Schweiz
Schule - Bildung

Zu viel Stoff: Lehrer wollen Gymis entschlacken

ARCHIVBILD - ZUR HEUTIGEN MK DES LCH ZUR ARBEITSZEITERHEBUNG 2019 - Class 2A pictured during an English lesson with teacher Karl Stadler at the gymnasium of the Cantonal School Glarus, Switzerland, on ...
Gymi-Schüler sollen weniger Stoff lernen müssen, aber besser aufs Studium vorbereitet werden.Bild: KEYSTONE

Zu viel Stoff: Lehrer wollen Gymis entschlacken

23.06.2019, 02:19
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In den Gymnasien muss zu viel Stoff in zu wenig Zeit unterrichtet werden. Darunter leiden unter anderem die Vermittlung grundlegender Fähigkeiten für das spätere Studium. «Entweder muss die Gymizeit verlängert werden oder der Inhalt reduziert», sagt der Vizepräsident des Vereins Schweizerischer Gymnasiallehrerinnen und Gymnasiallehrer Lucius Hartmann in der «NZZ am Sonntag».

Da ein längeres Gymnasium teuer wäre, kommt es im derzeitigen finanzpolitischen Umfeld kaum infrage. Daher bleibe wohl nur eins: «Wir müssen die Gymnasien entschlacken.» Hartmann sagt dies vor dem Hintergrund einer Diskussion über die Zukunft des Gymnasiums. Derzeit haben die Verbände Gelegenheit zur Stellungnahme zu einer knapp 100-seitigen «Auslegeordnung zur Weiterentwicklung der gymnasialen Maturität».

Erarbeitet wurde sie im Auftrag des Bundes und der Kantone. Die Haltung der Gymilehrer trifft sich mit jener der Hochschulen. Michael Hengartner, Rektor der Universität Zürich und Präsident der Rektorenkonferenz, sagt: «Fachwissen, das über das für die Gesellschaftsreife Notwendige geht, ist Verhandlungssache.»

Das Vorwissen in einem bestimmten Fach sei für den späteren Erfolg im Studium nicht matchentscheidend. Einig sind sich Hochschulen und Gymilehrer auch darin, dass die Matur überdacht werden muss. Heute ist es möglich, eine ungenügende Note in Mathematik mit guten Leistungen in anderen Fächern zu kompensieren. Zur Diskussion stehen neue Berechungsmethoden für das Bestehen der Matur, schreibt die «NZZ am Sonntag».

(ohe)

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48 Kommentare
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Borki
23.06.2019 06:46registriert Mai 2018
Gute Sache! Und wenn ihr schon dabei sind, schafft etwas mehr Praxisbezug! Die alten Klassiker auf Altfranzösisch zu lesen ist natürlich eine feine Sache. Aber nicht wenn 3/4 der Klasse noch nicht einmal ein Gespräch, das über die Touristen-Situationen herausgeht, auf Französisch führen könnte...
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Menel
23.06.2019 07:41registriert Februar 2015
"Heute ist es möglich, eine ungenügende Note in Mathematik mit guten Leistungen in anderen Fächern zu kompensieren."

Das ist auch gut so! Oder wollen wir riskieren, dass wir MINT Talente nicht fördern, weil sie in Französisch ungenügend sind?
Ich bin eh der Meinung, dass diesem Fach, Französisch, ein viel zu grosses Gewicht gegeben wird.
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Töfflifahrer
23.06.2019 08:29registriert August 2015
Das mit der Kompensation von Mathe mit anderen Fächern verbieten? Warum? Nicht jeder will in diese Richtung studieren. Es gibt da tatsächlich auch andere Studienrichtungen und Interessen.
Wie ich an diesen Aussagen aber sehe, sollte vermehrt in das Gesamtheitliche Denken investiert werden.
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