Wegen mangelndem Interesse hat sich die SVP dazu entschlossen, ihre Frauen-Sektion abzuschaffen. Zu Podiumsdiskussionen oder Studienreisen der SVP-Frauen gebe es kaum Anmeldungen, beklagt die Präsidentin der SVP-Frauen, Judith Uebersax, im Tages-Anzeiger. Sie habe deshalb der SVP-Parteileitung vorgeschlagen, entweder die SVP-Frauen finanziell zu unterstützen, oder sie abzuschaffen.
Die SVP-Leitung hat sich für letzteres entschieden. «Es braucht keine Politik für Frauen, sondern eine Politik für Menschen», so SVP-Vizepräsident und Mitglied der Parteileitung, Oskar Freysinger im «Tages-Anzeiger». Ohnehin sei die Partei bei den Frauenthemen gut aufgestellt, da sie sich als einzige Partei vehement gegen die Ausländerkriminalität wehre – ein Thema, das oft Frauen betreffe. Auch Luzi Stamm sieht keinen Bedarf für eine Frauen-Partei – ebenso wenig für Senioren, Junioren oder Auslandschweizer. Wichtig sei eine geeinte SVP, so der Vizepräsident und Aargauer Nationalrat.
Nun sollen in Zukunft die Themen, die vor allem Frauen betreffen, auf der Sachebene behandelt werden – mit einer Dossierverantwortlichen für Familien- und Gesellschaftspolitik. Gerade mit Hinblick auf Ereignisse wie in Köln sei das ein dringendes Gebot, meint Uebersax. (wst)
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Die beliebtesten Kommentare
dracului
20.01.2016 07:26registriert November 2014
"Es braucht keine Politik für Frauen, sondern eine Politik für Menschen". Ganze neue Töne der SVP-Männer: FÜR "Menschen". Hier die Ausdeutschung: Ein Mensch ist ein gebürtiger Schweizer, der selber für seinen Lebensunterhalt sorgt und das Schweizer Recht über die Menschenrechte stellt.
"Es braucht keine Politik für Frauen, sondern eine Politik für Menschen." Das sehe ich genauso. Allerdings sollten sie bei dieser heuchlerischen Aussage auch bedenken, dass es keine Politik für Ausländer, Secondos, Arbeitslose oder Behinderte braucht, sondern für Menschen. Und vielleicht ein bisschen Menschlichkeit...
Jans wird wegen Asyldossier von allen Seiten kritisiert – schon wieder: die Sonntagsnews
Die Lohnentwicklung, eine Idee zur Abschaffung des amtlichen Geschlechts und die eingestellte Untersuchung gegen einen Walliser Kirchenabt wegen mutmasslichen Missbrauchs: Das und mehr findet sich in den Sonntagszeitungen.
Die Löhne in der Schweiz haben sich besser entwickelt, als der Bund zuletzt ausgewiesen hat. Dies zeigten neue Daten der Schweizerischen Nationalbank (SNB), berichtete die «Sonntagszeitung». Die Löhne stiegen gemäss dem SNB-Indikator seit August 2023 im Durchschnitt um 1,9 Prozent. Der Nachholbedarf betrage seit 2020 weniger als 1 Prozent, also viel weniger als gemäss BFS, schrieb die Zeitung. Der Lohnindex des Bundesamts für Statistik (BFS) hingegen halte fest, dass die Reallöhne seit 2020 um mehr als 3 Prozent gesunken seien, weil die Teuerung die Lohnerhöhungen mehr als weggefressen habe. Die Daten der Nationalbank sind seit 2018 verfügbar und umfassen etwa 42 Millionen Lohnzahlungen pro Jahr, die von einem Arbeitgeber- zu einem Arbeitnehmer-Konto fliessen. Die so berechnete Lohnentwicklung stimmt dem Bericht zufolge gut überein mit anderen Lohnstatistiken, klar besser als der BFS-Lohnindex. Das Bundesamt wehrt sich gegen Kritik an seinem Index: «Das BFS ist der Ansicht, dass die Ergebnisse des schweizerischen Lohnindex zuverlässig sind.»
Das sehe ich genauso. Allerdings sollten sie bei dieser heuchlerischen Aussage auch bedenken, dass es keine Politik für Ausländer, Secondos, Arbeitslose oder Behinderte braucht, sondern für Menschen. Und vielleicht ein bisschen Menschlichkeit...