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Ein Spitalaufenthalt im Ausland kann teuer zu stehen kommen, denn die hiesigen Krankenkassen richten sich nach den Regeln des jeweiligen Landes

Ein Spitalaufenthalt im Ausland kann teuer zu stehen kommen, denn die hiesigen Krankenkassen richten sich nach den Regeln des jeweiligen Landes

29.10.2015, 16:5530.10.2015, 06:19
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Eine in der Schweiz lebende und hier krankenversicherte Frau muss 20 Prozent der Kosten einer notfallmässigen Spitalbehandlung in Frankreich selbst berappen. Das Bundesgericht hat einen entsprechenden Entscheid des Aargauer Versicherungsgerichts bestätigt.

In der Schweiz hätte sie nichts bezahlen müssen, da sie die Jahresfranchise von 300 Franken und den maximalen Selbstbehalt von 700 Franken für das entsprechende Jahr bereits selbst getragen hatte. In Frankreich gilt aber die Regel, dass die Patienten 20 Prozent der Kosten selber tragen müssen. Damit muss die Krankenversicherung der Frau die von ihr bezahlten rund 3000 Franken nicht wie von dieser gefordert zurückerstatten.

Die Frau wies bei ihrem Spitalaufenthalt in Frankreich im Dezember 2012 ihre Europäische Krankenversicherungskarte vor. Damit wurde die sogenannte internationale Leistungsaushilfe aktiviert. So bezahlte die «Gemeinsame Einrichtung KVG» die vom französischen Spital gestellte Rechnung von rund 12'000 Franken. Diesen Betrag forderte sie dann von der Versicherung der behandelten Frau zurück.

Krankenkasse

Rechtsform des jeweiligen Landes gilt

Das Bundesgericht hält in seinem Urteil fest, dass sich die Gewährung von Leistungen im Rahmen der internationalen Leistungsaushilfe in der Rechtsform des jeweiligen Landes vollzieht. Für den schweizerischen Krankenversicherer besteht keine Verpflichtung Kosten zu decken, die vom ausländischen Versicherer nicht getragen würden.

Je nach Land und Versicherungsbestimmungen, kann die Höhe des Betrags variieren, der von einem Versicherten zu tragen ist. So müsste ein Versicherter bei einem notfallmässigen Spitalaufenthalt in Deutschland 10 Euros pro Tag aus dem eigenen Sack bezahlen, wie Christophe Kaempf, Mediensprecher von Santésuisse auf Anfrage erklärt. (whr/sda)

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