Schweiz
Rassismus

Anti-Rassismus-Demo auch in Zürich

People demonstrate at a "Black Lives Matter" rally to mark the death of George Floyd in Zurich, Switzerland, Monday, 1 June 2020. Floyd died after being restrained by Minneapolis police offi ...
In Zürich wurde gegen Rassismus und Polizeigewalt demonstriert.Bild: keystone

Anti-Rassismus-Demo: Rund 1000 Menschen protestieren friedlich in Zürich

Die Proteste nach dem Tod des Schwarzen George Floyd haben auch Zürich erreicht. Am Pfingstmontag wurde gegen Polizeigewalt demonstriert.
01.06.2020, 13:5401.06.2020, 17:20
Mehr «Schweiz»

In der Stadt Zürich sind am Montag mehrere hundert Personen zu einer Demonstration gegen Rassismus zusammengekommen. Sie protestierten nach einem tödlichen Polizeieinsatz in den USA vergangene Woche unter anderem gegen Polizeigewalt an Schwarzen.

Eine Journalistin der Nachrichtenagentur Keystone-SDA vor Ort an der Zürcher Langstrasse schätzte die Teilnehmerzahl auf 1000 bis 2000 Personen. Die Stadtpolizei sprach in einer Mitteilung von «rund 1000 Personen».

Die Abstandsregeln bezüglich des Coronavirus würden von den Demoteilnehmern allerdings nicht eingehalten. Unter den Demonstrierenden befanden sich auch viele Familien mit Kindern. Ein Teil der Personen trug Mundschütze.

Video: watson/leb

Keine Sachbeschädigung

Die Demonstration verlief gemäss Augenzeugen und Polizeiangaben friedlich und entlang der Route kam es zu keinerlei Sachbeschädigungen. Die Stadtpolizei Zürich hielt sich im Hintergrund bereit, verzichtete aber aus Gründen der Verhältnismässigkeit auf ein Stoppen des Demonstrationsumzugs.

Die Stadtpolizei Zürich bezeichnete die Kundgebung als «unbewilligte» Kundgebung. Man habe die verbliebenen Demoteilnehmenden wurden kurz nach 14 Uhr auf die geltende Covid-Verordnung des Bundesrates aufmerksam gemacht und abgemahnt. Danach löste sich die Demonstration auf.

Proteste in den USA nach Tötung von George Floyd

Hintergrund der Demonstration in Zürich ist der Tod eines Afroamerikaners bei einem brutalen Polizeieinsatz in der US-Stadt Minneapolis vor einer Woche. In der Metropole, wo der 46-Jährige zuhause war, gab es die sechste Nacht in Folge Proteste. Diese schlugen in Gewalt um.

Zu ähnlichen Szenen kam es am Wochenende auch in anderen Metropolen wie Los Angeles, San Francisco und New York. Mindestens 40 Städte verhängten nächtliche Ausgangssperren, darunter auch Washington. Die Kundgebungen weiteten sich mittlerweile auf Städte auch ausserhalb der USA aus.

Gemäss der Covid-19-Verordnung des Bundes dürfen in der Schweiz seit Samstag bis zu 30 Personen zu einer Versammlung zusammenkommen. (sda/jaw/pit)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Proteste in Minneapolis
1 / 48
Proteste in Minneapolis
Minneapolis brennt: Nach dem Tod von George Floyd sind in den ganzen USA Proteste ausgebrochen.
quelle: keystone / john minchillo
Auf Facebook teilenAuf X teilen
Dieses Video zeigt die Ausschreitungen in den Strassen von Minneapolis
Video: watson
Das könnte dich auch noch interessieren:
Hast du technische Probleme?
Wir sind nur eine E-Mail entfernt. Schreib uns dein Problem einfach auf support@watson.ch und wir melden uns schnellstmöglich bei dir.
70 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
du_bist_du
01.06.2020 14:07registriert Mai 2020
Dass man in den USA auf die Strasse geht verstehe ich.
Ich verstehe auch wenn man aufgrund aktueller Fälle in der Schhweiz hier auf die Strasse gehen würde.

Ich verstehe nicht, wie man während der Covidphase, hier für ein Anliegen der Menschen in den USA demonstrieren kann. Absolut unverständlich und nicht solidarisch meiner Meinung nach.

Sollte es um strukturellen Rassismus in der Schweiz gehen, könnte man sicher auch noch einige Wochen warten mit einer Demo.
645249
Melden
Zum Kommentar
avatar
Upsidupsiwiederda
01.06.2020 14:04registriert März 2020
Okay, genau wie die Anti - Lockdown Demo´s geht das natürlich gar nicht.
Wer anderer Meinung ist, hat eine herrliche Doppelmoral, denn bei den Anti - Lockdown Demo´s ist man ja dagegen wegen der Corona Ansteckung und das Virus macht keinen Unterschied zwischen guten und schlechten Demo´s.
39771
Melden
Zum Kommentar
avatar
_andreas
01.06.2020 15:11registriert April 2020
1000-2000 Personen, unbewilligte demo.. Es ist egal um was es geht, wir haben hier Gesetze wer sich nicht dran hält soll gebüsst werden! Das muss langsam aufhören, dass die Polizei sich überall zurückhält und abwägt und am schluss rausredet! Mir reichts ehrlichgesagt langsam! Ich muss mich auch überall an die Gesetze halten andere müssen das nicht? Jeder einzelne von diesen sollte gebüst werden!
17744
Melden
Zum Kommentar
70
«Dann wurden meine Knie weich. In diesem Moment realisierte ich alles»
Dass Sanija Ameti auf ein Bild von Maria und Jesus schoss, empörte viele Menschen und provozierte einen gewaltigen Shitstorm. Seither ist die GLP-Politikerin abgetaucht. Nun spricht sie über den verhängnisvollen Abend, die Reaktion ihrer Partei und eine grosse Überraschung.

Sie haben sich vor drei Monaten aus der Öffentlichkeit zurückgezogen. Jetzt melden Sie sich zurück. Warum gerade jetzt?
Sanija Ameti:
Ich bin nicht mehr krankgeschrieben. Ich bin wieder in der Lage, meinen Verpflichtungen nachzugehen. Diese haben für mich einen hohen Stellenwert.

Zur Story