Es war gut verpackt: Im Sommer kündigte die Post an, dass sie die Preise für die A- und B-Post um 10 bzw. 5 Rappen erhöht – nach 17 Jahren ohne Preiserhöhung. Eher beiläufig wurde in der Medienmitteilung erwähnt, dass es auch Preisanpassungen bei den Postfächern geben wird. Doch die meisten Postkundinnen und -kunden dürften dies damals nicht mitbekommen haben.
Was die verkappte Botschaft konkret heisst, haben die Postfachnutzer erst jetzt erfahren. Sie erhielten nämlich Anfang Oktober ein Schreiben vom gelben Riesen, das einige Nutzer als dicke Post wahrnahmen: Ab 2022 stellt ihnen die Post 120 Franken pro Jahr in Rechnung, wenn sie das Postfach weiterhin nutzen wollen.
Heute ist ein Postfach gratis, wenn im Schnitt mehr als fünf Briefe pro Tag darin landen. «Die Briefmengen sind seit 2002 um 40 Prozent zurückgegangen», schreibt die Post. «Dass auch die Postfächer weniger genutzt werden, ist eine logische Folge.» Wer rasch kommunizieren müsse, schreibe heute Mails. «Immer weniger Kundinnen und Kunden sind darauf angewiesen, ihre Post frühmorgens und tagsüber im Postfach zu haben.»
Von den 274'200 Postfächern, die die Post schweizweit besitzt, sind laut der Post mehr als die Hälfte leer: nämlich 153'200, also 54 Prozent. In den letzten zehn Jahren sind zudem bereits 407 Postfachanlagen verschwunden. Es gibt nun schweizweit noch gegen 1800. Die Post betont: Einige Kundinnen und Kunden profitierten auch von der neuen Regelung. Denn wer im Schnitt weniger als fünf Briefe pro Tag erhalten hat, musste bereits bisher eine Gebühr zahlen: 240 Franken pro Jahr. Für sie halbiert sich nun die Abgabe.
«Selbstverständlich gab und gibt es Reaktionen», hält die Post fest. Diese seien aber überschaubar. Die Post verspricht zudem, die neuen Preise würden es erlauben, «das Postfach-Angebot auch längerfristig aufrechtzuerhalten». Neben den höheren Preisen für die Briefe gibt es auch Preisanpassungen bei Nachsendeaufträgen nach Adressänderungen. Dafür holt die Post auf ihrer Zustelltour künftig bei KMU täglich bis zu fünf Pakete kostenlos ab. (aargauerzeitung.ch)
Also will nun die Post Geld dafür verlangen, dass sie Geld sparen? Irgend was geht hier nicht auf.
@SchweizerischePost bitte belegt Wirtschaft und Systemdynamikkurse oder aber kommuniziert Entscheidungen und Gedankengänge transparent.
Wenn man das Essen selber an der Theke abholt muss man mehr bezahlen als wenn man einen Kellner in Anspruch nimmt.