Schweiz
Strasse

Bellerivestrasse beim Seefeld: Autofahrer sind wütend über Verkehrschaos

Autos und Lastwagen schlaengeln sich durch die einspurige Bellerivestrasse Stadtein- und auswaerts, aufgenommen am Dienstag, 12. August 2025 in Zuerich. Die Stadt Zuerich hebt wegen Bauarbeiten an den ...
Autos und Lastwagen schlängeln sich stadteinwärts und stadtauswärts durch die einspurige Bellerivestrasse.Bild: keystone

Baustelle im Zürcher Seefeld – Autofahrer toben

Die Baustelle auf der Zürcher Bellerivestrasse schränkt den Verkehr im Quartier erheblich ein, und zum Feierabend hin gibt es lange Autokolonnen. Auch den Präsidenten der FDP-Kreispartei macht das wütend.
21.08.2025, 10:5321.08.2025, 16:07
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Die Autos stehen still. Drängler, genervte Blicke und ungeduldiges Hupen tun ihr Übriges. Am Dienstagabend, pünktlich zum Feierabend, kommen die Autofahrer auf der Dufourstrasse in Zürich, auf der Höhe der Seehofstrasse, nicht mehr vom Fleck. Betroffen sind jene, die hier nach rechts einbiegen und dann über die Seefeld- und die Falkenstrasse zum Utoquai und weiter zum Bellevue fahren wollen.

Ein Geschäftsmann erzählt durchs offene Fenster seines Wagens der NZZ: «In 20 Minuten habe ich 500 Meter geschafft. In den letzten 5 Minuten gar nur eine Fahrzeuglänge!» Diese Tortur mache er jeden Tag mit, da er nicht auf den öffentlichen Verkehr umsteigen könne. Er wohne im Luzerner Seeland.

Verkehr auf eine Spur beschränkt

Die Bellerivestrasse ist momentan auf eine Spur beschränkt und auf mehreren Quartierstrassen können die Autofahrer nicht mehr darauf einbiegen. Gesperrt sind die Zugänge über die Feldeggstrasse, die Höschgasse, die Hornbachstrasse und vier weitere Querstrassen. Dadurch soll der Verkehr mit den Tausenden von Fahrzeugen weiterhin bewältigt werden. Die Baustelle wird mindestens bis Oktober 2026 dauern. Grund sei das Ersetzen von maroden Wasserleitungen.

Der Abwasserkanal in der Bellerivestrasse wird zwischen der Kreuz- und Alte Feldstrasse auf einer Länge von 350 m erneuert. Die Wasserleitungen werden im Abschnitt Seegartenstrasse bis Ida-Bindschedle ...
Bis Oktober 2026 gibt es für Autofahrer nur eine Fahrbahn.Bild: Stadt Zürich.

Nicht jeden Tag gibt es aber einen solchen Stau. Am Montag, einem Tag, der oft für Homeoffice genutzt werde, habe die Zeitung bei der Bellerivestrasse einen flüssigen Verkehr beobachten können. Prekärer sei die Lage aber in den Quartierstrassen am Dienstag.

Mehrere Baustellen zur selben Zeit

Claudio Zihlmann, Fraktionschef der FDP im Kantonsrat und Präsident der FDP des Wahlkreises 7 und 8, meint zur Situation: «Wir werden verkehrspolitisch drangsaliert.» Das Seefeld und seine benachbarten Quartiere seien anders als andere Wahlkreise in der Stadt von den Bürgerlichen dominiert. Bei den letzten Gemeinderatswahlen konnte sich die FDP durchsetzen.

Claudio Zihlmann
Claudio Zihlmann: Die Verkehrssituation im Seefeld stösst ihm sauer auf.Bild: fdp-zh.ch

Zihlmann ärgert sich vor allem über die Folgen von mehreren Baustellen. Er meint dazu: «An der Dufourstrasse wurden Parkplätze wegen weiterer Bauarbeiten aufgehoben, der Kreuzplatz ist ebenfalls kaum passierbar, die Zollikerstrasse ist zur Stadtgrenze hin ebenfalls gesperrt – alles gleichzeitig!»

Er ist sich sicher, dass schlussendlich die Anwohner den Schaden davontragen. Betroffen sei wegen der Umleitungen zudem auch das Gewerbe, das schon mit der Rad-WM viel einstecken musste.

Längere Wege

Die Dienstabteilung Verkehr der Stadt Zürich empfiehlt am Mittwoch: Dufourstrasse und Seefeldstrasse seien keine Transitstrassen und man solle dafür die Bellerivestrasse benutzen.

Autofahrer sollen das Quartier somit über den Bahnhof Tiefenbrunnen umfahren und dort auf die einspurige Hauptverkehrsachse am See einbiegen. Somit müssen sich die Verkehrsteilnehmer auf längere Wege einstellen. Es braucht also weiterhin starke Nerven. (kek)

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242 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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matt21463
21.08.2025 11:21registriert Oktober 2015
"Diese Tortur mache er jeden Tag mit, da er nicht auf den öffentlichen Verkehr umsteigen könne. Er wohne im Luzerner Seeland." Und an der Peripherie das Auto abstellen und mit der S-Bahn nach Zürich reinfahren geht auch nicht? Lieber sich jeden Tag ärgern?
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Relativist
21.08.2025 11:20registriert März 2018
Mein Mitgefühl mit dem "Geschäftsmann" der hier den fetten Lohn zieht und steuergünstig in einer Villa auf dem Land lebt hält sich durchaus in Grenzen.
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001328.9cb45ed3@apple
21.08.2025 11:35registriert Februar 2025
Die ärmsten Autofahrer nerven sich über den Stau, den sie verursachen! Es wäre vermutlich ganz schlimm für die Leute von der Goldküste mal die S-Bahn zu nehmen für irgendwas. Wie soll man dann damit zum Coiffeur oder in die Globus-Tiefgarage kommen?
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