Der Berner Astronaut Marco Sieber ist für die nächsten Missionen der Europäischen Weltraumorganisation ESA nicht aufgeboten worden. Die ESA bestimmte die Französin Sophie Adenot und den Belgier Raphaël Liégeois für die 2026 geplanten Missionen zur Raumstation ISS.
Das teilte der ESA-Generaldirektor, Josef Aschbacher, am Mittwoch in Brüssel am Weltraumrat mit. Als Erste werde Adenot im Frühling 2026 zur International Space Station (ISS) fliegen. Liégeois reise voraussichtlich im Herbst 2026 zur Raumstation.
Die beiden Ausgewählten waren per Video aus Houston zugeschaltet. Es werde nun etwas konkreter, sagte Adenot. Beide sind in den USA, um sich bei der US-amerikanischen Raumfahrtagentur Nasa auf die kommenden Flügen vorzubereiten. Es sei ein wichtiger Moment in seiner Karriere und in seinem Leben, sagte Liégeois. Beide zeigten sich stolz Europa repräsentieren zu dürfen.
Während ihrer Mission in der ISS sollen die Astronautin und der Astronaut laut Communiqué der ESA wissenschaftliche Experimente durchführen, medizinische Forschung betreiben, einen Beitrag zur Erdbeobachtung leisten und sich an Betriebs- und Wartungsaufgaben beteiligen.
Der Belgier hat primär einen akademischen Hintergrund und arbeitete als Neurowissenschaftler an der Eidgenössische Technischen Hochschule in Lausanne (EPFL) und an der Universität Genf. Die Französin hingegen hat eine militärische Vergangenheit. Sie war zuvor Helikopterpilotin bei der französischen Luftstreitkräfte.
Beide schlossen vor einem Monat mit Marco Sieber, dem Spanier Pablo Álvarez Fernández und der Nordirin Rosemary Coogan die Astronauten-Ausbildung der ESA ab. Alle fünf Astronautinnen und Astronauten werden bis 2030 zu Missionen zur ISS geflogen sein.
Die ESA ist die Weltraumorganisation von Europa und wurde 1975 gegründet. 22 Staaten sind Mitglied der Organisation, darunter die Schweiz. Die ESA setzt sich gemäss eigenen Angaben zum Ziel die Entwicklung der europäischen Raumfahrtkapazitäten zu gestalten und sicherzustellen, dass Investitionen in die Raumfahrt für die Bürgerinnen und Bürger Europas und der Welt von Nutzen sind. (hkl/sda)