Schweiz
Romandie

Genf verbietet Rauchen an Haltestellen, Spiel- und Sportplätzen

Genf verbietet Rauchen an Haltestellen, Spiel- und Sportplätzen

28.01.2022, 17:1028.01.2022, 17:31
Mehr «Schweiz»
Ein Passant raucht eine E-Zigarette, am Freitag, 4. Dezember 2020, in Bern. (KEYSTONE/Peter Klaunzer)
Künftig an Genfer Haltestellen verboten: Rauchen.Bild: keystone

Rauchen an öffentlichen Plätzen und Anlagen wie Bushaltestellen, Schulen, Spielplätzen, Sportzentren und Schwimmbädern ist in Genf künftig verboten. Der Grosse Rat hat einer Gesetzesänderung des Rauchverbots am Freitag mit grosser Mehrheit zugestimmt.

Das verschärfte Rauchverbot ist damit das strengste der ganzen Schweiz. Der Entscheid fiel mit 63 Ja-, 4 Nein-Stimmen und 9 Enthaltungen. Diese Gesetzesänderung ziele darauf ab, die Bevölkerung, insbesondere die Jugend, vor der Exposition gegenüber dem Rauchen zu schützen, sagte der MCG-Abgeordnete Sandro Pistis.

Auf den Glimmstengel verzichten müssen Raucherinnen und Raucher im Kanton Genf an öffentlich zugänglichen Orten im Freien. Dazu gehören zum Beispiel alle Ausbildungsstätten, Schulen, Kindergärten und Spielplätze. Betroffen sind auch Sportanlagen wie Schwimmbäder, Fussballplätze und Tribünen sowie Eisbahnen. Auch auf Geländen von Tages- und Ferienlagern sowie Haltestellen des öffentlichen Verkehrs darf in Zukunft nicht mehr geraucht werden.

Der Anblick von rauchenden Menschen oder Zigarettenstummeln auf dem Boden könne dazu beitragen, dass Jugendliche mit dem Rauchen beginnen, sagte die SP-Abgeordnete Jennifer Conti, die den Gesetzentwurf eingebracht hatte. Mehrere Länder, darunter Frankreich, Spanien, die USA und Kanada, hätten bereits rauchfreie öffentliche Aussenbereiche geschaffen. «Mit diesem Text wird der Kanton Genf zum Vorreiter in der Schweiz», stellte die Grossrätin fest.

Gerichtliche Anfechtung möglich

«Dieser Gesetzentwurf ist innovativ», räumte der für die Gesundheit zuständige Staatsrat Mauro Poggia (MCG) ein. Der Magistrat schloss jedoch nicht aus, dass einige Bestimmungen wie das Rauchverbot an Bushaltestellen, gerichtlich angefochten werden könnten.

In der Schweiz gilt seit 2010 das Bundesgesetz vor Passivrauchen. Dieses verbietet unter anderem das Rauchen in allen geschlossenen Räumen, wenn sie öffentlich zugänglich sind oder mehreren Personen als Arbeitsplatz dienen. Die Kantone dürfen aber strengere Vorschriften erlassen. (sda)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
8 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Loone
28.01.2022 18:24registriert August 2015
Good news. Bitte in der ganzen Schweiz einführen!
3228
Melden
Zum Kommentar
8
Einfach die kuriosesten, hässigsten und lustigsten Wortmeldungen von der UBS-GV

Wir haben heute live von der Generalversammlung der UBS in Basel getickert. Wie erwartet meldeten sich dieses Jahr besonders viele Aktivisten und Aktivistinnen, Politikerinnen und Politiker und natürlich Aktionärinnen und Aktionäre zu Wort. Die Übernahme der Credit Suisse im vergangenen Jahr und die hohen Saläre von CEO Sergio Ermotti, der ganzen Geschäftsführung und auch des Verwaltungsrates sorgten für rote Köpfe und gaben zu reden.

Zur Story