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Vier weitere Lausanner Polizisten wegen Rassismusverdacht suspendiert

Vier weitere Lausanner Polizisten wegen Rassismusverdacht suspendiert

01.09.2025, 16:4901.09.2025, 17:15
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KEYPIX - Des policiers interviennent au milieu de l'avenue de Morges (quartier de prelaz) lors de la deuxieme nuit d'emeutes suite a l'accident mortel survenu a un jeune homme mineur en ...
Bild: KEYSTONE

Die Stadt Lausanne hat in der Polizeiaffäre am Montag vier weitere Suspendierungsverfahren eingeleitet. Vier an WhatsApp-Gruppen mit diskriminierenden Nachrichten den Gruppen beteiligte Polizeibeamte waren bereits in der vergangenen Woche suspendiert wurden.

«Alle Personen, welche die während der Pressekonferenz ausgestrahlten Bilder gesendet haben und weiterhin für die Lausanner Polizei arbeiten, sind von diesen acht sofortigen Suspendierungsmassnahmen betroffen», heisst es in einer Medienmitteilung der Stadt Lausanne.

Nach derzeitigem Kenntnisstand werde es keine weiteren Suspendierungen im Zusammenhang mit der Administrativuntersuchung geben. Die Stadt baue derzeit gemeinsam mit einer grossen Anwaltskanzlei eine Struktur auf, die Polizeibeamten ermögliche, «absolut vertraulich zu sprechen», hiess es im Communiqué weiter.

Reformen angekündigt

Vergangenen Montag wurde publik, dass rassistische, sexistische, antisemitische oder diskriminierende Nachrichten unter Lausanner Polizisten in zwei privaten Whatsapp-Gruppen die Runde gemacht hatten. An der Medienkonferenz zeigte sich die Stadtregierung zutiefst schockiert und kündigte Massnahmen an, darunter eine Reihe von Suspendierungen sowie Reformen. Über die geplanten Reformen will die Stadt so schnell wie möglich informieren.

Die Gruppen wurden 2023 geschlossen und umfassten sechs beziehungsweise 48 Mitglieder, die alle irgendwann einmal der Lausanner Polizei angehört hatten. Die Waadtländer Staatsanwaltschaft deckte die Existenz dieser Gruppen auf.

Sie war eingeschaltet worden, nachdem das Westschweizer Fernsehen RTS ein Foto verbreitet hatte, auf dem ein Polizist mit erhobenem Daumen vor einem Graffiti mit dem Schriftzug «RIP Mike» zu sehen ist. Es erinnert an einen Nigerianer, der 2018 nach einem gewaltsamen Polizeieinsatz verstorben war.

Die Stadtverwaltung wurde am 15. August von der Staatsanwaltschaft über die Existenz dieser beiden Whatsapp-Gruppen informiert. (sda)

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44 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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WhiskyBill
01.09.2025 18:38registriert November 2014
Kenne Polizisten, welche im Kreis 4 in Zürich unterwegs sind.
Was die so an Geschichten erleben, da verstehe ich, wenn viele davon zynisch werden. Sehe vieles bekommen wir davon nie mit. Aber das muss man in dem Job aushalten und abstrahieren können.

Daher entschuldigt nichts rassistisches und diskriminierendes Verhalten und finde Konsequenzen gut.
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Natürlich
01.09.2025 18:01registriert März 2016
Sehr gut! Finde ich gut, dass man das konsequent aufarbeitet.
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alpina.rocket
01.09.2025 19:18registriert Februar 2014
Jeder der Mutglied einer solchen Chatgruppe war, sollte entlassen werden. Wer dort nicht von selbst raus ist, unterstützt die Posts der Rassisten. Solche Typen haben im Polizeidienst nichts verloren. Zudem muss befürchtet werden, dass das was wir heute wissen, wohl nur die Spitze des Eisberg ist.
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