Ein 34-jähriger Mazedonier soll im Herbst 2015 in Ganterschwil einen Mann erschossen haben. Dabei benutzte er die Pistole eine 55-jährigen Schweizers. Die beiden stehen am Dienstag in St. Gallen vor Gericht. Die Anklage fordert für den Schützen eine Freiheitsstrafe von 20 Jahren wegen Mordes.
Für den Gehilfen beantragt die Staatsanwaltschaft eine Freiheitsstrafe von sieben Jahren. Dem Haupttäter werden noch weitere Straftaten vorgeworfen, etwa ein Raubversuch und ein zwielichtiger Diamantenhandel. Die Verhandlung des Kreisgerichts Toggenburg findet aus Sicherheitsgründen in St. Gallen statt.
Der Hauptangeklagte, arbeitslos und nach einer gescheiterten Ehe ohne Aufenthaltsbewilligung, hatte vor der Tat während einiger Monate eine Beziehung mit der Frau des Opfers. Als diese sich von ihm trennte und zu ihrem früheren Lebenspartner zurückkehrte, beschloss er, den 36-jährigen Slowaken umzubringen.
Laut Anklage kündigte er das Tötungsdelikt mehreren Personen gegenüber an. Von einem heute 55-jährigen Schweizer erhielt er einige Tage vor der Tat, Mitte September 2015, dessen ehemalige Dienstwaffe, eine Pistole der Marke SIG samt Munition. Der Gehilfe chauffierte den Mazedonier zudem mit dem Auto.
Zur Tat kam es in der Nähe des Wohnorts des Opfers. Der 36-jährige Mann hatte eine Freiheitsstrafe abgesessen, wurde vorzeitig entlassen und kehrte zu seiner Partnerin nach Ganterschwil zurück. Dort traf der Täter das Opfer zusammen mit seiner Frau zu Fuss auf einem Feldweg an.
Der Täter feuerte neun Schüsse aus der Pistole ab, von denen zwei den Mann tödlich trafen. Danach holte er noch ein Messer aus seinem Auto und stach es dem schwerverletzten Opfer in die Brust. (aeg/sda)