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Viel Arbeit für Redner am Tag der Arbeit: 60 Veranstaltungen in 20 Kantonen

Viel Arbeit für Redner am Tag der Arbeit: 60 Veranstaltungen in 20 Kantonen

Die Arbeiterschaft feiert heute Freitag mit einem Frei-Tag den Tag der Arbeit. In 20 Kantonen finden laut einer Liste des Gewerkschaftsbundes an die 60 1.-Mai-Feiern statt.
01.05.2015, 05:2301.05.2015, 05:41
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Für einige Protagonisten aus dem linken Lager bedeutet der Tag der Arbeit harte Arbeit hinter den Rednerpulten. Paul Rechsteiner, der Präsident des Gewerkschaftsbunds, hat Auftritte in Romanshorn TG, Chur, Rapperswil SG und Wil SG. Sein Vize, SEV-Präsident Giorgio Tuti, ist für Ansprachen in Zürich und Zofingen AG gebucht. Selbst der grüne Badener Stadtammann Geri Müller steht hinter dem Mikrofon - allerdings nicht als Redner, sondern als Moderator.

Tag der Arbeit für die beiden SP-Magistraten.
Tag der Arbeit für die beiden SP-Magistraten.Bild: THOMAS HODEL/REUTERS

SP-Bundesrat Alain Berset begibt sich nach Le Noirmont in den Kanton Jura. Seine Parteikollegin Simonetta Sommaruga setzte die Serie ihrer Firmenbesuche bei Micarna in Courtepin FR fort, nachdem sie sich in den Vorjahren jeweils am 1. Mai Betriebe in den Kantonen Bern und Solothurn angeschaut hatte.

Am diesjährigen 1. Mai gehen zudem viele Redner und Rednerinnen mit Blick auf die nationalen Wahlen vom Herbst auf Tuchfühlung mit möglichen Wählerinnen und Wählern. Dies gilt ganz besonders für den SP-Präsidenten Christian Levrat und die Grünen-Co-Präsidentin Regula Rytz, die zugleich für ihre Partei und für ihre Wiederwahl weibeln können.

Festnahmen am Vorabend in Berlin
Die traditionelle Walpurgisnacht-Demonstration linker Gruppen in Berlin ist weitgehend friedlich verlaufen. Laut Polizei herrschte am Donnerstagabend zwar eine aggressive Grundstimmung, grössere Zwischenfälle blieben aber aus.

Nach vorläufigen Angaben eines Polizeisprechers wurden vier Menschen festgenommen, unter anderem wegen gefährlicher Körperverletzung und Verstosses gegen das Vermummungsverbot. Ein Beamter wurde leicht verletzt. Rund 2700 Menschen beteiligten sich an dem Marsch vom Stadtteil Wedding zum Prenzlauer Berg, die Veranstalter sprachen von 5000 bis 6000 Menschen.

Teilnehmer warfen Farbbeutel, zündeten Feuerwerkskörper und zerstörten Scheiben einer Bushaltestelle. Vereinzelt kam es zu Rangeleien zwischen Mitgliedern der linksautonomen Szene und Polizisten. Zur abendlichen Demonstration am Mai-Feiertag werden 20'000 bis 30'000 Teilnehmer erwartet. Insgesamt wird die Polizei rund um den 1. Mai fast 7000 Beamte im Einsatz haben. 

Der Tag der Arbeit wird dieses Jahr zum 125. Mail gefeiert. Der 1. Mai habe auch heute noch eine Berechtigung, sagt der Berner Wirtschaftshistoriker Urs Anderegg in einem in der SEV-Zeitschrift «Kontakt» veröffentlichten Interview. Er diene der Mobilisierung der Basis und gebe den Linken ein Gemeinschaftsgefühl. (kad/sda)

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