Zweiter SVP-Bundesratssitz: Partei hat Shortlist mit sieben Kandidaten
Die SVP möchte nach den Parlamentswahlen im Herbst unbedingt wieder zwei Sitze im Bundesrat. Bislang war nicht klar, welche Kandidaten sie dafür im Auge hat. Jetzt zeigen Recherchen der «Schweiz am Sonntag»: Es gibt eine Shortlist mit sieben Namen. Es sind dies die Nationalräte Hansjörg Knecht (AG), Albert Rösti (BE), Heinz Brand (GR), Thomas de Courten (BL), Gregor Rutz (ZH), Yves Nidegger (GE) und Guy Parmelin (VD).
SVP-Präsident Brunner bestätigt gegenüber «Schweiz am Sonntag», dass Rösti wie Knecht «tatsächlich im Kreis möglicher SVP-Bundesratskandidaten» seien. «Der Weg führt über den Ständerat», betont Brunner. Vom Profil her seien Rösti und Knecht ähnlich. «Beide sind konziliante und mehrheitsfähige Konsenspolitiker», sagt er.
«Parteipolitisch vertreten sie aber eine klare Linie. Beide sind für mich absolut geeignet für das Amt des Bundesrats. Sie bringen alles mit: unternehmerische Erfahrung und Führungserfahrung.» Knecht und Rösti sind federführende SVP-Exponenten im komplexen Energie-Dossier. Knecht habe «eine der modernsten Mühlen Europas», betont Brunner. «Er ist ein erfolgreicher Unternehmer. Bringen die Bauern im Sommer ihr Getreide, so ist er persönlich vor Ort. Er ist kein Mann der grossen Töne.»
«Verantwortung in der Regierung übernehmen»
Auch der Aargauer SVP-Nationalrat Luzi Stamm, Vizepräsident der SVP Schweiz, sagt: «Wenn Hansjörg Knecht in den Ständerat gewählt wird, ist er natürlich Bundesrats-Kandidat.» Wahlkampfleiter Rösti seinerseits habe «immer Führungsaufgaben wahrgenommen», sagt Brunner. «Er war früher Generalsekretär bei der ehemaligen Berner Regierungsrätin Elisabeth Zölch, Direktor des Milchverbands und ist aktuell Gemeindepräsident und Nationalrat.»
«Als grösste Fraktion will die SVP nicht nur Verantwortung im Parlament übernehmen, sondern auch in der Regierung», sagt Wahlkampfleiter Albert Rösti. «Deshalb wird sie im Dezember 2015 sicher zwei Kandidaten zur Wahl stellen.» Für den ersten Sitz stellt sich Bundesrat Ueli Maurer zur Wiederwahl. Rösti: «Ja, Das hat er selbst bereits bestätigt.» (kri)
