An der Uni Zürich kam es am Montagmorgen zu einem Aufstand. Der Grund: Dort, wo früher ein Kiosk günstigen Kaffee verkaufte, soll Anfang April eine Kaffee-Bar von Vicafé eröffnet werden. Und diese ist «fast doppelt so teuer», klagen die Studierenden.
Seit 1914 sind die ZFV-Unternehmen für die Verpflegung an der Universität zuständig. Mit dem günstigen Kafi im «Rondell» ist nun aber vorerst Schluss.
Heute eröffnet das neue Vicafe im Hauptgebäude der @UZH_ch . Der Kaffee kostet nun knapp doppelt so viel. Dagegen wehrt sich eine Gruppe von Studierenden. Wir sind vor Ort. pic.twitter.com/0AxciljRjM
— Zürcher Studierendenzeitung (@zsonline) April 3, 2023
Einige Studierende haben deshalb heute den Eingang zur Kaffee-Bar mit einem gelben Transparent versperrt. «Guter Kaffee, gutes Leben. Das soll es für alle geben», steht gross darauf geschrieben. «Wir haben Angst vor einer weiteren Öffnung der Gastronomie der Uni für kommerzielle Ketten», sagt ein Vertreter des Studienplenums gegenüber der Zürcher Studierendenzeitung (ZS). Die Preise nähmen zu, die Uni solle kein Ort für kommerzielle Bestreben sein. Auch das Mitspracherecht schwinde dahin.
Seit 2022 hat die beliebte Espresso-Bar auch auf dem Uni-Campus am Irchel einen Standort. Und weil die Espresso-Bar auf dem Campus gut ankomme, solle im April eine weitere Filiale eröffnet werden, sagt Ramon Schalch, Geschäftsleiter, gegenüber der ZS.
Ramon Schalch, Geschäftsführer von Vicafe, ist auch vor Ort. Zur Protestaktion der Studis sagt er: «Jeder hat das Recht, sich aufzuregen, ich werte nicht.» pic.twitter.com/rCoZtE7KCW
— Zürcher Studierendenzeitung (@zsonline) April 3, 2023
Ein Flat White im Vicafé kostet normalerweise 5.30 Franken. Als Entgegenkommen für die Studierenden kostet ein Flat White am Irchel 4.50 Franken. Der günstigere Preis hat aber einen Haken: Wie die ZS schreibt, wird der Kaffee bei Vicafé ausserhalb des Campus in Pappbechern verkauft. Nimmt man dort seinen eigenen Becher mit, reduziert sich der Getränkepreis um 50 Rappen. Die Vicafés an der Uni verkaufen den Kaffee hingegen nicht in Pappbechern, der eigene Becher ist demnach Pflicht. Eine zusätzliche Reduktion erhalte man dadurch aber nicht, weshalb sich die tatsächliche Reduktion laut der ZS nur auf 30 Rappen beläuft.
Doch nicht nur die Studierenden sind sauer. Auch eine Mitarbeiterin der Universität findet den Kaffee zu teuer, schreibt die «SZ» auf Twitter. Sie sei mit der alten Cafeteria zufrieden gewesen. Trotzdem sind nicht alle wütend über die neue Kaffee-Bar. «Der Kaffee schmeckt super», sagt etwa ein Uni-Mitarbeiter. Der Anstieg der Preise störe ihn nur wenig.
Diejenigen, die den Kaffee zu teuer finden, können in den Uni-Mensen weiterhin Kaffee zum alten, günstigeren Preis bekommen.
(oee)
Vielleicht sollte es mal eine Grundsatzdiskussion über Coffee to Go Preise geben, die die 2.- Marke überschreiten. Aber dank Starbucks, das erfolgreich irgendeine fancy Koffeinbrühe zu Cocktail Preisen verkauft, meinen jetzt auch alle anderen, dass sie sich preislich aus dem Fenster lehnen müssen
Ausserdem müssen viele Studis sehr haushälterisch mit dem Geld umgehen. Das trifft diese besonders hart.