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Güterzug bei Lausanne entgleist – 25 Tonnen Schwefelsäure laufen aus

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Bild: KEYSTONE

Güterzug bei Lausanne entgleist – 25 Tonnen Schwefelsäure laufen aus

25.04.2015, 08:4125.04.2015, 20:21

Bei einem Zugunglück im waadtländischen Daillens in der Nähe von Lausanne sind fast 25 Tonnen Schwefelsäure ausgeflossen. Sechs Zisternenwagen eines Güterzugs sind in der Nacht auf Samstag entgleist, fünf davon kippten um. Verletzt wurde laut SBB niemand.

Allerdings schlug einer der Wagen leck. «Es bestand zu keinem Zeitpunkt ein Risiko für die Bevölkerung», sagte Sylvain Rodriguez von der Waadtländer Direktion für Umwelt an einer Medienkonferenz in Daillens. Für die Bewohner in den nahegelegenen Dörfern sei keine Warnung herausgegeben worden. Sie befänden sich genug weit vom Unfall entfernt.

Neben dem leck geschlagenen Wagen enthielten noch drei weitere chemische Substanzen. Bei diesen wurde jedoch bisher kein Leck gefunden. Ein Wagen war mit 57 Tonnen Natronlauge beladen, der zweite mit 52 Tonnen Salzsäure und der dritte mit 23 Tonnen Methylen.

Offizielle Untersuchung zur Entgleisung eingeleitet

Rettungsequipen und spezialisierte Dienste standen am Unfallort im Einsatz. Zu dem Unfall kam es nach Angaben der SBB um 02.54 Uhr im Bahnhof von Daillens. Laut einem Polizeisprecher umfasste der Güterzug insgesamt 20 Wagen.

Die sechs Zisternenwagen hätten sich offenbar vom Güterzug gelöst und seien entgleist. Die genaue Unfallursache stand zunächst nicht fest. Die Unfalluntersuchungsstelle des Bundes leitete eine Untersuchung ein.

Grosser Schaden

Die SBB teilen in einer Medienmitteilung mit: «Die Entgleisung eines Güterzuges heute in Daillens hat grosse Schäden an der Eisenbahninfrastruktur verursacht. Die Linien Lausanne–Yverdon und Lausanne–Vallorbe bleiben voraussichtlich für mehrere Tage unterbrochen. Regionalzüge werden durch Busse ersetzt, Fernverkehrszüge fallen zwischen Yverdon und Lausanne aus, Reisende von Neuenburg nach Lausanne oder Genf werden über Bern umgeleitet.»  

Am Samstag warf der Unfall den Bahnverkehr in der Romandie komplett aus dem Takt. Internationale Züge, Fernverkehrszüge und S-Bahn-Züge fielen aus. Reisende mussten umgeleitet oder mit Ersatzbussen ans Ziel gebracht werden. (oku/sda)

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