Gymi-Schüler sollen weniger Stoff lernen müssen, aber besser aufs Studium vorbereitet werden. Bild: KEYSTONE
In den Gymnasien muss zu viel Stoff in zu wenig Zeit unterrichtet werden. Darunter leiden unter anderem die Vermittlung grundlegender Fähigkeiten für das spätere Studium. «Entweder muss die Gymizeit verlängert werden oder der Inhalt reduziert», sagt der Vizepräsident des Vereins Schweizerischer Gymnasiallehrerinnen und Gymnasiallehrer Lucius Hartmann in der «NZZ am Sonntag».
Da ein längeres Gymnasium teuer wäre, kommt es im derzeitigen finanzpolitischen Umfeld kaum infrage. Daher bleibe wohl nur eins: «Wir müssen die Gymnasien entschlacken.» Hartmann sagt dies vor dem Hintergrund einer Diskussion über die Zukunft des Gymnasiums. Derzeit haben die Verbände Gelegenheit zur Stellungnahme zu einer knapp 100-seitigen «Auslegeordnung zur Weiterentwicklung der gymnasialen Maturität».
Erarbeitet wurde sie im Auftrag des Bundes und der Kantone. Die Haltung der Gymilehrer trifft sich mit jener der Hochschulen. Michael Hengartner, Rektor der Universität Zürich und Präsident der Rektorenkonferenz, sagt: «Fachwissen, das über das für die Gesellschaftsreife Notwendige geht, ist Verhandlungssache.»
Das Vorwissen in einem bestimmten Fach sei für den späteren Erfolg im Studium nicht matchentscheidend. Einig sind sich Hochschulen und Gymilehrer auch darin, dass die Matur überdacht werden muss. Heute ist es möglich, eine ungenügende Note in Mathematik mit guten Leistungen in anderen Fächern zu kompensieren. Zur Diskussion stehen neue Berechungsmethoden für das Bestehen der Matur, schreibt die «NZZ am Sonntag».
(ohe)