Schweiz
SBB

Lokführer muss nach tödlichem Zugunfall in Granges-Marnand VD vor Gericht

Keine Klage gegen SBB
Keine Klage gegen SBB

Lokführer muss nach tödlichem Zugunfall in Granges-Marnand VD vor Gericht

04.02.2015, 15:2304.02.2015, 15:27

Der Lokführer, der im Juli 2013 in Granges-Marnand VD ein Haltesignal missachtet und damit eine tödliche Zugkollision verursacht hat, muss sich vor einem Gericht verantworten. Dies entschied die Waadtländer Staatsanwaltschaft. Gleichzeitig wurde auf eine Klage gegen die SBB nicht eingetreten.

Anklage wegen fahrlässiger Tötung

Die Angehörigen des beim Zugunfall verstorbenen Lokführers hatten Ende des vergangenen Jahres gegen die SBB eine Klage wegen fahrlässiger Tötung eingereicht. Beim Unfall vom 29. Juli 2013 in Granges-Marnand prallten zwei Züge frontal ineinander. Ein Lokführer starb, 26 Personen wurden verletzt.

Für die Strafverfolgungsbehörden ist indes klar, dass menschliches Versagen zum Unglück führte. «Der Lokführer wird angeklagt, weil er ein Rotlicht missachtet hat», sagte Staatsanwalt Stephan Johner am Mittwoch auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda. Er bestätigte einen Bericht der Zeitung «La Liberté».

Die Staatsanwaltschaft habe die Untersuchungen zum Zugunfall abgeschlossen und nun Anklage erhoben. Konkret werden dem Lokführer fahrlässige Tötung und fahrlässige Körperverletzung vorgeworfen.

SBB-Klage wird nicht weiterverfolgt

Nicht eingetreten ist die Staatsanwaltschaft dagegen auf eine Klage gegen die SBB wegen fahrlässiger Tötung. Die Angehörigen des verstorbenen Lokführers wollten durch ein Gericht überprüfen lassen, ob das Bahnunternehmen ebenfalls am Unfall mitschuldig ist.

Der Entscheid ist noch nicht rechtskräftig. Innert zehn Tagen kann die Familie bei der Berufungskammer des Waadtländer Kantonsgerichts Rekurs einlegen. Es sei noch nichts entschieden, sagte Loïc Parein, der Anwalt der Familie. «Ich habe noch nicht mit meinen Klienten diskutieren können.» (meg/sda)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
Du hast uns was zu sagen?
Hast du einen relevanten Input oder hast du einen Fehler entdeckt? Du kannst uns dein Anliegen gerne via Formular übermitteln.
0 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Berner Politiker verlässt die SVP – nach rassistischen Beleidigungen eines Parteikollegen
Der Präsident der SVP Ittigen (BE), David Spring, tritt aufgrund rassistischer Anfeindungen gegen seine Familie von seinem Amt zurück. Zudem zieht er seine Kandidatur für den Grossrat zurück und verlässt die SVP vollständig, berichtet Der Bund. Für die rassistischen Äusserungen verantwortlich soll Jürg Georg Tomman sein, heisst es im Bericht weiter – dieser ist ebenfalls Vorstandsmitglied und Ex-Gemeinderat von Ittigen.
Zur Story