Der neue Solothurner Kantonsarzt hat seinen Job noch nicht angetreten – und schon gibt es ein Problem: Samuel Iff verschwieg im Bewerbungsprozess gemäss Regierungsrat «relevante Sachverhalte». Deshalb leitete der Kanton personalrechtliche Massnahmen gegen Iff ein.
Das Gesundheitsamt sei am Donnerstag von amtlicher Seite und vom neu gewählten Kantonsarzt über Sachverhalte informiert worden, welche dieser im Bewerbungsprozess verschwiegen habe, teilte die Staatskanzlei Solothurn am Freitag mit.
Diese Sachverhalte beeinflussten die Ausübung der Tätigkeit als Kantonsarzt. Aufgrund des Persönlichkeitsschutzes machte die Staatskanzlei keine weitere Angaben dazu. Mehrere Medien berichteten in der Folge, dass Iff Sportlern womöglich verbotene Mittel zum Muskelaufbau verschrieben habe. Unter anderem ermittelte Anti-Doping-Schweiz gegen den Arzt. Iff selbst zeigt sich in den Sozialen Medien regelmässig beim Training im Fitnessstudio und ist in der Bodybuildingszene bekannt.
Das Verschweigen der Tatsachen habe das Vertrauensverhältnis «seitens Kanton massiv geschädigt», hiess es. Der Kanton kläre die Situation ab und habe entsprechende personalrechtliche Massnahmen eingeleitet.
Dem Betroffenen werde wie in solchen Fällen üblich das rechtliche Gehör gewährt. Der Regierungsrat wird zu gegebener Zeit über seinen Entscheid informieren, wie es weiter hiess.
Der Regierungsrat hatte den 44-jährigen Iff zum neuen Kantonsarzt gewählt. Er soll seine Stelle am 1. Mai antreten. Die amtierende Kantonsräztin, Yvonne Hummel, geht per Ende Mai bereits wieder. Sie war zuvor Kantonsärztin des Aargaus gewesen. (con/sda)