Wer in der letzten Tropennacht schweissgebadet und wach im Bett lag, dürfte sich überlegt haben: «Wie halte ich das aus, wenn es noch heisser wird?» Auf Instagram kursieren bereits Memes, die dieses Gefühl fast schon sarkastisch bebildern:
Wie heiss wird es also in Zukunft? Die Grundaussage der Klimaforschung lautet: Je wärmer die Erde wird, desto heftiger und häufiger werden extreme Wetterereignisse. So auch Hitzewellen, wie wir sie aktuell erleben.
Erich Fischer forscht an der ETH Zürich zu Klima- und Wetterextremen und ist einer der Leitautoren des IPCC-Berichts. Er sagt: «Je nach Szenario wird es an einem Sonntag, wie wir ihn dieses Wochenende in der Schweiz erlebt haben, in 30 Jahren zwei bis drei Grad Celsius wärmer sein.»
Diese Annahme beruht darauf, dass die Erde bis 2050 um zwei Grad Celsius wärmer sein wird als zur vorindustriellen Zeit. Aktuell sind wir bei 1,2 Grad, viel fehlt also nicht mehr. Natürlich ist das Szenario abhängig davon, wie viel Emissionen wir noch ausstossen werden. Doch die Forschung ist sich einig: Falls die Emissionen bis 2030 nicht halbiert werden, steuern wir auf ein Zwei-Grad-Szenario bis 2050 zu.
In der Schweiz zeigen die Klimaszenarien CH2018 vom Bundesamt für Meteorologie und Klimatologie MeteoSchweiz, wie sich Temperaturen im Sommer künftig verändern dürften. Ohne Klimaschutz, also einem pessimistischen Szenario, dürfte das wie folgt aussehen: Der heisseste Tag im Jahr wäre Mitte des Jahrhunderts südlich der Alpen bis zu 4,5 Grad wärmer als heute, nördlich der Alpen bis zu sechs Grad.
In Zukunft wird es demnach auch mehr «Hitzetage» geben, an denen die Temperaturen über 30 Grad klettern. Damit würden auch Hitzewellen deutlich häufiger auftreten. Am meisten werden in den Regionen Genf, dem Wallis und der Südschweiz erwartet.
Dass es in anderen Jahren bereits vergleichbare Ereignisse gegeben hat, relativiert die Sache nicht. «Es ist ganz klar, dass bereits heute Extremtemperaturen häufiger gemessen werden», sagt Fischer. «Jeder, der seriös Temperaturaufzeichnungen untersucht, kann das feststellen.»
Wie sich die Temperaturen weltweit verändern werden, zeigt eine interaktive Karte des IPCC auf. Seit einem Jahr ist sie publik und beinhaltet alle Daten, die der Klimarat und die Klimaforscherinnen und -forscher verwenden.
Der Temperaturanstieg ist überall anders. In der Arktis beispielsweise zeichnen sich sechs Grad und mehr ab. Warum? Das Phänomen nennt sich Albedo-Effekt: Die weissen Eisflächen in der Antarktis reflektieren das Sonnenlicht zurück in die Atmosphäre und absorbieren damit Wärme. Je weniger Eis, desto mehr wird diese Oberfläche zusätzlich erwärmt.
Bereits letztes Jahr hat ETH-Forscher Fischer den interaktiven Atlas gegenüber der Republik erklärt. Er gab da zu bedenken: «Der Atlas zeigt Werte an, die über mehrere Jahre und grössere Gebiete gemittelt sind.» Lokal könne es in einem bestimmten Jahr jedoch zu viel grösseren Ausschlägen kommen, sei es in Form von Hitzewellen oder Starkniederschlägen. Wer sich die Karte ansehe und damit herumspiele, müsse sich dem bewusst sein. Die Realität dürfte vielerorts heftiger werden, als es diese Bilder zeigen.
In Spanien und Frankreich spürt man das derzeit. Dort werden in der aktuellen Hitzewelle zwischen 43 und 44 Grad gemessen und es kommt zu zahlreichen Waldbränden. An der Grenze zu Portugal haben die Flammen in den letzten Tagen schon 20'000 Hektar Wald vernichtet, 1700 Menschen mussten in Sicherheit gebracht werden.
Die Politik ist schuld oder
Die Schweiz hat keinen Einfluss oder
Die Klimaleugner sind schuld oder
Die Konzerne sind schuld oder
Die jungen sind schuld oder
Die Boomer sind schuld
etc...
Muss man sein eigenes Verhalten nicht reflektieren und hat für sich einen Schuldigen gefunden.
Dabei kann jeder sein Verhalten anpassen, keiner wird Perfekt sein ich bin es auch nicht. Mit etwas Verzicht in seinem Leben kann jeder etwas tuen.