Schweiz
Ständerat

Kita-Finanzierung: 100 Franken pro Monat und Kind für Familien

ARCHIV - 20.10.2017, Baden-W
Kita-Plätze sollen stärker unterstützt werden. Unklar ist, wer dafür bezahlen soll.Bild: keystone

100 Franken pro Monat und Kind: So sollen Familien bei der Kita unterstützt werden

Der Ständerat ist bei der Unterstützung von Kita-Plätzen deutlich weniger grosszügig als der Nationalrat. Und auch die Arbeitgeber sollen in die Pflicht genommen werden können.
06.11.2024, 16:27
Michael Graber / ch media
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Lange hat die Bildungskommission des Ständerats (WBK) um die Grundlage der künftigen Kita-Finanzierung verhandelt. Nun steht der Vorschlag: Pro Kind, das in einer institutionellen Betreuung ist, soll die Zulage mindestens 100 Franken pro Monat betragen. Für jeden zusätzlichen halben Betreuungstag soll sich dieser Beitrag um 50 Franken erhöhen. Konkret heisst das, bei 3 Tagen pro Woche in einer Kita soll monatlich mindestens 300 Franken ausbezahlt werden.

Die Finanzierung soll dabei durch die Kantone festgelegt werden. Wie das heute bereits bei den Familienzulagen der Fall ist. Dabei hätten diese die Möglichkeit, Arbeitgeber aber auch Arbeitnehmer an den Kosten zu beteiligen. Kurzum: Für den Bund sollen keine zusätzlichen Kosten entstehen. Entsprechend scheiterte auch der Vorschlag einer Minderheit, dass der Bund ebenfalls 200 Millionen an die Kosten zahlen soll.

Ebenfalls durchgefallen ist ein Vorschlag, dass auch bei der Betreuung durch Dritte solche Unterstützungsbeiträge ausbezahlt werden sollen. Also etwa für Grosseltern. Auch über diesen Vorschlag wird der Ständerat an der Wintersession aber noch einmal im Detail beraten.

Grünen sprechen von «verpasster Chance»

Insgesamt weicht der Ständerat vor allem in der Finanzierung deutlich von der Version des Nationalrats ab. Dieser sah für die Kita-Unterstützung noch einen grösseren Beitrag durch den Bund vor, der zu den bereits bestehenden Fördermittel durch Kantone und Gemeinde hinzugekommen wäre.

Von einer «verpassten Chance» sprechen dann auch die Grünen in einer Mitteilung. Die nun vorgesehenen Beiträge seien zu tief. Es brauche «dringend mehr öffentliche Unterstützung für die familienergänzende Kinderbetreuung».

Deutlich weiter gehen will die SP mit der Kita-Initiative. Diese fordert, dass die Kosten für die externe Kinderbetreuung maximal zehn Prozent des Einkommens der Eltern betragen dürfe. Der Bundesrat lehnt diese ab und verweist auf Kosten in Milliardenhöhe. Die WBK möchte nun, dass ihr Vorschlag zur Kita-Finanzierung als indirekter Gegenvorschlag zur Initiative gestellt wird. (aargauerzeitung.ch)

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51 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Shake'it
06.11.2024 17:56registriert August 2022
Das finde ich das eine Ungleichbehandlung gegenüber den Eltern die aufgrund fehlender Flexibilität der Kitas auf eine Tagesmutter angewiesen sind.
Und alle diejenigen, welche ihre Kinder selbst aufziehen, gehen auch leer aus.
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Jep.
06.11.2024 16:47registriert Januar 2022
Ich würde mir wünschen, dass die Kita-Betreuerinnen besser bezahlt werden, aber dafür auch unabhängig kontrolliert werden. Was ich da schon gehört und gesehen habe, da möchte man sein Kind nicht weggeben. Gibt immer mehr Leute, die den grossen Reibach machen wollen mit Kitas und dann schräge Leute anstellen dafür, das darf nicht sein.
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Lucida Sans
06.11.2024 20:21registriert Februar 2017
Die Herrschaften im Ständerat holen halt lieber ausländische Arbeitskräfte als dass sie es den Familien möglich machen, dass beide Elternteile erwerbstätig sein können, und das noch rentiert. Merci villmol!
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