, lag damit aber immer noch 20 Zentimeter unter dem langjährigen Durchschnitt.
Wie MeteoNews schreibt, waren die Regenmengen über die Fläche gesehen zwar nicht ausserordentlich, die lokalen Hotspots jedoch sehr wohl. Bei der Station Salen-Reutenen im Kanton Thurgau wurde zwischen Donnerstagmorgen und Freitagmorgen eine Tagessumme von 116 Millimetern gemessen – der höchste Wert seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1901. Der bisherige Spitzenwert von 104 Litern pro Quadratmeter aus dem Mai 1994 wurde damit übertroffen.
In Rempen im Kanton Schwyz wiederum fielen am Donnerstagabend innert zehn Minuten 26,5 Millimeter Regen, zwischen 19.30 und 20.00 Uhr sogar 56,7 Millimeter in einer halben Stunde.
Von Samstag bis Dienstag zeigt sich das Wetter in der Schweiz wieder freundlicher. Im Norden bleibt es meist trocken, am Samstag wechseln Sonne und Wolken, die Temperaturen steigen auf knapp über 20 Grad. Am Sonntag, Montag und Dienstag gibt es dann mehr Sonnenschein, die 25-Grad-Marke soll in der Westschweiz am Montag und der Deutschschweiz voraussichtlich am Dienstag wieder erreicht werden.
Im Süden ist der Samstag relativ sonnig und warm, am Sonntag und Montag soll es etwas bewölkter werden, auch einzelne Schauer sind gemäss MeteoNews möglich. (ear mit Material sda/apa)