Nur wenige Tage, nachdem die Account-Sperrung der Zürcher Nationalrätin Meret Schneider auf der Plattform X (ehemals Twitter) wieder aufgehoben wurde, ist die Grüne erneut gesperrt.
Der Tweet, der der Nationalrätin die erste Sperrung einbrockte, wurde erneut massenhaft gemeldet. Im Tweet hatte Schneider einen Artikel der Pendlerzeitung «20 Minuten» mit folgenden Worten kommentiert: «Schreibe jetzt deine Online-Kommentare, warum die Polarisierung und der Populismus wirklich das Hinterletzte sind und man diese überbezahlten Politfratzen an ihrer eigenen verdammten Bundesterrasse erhängen sollte! (Grossbuchstaben nicht vergessen) #populismus.»
Der Tweet war gemäss Eigenaussage satirisch gemeint und sollte auf die wachsende Polarisierung der Schweizer Politiklandschaft aufmerksam machen.
Am Mittwoch reagierte Schneider auf Facebook mit folgenden Worten auf die erneute Sperrung: «Es gibt einen ganzen Mob, der da zurzeit gegen mich vorgeht; Leute, ist das eure Art, Wahlkampf zu betreiben? Mich einfach von sozialen Netzwerken zu canceln?» Solidarität gab's von Berufssatiriker Viktor Giacobbo. Er schreibt auf X:
Meret Schneider wird offenbar von Leuten, die nicht fähig sind, in ihrem alten Tweet eine offensichtliche Parodie auf Online-Kommentare zu erkennen, bei X gemeldet. Mal schauen, wie viel "Free Speech" und Humor bei Musk/X noch möglich ist... https://t.co/kbpu9dhjd0
— Viktor Giacobbo (@viktorgiacobbo) September 13, 2023
Entscheidend für Sperrungen von X-Accounts sind schlussendlich Algorithmen. Wird ein Tweet massenweise gemeldet, kann dies zu einer Sperrung führen. Wie genau der Prozess abläuft, legt X allerdings nicht offen. (jaw)
Es gibt Alternativen mit weniger Hass und Drama, aber halt auch mit weniger Reichweite. Wer diese höher als die Qualität schätzt, muss vielleicht noch ein paar mal auf die Nase fallen.