Das Museum für Kulturen des Islam in La Chaux-de-Fonds NE ist am Wochenende eröffnet worden. Den Besuchern wurden neben den Ausstellungen auch zahlreiche Treffen, Ateliers, Erzählungen, Kalligraphie-Kurse und Tanzvorführungen geboten.
Die Dauerausstellung zeichnet in sechs Räumen die wichtigsten Epochen der islamischen Geschichte nach. Mit einem Audio-Guide tauchen die Besucherinnen und Besucher ein in ein Universum der Töne und der Lichter und entdecken dabei die islamischen Zivilisationen und ihren Einfluss in der Welt - vor allem die wissenschaftlichen Errungenschaften.
Dabei bleibt das Museum weitgehend unpolitisch. Es soll nach Angaben der Verantwortlichen nicht erzieherisch wirken, sondern die Neugierde der Besucher wecken. Neben der Ausstellung beherbergen die Räume auch eine Bibliothek islamischer Literatur, die frei zugänglich ist. Geplant sind ausserdem Wechselausstellungen sowie Podiumsdiskussionen zu aktuellen Themen.
Hinter dem Projekt steht die Vereinigung muslimischer Frauen in der Schweiz. Von ihnen stammt auch die Mehrheit der rund vier Millionen Franken für die Einrichtung des Museums in einer ehemaligen Uhrenfabrik in La Chaux-de-Fonds.
Auch mehrere Stiftungen aus Kuwait und aus Katar spendeten Geld für das Museum. In einer zweiten Etappe ist ein Erweiterungsbau mit 57 Wohnungen, einem privaten Schwimmbad und Ladenflächen geplant.
Im Vorfeld war das Museum unter anderem von der SVP im Neuenburger Grossen Rat heftig kritisiert worden. Die SVP reichte im Kantonsparlament eine Interpellation mit dem Titel «Heute ein Museum, morgen eine Koranschule?» ein und hinterfragte die Herkunft der Gelder. (sda)